Der Trend ist unser Freund

Akamai macht mit seiner „Intelligent Platform“ Medienunternehmen fit für die vernetzte Welt und unterstützt sie bei der Verlagerung von Geschäftsprozessen in die Cloud. MEDIEN BULLETIN sprach Darüber mit Michael Heuer, Vice President und Regional Manager Central Europe, und Jürgen Metko, Regional Sales Manager Central Europe und Benelux.

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Der Trend ist unser Freund

„Der Online-Nutzer wird immer anspruchsvoller, was den Konsum von Videos im Internet angeht. Dabei spielen das Adressieren verschiedenster Gerätetypen und beste Qualität eine ebenso große Rolle wie die Sicherheit – und alle diese Faktoren deckt das HD Network von Akamai ab“, betont Michael Heuer. Der Experte für Managed Services und IT-Beratung bekleidet seit August letzten Jahres die neu geschaffene Position des Vizepräsidenten und Regionalmanagers Central Europe bei Akamai Technologies. Seine Aufgabe ist es, das internationale Geschäft des Unternehmens in seinem Zuständigkeitsbereich (Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien und Luxemburg) zu stärken.

Das soll vor allem durch die Dezentralisierung der Akamai-Aktivitäten geschehen. In den einzelnen Regionen will man näher am Kunden agieren. Akamai hat Europa in drei große Regionen aufgeteilt. Sie beinhalten die nordeuropäischen Länder, die südeuropäischen und eben Zentral-Europa. Von München aus werden die zentraleuropäischen Aktivitäten gesteuert. Hier sind mittlerweile 57 Akamai-Mitarbeiter im Einsatz. Neben Marketing, Vertrieb, Pre- und Post-Sales-Support findet sich auch die Network-Abteilung, die die Vereinbarungen mit den Carriern trifft, das Customer Support Center und die Professional Services-Abteilung für die Service-Implementierungen. Die beiden letztgenannten Abteilungen bedienen den gesamten EMEA-Raum (Europa, Mittlerer Osten und Afrika). „In allen Bereichen sind wir dabei, die Personalstruktur zu erweitern“, berichtet Heuer.
„Künftig werden aber nicht mehr alle Akamai-Mitarbeiter hier von München aus operieren. Wir werden auch Niederlassungen in der Schweiz, in Frankfurt, in Düsseldorf und in Amsterdam etablieren beziehungsweise diese ausbauen.“

Als Partner für Broadcaster und VoD-Anbieter liefere Akamai Video Content in höchster Qualität auch für ein Massenpublikum aus. „Akamai ermöglicht das Bereitstellen von Online-Videos ohne Rebuffering für verschiedenste Geräte von PC/Mac über Smartphone bis hin zur Set-Top-Box – das gilt für Long Tail Content ebenso wie für das Live-Streaming globaler Events“, betont Heuer. Eine Cloud-Plattform, mit der Unternehmen ihren Online-Nutzern – unabhängig von Gerät und Ort – Inhalte und Applikationen schnell und sicher bereitstellen können, stellt Akamai Technologies mit seiner Akamai „Intelligent Platform“ zur Verfügung.

In den vergangenen Monaten wurde sie durch neue Funktionalitäten erweitert. So wurden erst kürzlich drei neue Lösungen vorgestellt,: Akamai Kona Site Defender schützt Websites, Anwendungen und Daten vor Cyberattacken. Der neue Service kombiniert Schutzmaßnahmen für verschiedenste Arten von Angriffen und Datendiebstahl und adressiert damit eine wachsende Herausforderung für Medienunternehmen in Deutschland und Europa. Mit dem neuen Service Akamai Terra Alta werden Applikationen in der Cloud beschleunigt, unabhängig davon, wo die jeweilige Applikation gehostet wird. Für die Anwender bedeutet dies ein mehr als doppelt so schnelles Interagieren mit der jeweiligen Web-Anwendung.

