HbbTV mit Second-Screen-Funktion

IRT und T-Systems haben zur IFA 2014 den Live-Betrieb der Second Screen-Funktion „First Connect“ für HbbTV-Anwendungen angekündigt. Das vom IRT entwickelte Second Screen Framework erlaubt Nutzern über Zweitgeräte, wie beispielsweise Tablets und Smartphones, die Interaktion mit HbbTV-Inhalten auf dem Fernseher.

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HbbTV mit Second-Screen-Funktion

Zur IFA werden die ARD Mediathek und die Mediatheken von MDR, RadioBremen, WDR und Einsfestival sowie der ARD-EPG, ARD-Text und rbb Text den neuen Service nutzen. Weitere Anwendungen werden folgen.

Mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ist auch die HbbTV- Nutzung in Deutschland rasant gestiegen. Programmanbieter verzeichneten in den letzten drei Monaten 1 Mio. neuer HbbTV-fähiger Fernsehgeräte (Fernseher oder Set-Top-Box) in Deutschland. Die Gesamtzahl beläuft sich derzeit nach Angaben von Pro7/Sat1 auf knapp 9 Mio. HbbTV-fähiger Fernsehgeräte, die auch ans Internet angeschlossen sind.

Das IRT hat die T-Systems beauftragt, als Dienstleister den Service „First Connect“ bereit zu stellen. Langjährige Erfahrungen mit Cloud-basierten Lösungen ermöglichen es, die Infrastruktur der T-Systems bedarfsabhängig und kostengünstig zu nutzen. Die T-Systems deckt mit einem 24/7-Betrieb und dem Second Level- Support wesentliche Aspekte ab, die für einen Live-Betrieb nötig sind.

Nach dem ersten Starten einer HbbTV-Applikation, beispielsweise eines elektronischen Programmführers, einer Mediathek oder eines Teletextes, erscheint in einem Auswahlmenü auf dem TV-Gerät ein QR-Code, der mit der Kamera des Zweitgerätes einmalig gescannt wird. Im Hintergrund erfolgt nun mittels „First Connect“ eine dauerhafte Verbindung der Geräte. Darüber können die HTML- Anwendung auf dem Second Screen und die HbbTV-Anwendung auf dem TV-Gerät via Internet miteinander kommunizieren – unabhängig von bestimmten Geräteherstellern und programmanbieterübergreifend.

Das Framework erlaubt es Programmanbietern, den TV-Bildschirm mit dem Second Screen zu einem umfassenden Fernseherlebnis zu erweitern. Beispielsweise kann jetzt mit dem Second Screen durch die Anwendung auf dem TV-Bildschirm navigiert werden. Längere Texteingaben können anstatt mit der Fernbedienung bequem mit der Tastatur des Second Screens erfolgen oder die HbbTV-Anwendung auf dem TV- Bildschirm kann einfach per Tastendruck aus- und eingeblendet werden. Dabei bleiben im Browser des Second Screens alle Informationen erhalten. Praktisch, wenn beim Stöbern in der Mediathek oder im Teletext keine weiteren Zuschauer gestört werden sollen. Ebenfalls können Zusatzinhalte in Form von Links auf beliebige Webseiten aus einer HbbTV-Anwendung an den Second Screen gesendet und dort geöffnet werden.

Zur IFA werden verschiedene HbbTV-Anwendungen mit Second Screen-Funktion in „First Connect“ eingebunden und am ARD-Stand „Digitale Welt“ in der Halle 2.2 gemeinsam mit den Partnern von ARD-Digital, ARD.de, ARD Text, dem ARD Play- Out-Center Potsdam und dem Bereich Innovationsprojekte der rbb Produktions- und Betriebsdirektion präsentiert.

Unter dem Motto „Starten. Verbinden. Schauen“ werden für den Live-Betrieb die Anwendungen ARD Mediathek, MDR Mediathek, RadioBremen Mediathek, WDR Mediathek, Einsfestival Mediathek sowie ARD-EPG, ARD Text und rbb Text die Second Screen-Funktion unter ARD.connect nutzen.

Weitere Showcases zu Social-TV und programmbegleitenden Zusatzinformationen werden im Rahmen des EU-Forschungsprojektes FI-CONTENT vorgestellt.