Business-Event der ganzen digitalen Welt

Mit einem neuen, stärker auf internationale Geschäftskunden ausgerichteten Konzept versucht die CeBIT in Hannover (15. bis 21. März 2007) verlorenen Boden wieder gut zu machen. Die weltgrößte Messe für Informations-, Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik musste zuletzt einen Besucher- und Aussteller-Rückgang hinnehmen. Wichtige Themen sind auch in diesem Jahr wieder Breitband, IPTV, HDTV, interaktives Fernsehen, Mobile-Media und Triple-/ Quadruple-Play.

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In der sich schnell verändernden Welt der Informations- und Kommunikationstechnik reagieren Messeveranstaltungen sensibel. Erfolg und Misserfolg liegen nah beieinander. Das weiß auch die Deutsche Messe AG, Veranstalterin der weltgrößten Messe für Informations-, Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik CeBIT. Sie musste in den vergangenen Jahren rückläufige Besucher- und Aussteller-Zahlen in Kauf nehmen und will nun die Veranstaltung wieder neu auf Kurs bringen. Ziel ist eine stärkere Ansprache internationaler Geschäftskunden und eine klarere Abgrenzung zu Endverbraucher-Messen. Auch soll die CeBIT ab 2008 um einen Tag verkürzt werden.

Die rückläufigen CeBIT-Zahlen gelten zum Teil als Resultat der Konzentrationsprozesse in den Technologiebranchen und der anhaltenden Konvergenzentwicklung. Die CeBIT-Kerntechnologien Informationstechnik, Consumer Electronic und Telekommunikation (ICT) wachsen weiter zusammen. Und schließlich gibt es da noch die IFA in Berlin, die neuerdings im Jahresturnus stattfindet und der CeBIT zumindest in Teilbereichen Konkurrenz macht.
Für Consumer-Electronic-(CE)- wie auch für die Informationstechnik-(IT)-Branche bleibt die CeBIT aber nach wie vor zentrales Trendbarometer. Von der internationalen Bedeutung und Medienwirksamkeit her ist sie ohnehin unangefochten die Nummer 1.
Die CeBIT präsentiert neben technologischen Trends aus aller Welt dieses Jahr mit über 1.000 Top-Kongressen, Foren und Tagungen auch das umfangreichste und hochwertigste Konferenzprogramm ihrer Geschichte. Keine andere ICT-Messe kann insgesamt 435.000 Besucher verzeichnen, davon mehr als 100.000 aus dem Ausland und 200.000 aus der obersten Führungsebene. „Während andere Messen nur Teile des Marktes abbilden, gibt die CeBIT als Flaggschiff der Branche die Richtung vor“, betont dann auch Deutsche Messe AG Vorstand Ernst Raue selbstbewusst. Er sieht die CeBIT als führenden Business-Event der ganzen digitalen Welt. Trotz mancher Absage lockt sie deshalb auch dieses Jahr wieder viele Großkonzerne an. Unter anderem dabei sind IBM, Microsoft, Panasonic, SAP und Samsung. Raue: „Die CeBIT ist die wichtigste Entscheidermesse für den gesamten ICT-Markt, und es freut uns, dass weltweit führende Unternehmen wie Samsung sich klar zur CeBIT bekennen. Der Grund ist eindeutig: Sie bietet Ausstellern nicht nur die Gelegenheit, ihr gesamtes Produktportfolio und sämtliche Weltneuheiten zu präsentieren, sondern auch ihre Kernzielgruppe – die Fachbesucher – zu erreichen.“

Von den mehr als 6.000 Ausstellern (weniger als im vergangenen Jahr) werden sich auf der CeBIT 2007 erneut über 3.000 Unternehmen aus dem Ausland präsentieren. „Innovationen brauchen Internationalität – keine nationalen Grenzen“, betont Raue. Als Partnerland der CeBIT 2007 wurde Russland ausgewählt.