Bereitstellung von Multimedia-Inhalten

„Dadurch werden die Lösungen von Akamai verbessert und die Beschleunigung von Unternehmensanwendungen und Inhalten im Internet ebenso wie die Anpassung von Websites für mobile Endgeräte erreicht“, sagt Heuer. Darüber hinaus ermögliche die Intelligent Platform die Bereitstellung und Verwertung von Multimedia-Inhalten und die Erfüllung hoher Sicherheitsstandards. Mit den optimierten Akamai-Lösungen seien Unternehmen bestens gerüstet, um die Geschäftsanforderungen in einer rundum vernetzten Welt zu erfüllen.

Heuer: „Heutzutage ist jeder ständig und überall online. Diese Situation stellt Unternehmen vor besondere technologische Herausforderungen, denn sie müssen Kunden, Partnern, Lieferanten und Mitarbeitern immer mehr Inhalte und Anwendungen über das Internet bereitstellen. Dabei gilt es, verschiedenste Gerätetypen zu adressieren und geografische Distanzen zu überwinden.“ Laut aktuellen Schätzungen greifen Nutzer weltweit momentan über mehr als 35 Milliarden Geräte auf das Internet zu, diese Anzahl soll laut Cisco innerhalb der nächsten zwei Jahre auf eine Billion steigen.

„Mit der integrierten Plattform von Akamai schaffen Unternehmen die Voraussetzung dafür, dass Anwender online interagieren und kommunizieren können: sei es über ein mobiles Endgerät, über das Internet oder über eine Mischung aus Public- und Private-Network-Umgebungen“, sagt Heuer. Mit der intelligenten Plattform stelle Akamai eine umfassende Palette an Lösungen zur Optimierung des Online-Geschäfts bereit. Zukunftsorientierte Unternehmen könnten somit alle Vorteile des Internets ausschöpfen, neue Märkte erschließen, ihre Nutzer überall und jederzeit erreichen und gleichzeitig eine höhere Flexibilität im IT-Einsatz erreichen.

Branchenübergreifende Expansion

Akamai ist dabei, seine Aktivitäten branchenübergreifend auszuweiten, insbesondere im High-tech-, E-Commerce- und Finanz-Bereich. Wichtigster Markt des Unternehmens ist und bleibt dennoch der Mediensektor. „Hier generieren wir immer noch 45 Prozent unseres Umsatzes – von 1,1 Milliarden Dollar waren das im vergangenen Jahr 500 Millionen“, berichtet Heuer. Großen Anteil an dem Erfolg im Medienbereich hatte Jürgen Metko als Vertriebsleiter für Medien und Entertainment. „In den letzten Jahren konnte der Großteil an relevanten Medienunternehmen als Akamai-Kunden gewonnen werden. Die richtigen Produkte sowie Fokus aufs Wesentliche beim Vertrieb waren hier die kritischen Erfolgsfaktoren“, sagt Heuer.

Und Metko, der heute als Regional Sales Manager die Region Central Europe für Medien und Enterprise verantwortet, erklärt: „Relevante Unternehmen sind für uns vor allem all jene, die viel Umsatz mit dem Internet-Business generieren. Den Markt hier kennen wir gut. Der Trend, dass immer mehr über Smartphones und iPads konsumiert wird, und die Hybrid-TV-Entwicklung haben uns gut in die Karten gespielt. Wir hatten immer das richtige Produkt zur richtigen Zeit parat. Der Erfolg kam da fast von selbst.“ Als die Flash-Live-Welle lief, habe Akamai dafür Lösungen für beliebige Bandbreiten und Top-Qualität anbieten können. Metko: „Da haben die Publisher und Medienunternehmen, die Sport-Live-Events übertragen, großes Interesse gehabt, mit uns zusammen zu arbeiten.

Mittlerweile steht Streaming im Vordergrund und das Absichern von Premium-Content. Und auch jetzt haben wir wieder die richtige Lösung. Flash spielt immer noch eine wichtige Rolle, aber lange nicht mehr so wie vor vier Jahren. Und die nächsten Schritte gehen in Richtung TV Everywhere, HD+, HbbTV, Connected Devices und Multi-Screen-Distribution. Mit unserer HD Network-Lösung – es geht hier nicht nur um HD, sondern um Multi-Bitrate-Distribution, Content Protection und Multi-Device-Themen – haben wir die perfekte Lösung dafür.