Unterhaltungselektronik
Trotz verstärkter IFA-Konkurrenz spielt das Thema Unterhaltungselektronik weiter eine wichtige Rolle auf der CeBIT. Das belegen auch Messe-Schwerpunkte wie „Digital Equipment & Systems“, der zur CeBIT insgesamt neun Hallen belegt: 1 bis 2 und 19 bis 25. Zur vergangenen Veranstaltung zog dieser Schwerpunkt allein über 210.000 Besucher an. Themen von „Digital Equipment & Systems“ sind diesmal unter anderem HDTV, Interactive-Entertainment, Mobile-TV, HD-DVD und Blu-ray, Triple-/Quadruple-Play sowie Intelligent Living und Multifunktionskonsolen. Unter anderem dabei sind führende Anbieter wie AMD, Hitachi, Intel, Microsoft, NEC, Samsung, Sanyo, Sharp, Toshiba und Vestel.
Das Zusammenwachsen von IT-, TK- und CE-Technologien zeigen Sonderschauen wie „digital living“ und Lifestyle@CeBIT.
Im Mittelpunkt von „digital living“ in Halle 19 stehen Live-Talks und Produktshows mit bekannten TV-Moderatoren. Vom Full-HD-Gerät, das von einem HD-Netzwerk-Receiver über PowerLAN die MPEG-4-Dateien vom Rechner abspielt, bis zu Blu-ray und HD-DVD zeigt „digital living“, was die neue digitale Welt zu bieten hat. Händler erfahren hier nicht nur, wie die Technik funktioniert, sondern auch, welche Fragen und Argumente bei Kaufentscheidungen ausschlaggebend sind.
Die Sonderschau „Lifestyle@CeBIT“ präsentiert digitale Unterhaltungselektronik in 16 unterschiedlich eingerichteten Wohn- und Arbeitsszenarien. Hier können Besucher hautnah erleben, welche Produkte und Kombinationen für das echte Lifestyle-Feeling sorgen. Themen sind unter anderem HDTV, HiFi-Sound und -Racks, Multimedia-PC/Media-Center, Interactive-TV und Media-Streaming.
Bei Panasonic Deutschland dreht sich auf der CeBIT alles um High-Definition. Unter dem Motto „Living in HD“ zeigt das Unternehmen die vielfältigen Möglichkeiten von HD.
Erste Anlaufstelle für Fachhändler aller ICT-Sparten ist der „Planet Reseller“ in Halle 25, der zur CeBIT 2007 bereits sein fünfjähriges Jubiläum feiert. Aussteller sind unter anderem Acer, API und Electronic Partner. Auch die Branchenverbände BVT (Bundesverband Technik des Einzelhandels) und ZVEH (Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke) stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Der „Planet Reseller“ ist dabei nicht nur Kontaktbörse für Händler, Distributoren, Systemhäuser, Kooperationen und Hersteller, sondern auch Medientreffpunkt. Auf der CeBIT 2006 hatten sich hier allein über 1.800 Journalisten über die Branche informiert. 2007 werden sogar erstmals Web-TV-Sondersendungen direkt im Planet produziert.

Breitband und IPTV
Großen Raum wird auf der CeBIT 2007 den Themen Breitband und Internet-Fernsehen (IPTV) eingeräumt. Die Messe will damit dem DSL-Boom in Deutschland entsprechen (Ende 2006: rund 15,6 Millionen DSL-Anschlüsse) und dem damit einhergehenden wachsendem Interesse an Multimedia-Geräten fürs Wohnzimmer.

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) hat für das erste Halbjahr 2006 rund 11,7 Millionen Downloads errechnet, was einem Umsatzvolumen von 21,2 Millionen Euro und einem Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von mehr als 30 Prozent entspricht. Als Grund für diesen Erfolg gibt der Verband den anhaltenden Breitband-Boom bei sinkenden Verbindungspreisen an. BITKOM-Präsident Willi Berchtold: „Etwa 50 Prozent der Nutzer haben bereits eine Flatrate.“ Bereits jetzt laden die Deutschen jeden Monat zirka 160.000 kommerzielle Videos aus dem Netz – doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Schon bald sollen noch schnellere Internetzugänge Programmangebote in HDTV-Qualität ermöglichen.