Insofern hat Akamai seit sieben Jahren – und damit seit Beginn meiner Tätigkeit – den sich schnell bewegenden Markt immer mit der richtigen Lösung bedienen können.“ Das US-Unternehmen Akamai profitiere beim Engagement in Europa von den in Amerika gemachten Erfahrungen. „Der Heimatmarkt USA ist immer ‚the leading edge’, wenn man sich die Internet-affinen Software-Firmen dort anschaut wie Microsoft, Apple oder Facebook. Das hilft natürlich“, meint Metko. Akamai biete aber noch andere wichtige Vorteile wie das Premium-Customer-Care-Paket und sehr guten Support. Metko: „Es stehen immer Teams bereit, die den Kunden helfen können, wenn sie zum Beispiel angegriffen werden, was heute ja immer wieder passiert.“

Auch gegenüber Wettbewerbern sieht sich Akamai gut aufgestellt. „Wenn man die nächsten fünf potenziellen Wettbewerber betrachtet, dann kommen die auf vielleicht auf 200 Millionen Dollar Umsatz zusammen. Wir allein machen aber schon 1,1 Milliarden Dollar Umsatz. Den großen Vorsprung können wir aber nur halten, wenn wir schnell und agil arbeiten“, betont Heuer.

Wichtige Zukunftsthemen

Wichtigste Zukunftsthemen in der Medienbranche sind für die beiden Akamai-Manager neben den eingangs angesprochenen Enterprise-Cloud-Anwendungen die Multiformat- und Mobile-Distribution von Inhalten. „Diese Themen adressieren wir mit der Akamai Intelligent Platform und ermöglichen damit auch das Rebranding von vorhandenem Content. Die Plattform erkennt, welches Endgerät darauf zugreift und instruiert den Content dahinter entsprechend“, sagt er. Die Intelligent Platform helfe zudem dabei, unternehmenskritische Anwendungen in der Cloud abzusichern und den Zugriff zu beschleunigen.

In der Medienbranche hat Akamai auch in Zukunft noch einiges vor. Metko: „Momentan sind wir hier sehr stark auf den B-to-C-Bereich fokussiert. Natürlich könnten wir auch noch den B-to-B-Bereich adressieren oder auch Mitarbeiter-Portale von Unternehmen unterstützen. Unternehmen arbeiten immer internationaler an verteilten Standorten. Ihre Arbeit mit Kommunikations-, CRM-, SAP- oder ERP-Systemen können wir mit unserer Beschleunigungstechnologie, die wir maßgeblich für den Enterprise-Bereich entwickelt haben, gut unterstützen.“ Auch die Security-Themen, die Akamai derzeit adressiert, hätten gerade für Medienunternehmen hohe Relevanz. „Hier sehen wir sehr gute Chancen mit unserem Kona Site Defender als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme“, meint Metko.

Auf Grund des kontinuierlichen Wachstums im Bereich der Internetnutzung und dem daraus resultierenden Traffic – sieht der Vertriebsmanager trotz 80 Prozent Marktpenetration in DACH noch weitere Potentiale, die mit der Akamai Intelligent Platform bedient werden können. Hierüber werden nach seinen Angaben heute schon bis zu 30 Prozent des globalen Web-Verkehrs abgewickelt. Auch im Kontributionsbereich will er Akamais Engagement stärken und neue Kooperationen aufbauen. Und auch die Intelligent Platform soll noch leistungsstärker werden. Die weltweit verfügbare Serverbasis von heute bereits über 100.000 Servern soll dazu weiter ausgebaut und weiter optimiert werden. „Wir wollen künftig noch viel effizienter werden und viel näher an die Endkunden heran rücken“, meint Metko. Eckhard Eckstein
(MB 04/12)