Mit Triple-Play-Angeboten werden den Konsumenten Telefondienste, ein schneller Internetzugang und hoch auflösendes Fernsehen aus einer Hand angeboten. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der Fernsehgenuss über das Internet-Protokoll (IPTV).
Im Januar wurde übrigens CeBIT-TV, das erste regelmäßige Internet-Messe-Fernsehen in Deutschland, gestartet (www.cebit.de/tv). Hier kann man die erste Ausgabe zum Thema „CeBIT Use“ mit Informationen für den engagierten Anwender „CeBIT Trade“ für den Handel sehen. Am 21. März folgt „CeBIT Create“ für die Branche.
In seiner aktuellen Marktstudie „IPTV 2010“ prognostiziert das Berliner Beratungsunternehmen Goldmedia für IPTV zwar zunächst nur ein Umsatzwachstum in kleinen Schritten, erwartet aber schon für das Jahr 2010 Erlöse von rund 260 Millionen Euro ohne die direkt resultierenden Umsätze durch Werbung oder E-Commerce.
Die Marktforscher der Mercer Management Consulting Group teilen diesen Optimismus. Sie stellen in einer Untersuchung die zunehmende Nachfrage nach Breitband-Anschlüssen heraus. Bis 2010 rechnen die Mercer-Experten mit 20 Millionen DSL-Anschlüssen in Deutschland. Den TK-Anbietern eröffne IPTV die Chance, ihre DSL-Kunden zum Umstieg auf die höherwertige und profitablere Breitband-Infrastruktur zu bewegen, erklären die Berater in ihrer Studie „Erfolgsstrategien für Triple-Play-Telcos“.

Die Zahl der kommerziellen IPTV-Dienstleister ist derzeit noch recht überschaubar. Neben 1&1, HanseNet und einigen Kabelnetzbetreibern hat vor allem die Deutsche Telekom die Chancen des neuen Fernsehzeitalters erkannt und investiert massiv in ein neues, superschnelles VDSL-Glasfasernetz (Very-High-Data-Rate-Digital-Subscriber-Line), das Download-Geschwindigkeiten von mehr als 50 Megabit pro Sekunde ermöglichen soll – genug, um Filme in gestochen scharfen Bildern (HDTV) aus dem Internet zu genießen. Derzeit wird bei der Telekom überdies geprüft, ob T-Home in absehbarer Zukunft auch über das normale DSL-Netz angeboten werden soll. In zwölf bundesdeutschen Städten wird T-Home mit mehr als 150 TV-Kanälen bereits vermarktet.

Arcor will die CeBIT nutzen, um eine eigene IPTV-Plattform vorzustellen. Neben den klassischen Infrastruktur-Dienstleister interessieren sich auch Programm-Anbieter für IPTV und zwar nicht nur aus dem Bereich der klassischen Medien. Dank der relativ geringen Startkosten von deutlich weniger als 10.000 Euro können auch Organisationen, Verbände und Vereine Fernsehbilder über das Internet vertreiben. Schon jetzt gibt es im Netz Hunderte von deutschsprachigen Kanälen. Aus dem Sportbereich sind die Deutsche Eishockey-Liga (DEL), der FC Bayern München, der Hamburger Sportverein und Schalke 04 bereits mit eigenen Fernsehkanälen im Internet vertreten. IPTV wird die TV-Landschaft revolutionieren. Und auf der CeBIT 2007 wird deutlich, wie schnell das passieren wird.

Super-DVD und Full HD
In Sachen Super-DVD wird man auf der CeBIT neue Produkte der zwei konkurrierenden Formate Blu-ray und HD-DVD sehen können. Hinter dem Blu-ray-Standard (maximal 50 Gigabyte Speicherplatz, bis zu sechsmal so viel wie eine normale DVD) stehen Unternehmen wie Samsung oder Panasonic sowie Hollywood-Studios wie 20th Century Fox („Ice Age“), hinter der HD-DVD (bis zu 30 Gigabyte pro Disk) unter anderem Microsoft, NEC, Intel und die Universal-Studios. Qualitativ bedeuten beide Systeme einen Quantensprung für Film- und Musikfans: Im Vergleich zur derzeitigen DVD bieten sie die fünffache Anzahl an Bildpunkten und bis zu sieben Audio-Kanäle für höchsten Surround-Genuss.

Preiswerte Player wird es schon ab etwa 600 Euro geben. Einen Slimline-Brenner für Notebooks hat die japanische Firma Toshiba angekündigt. Aus dem Blu-ray-Lager wollen Samsung und Panasonic die ersten Geräte in den hiesigen Handel bringen. Unterdessen könnte auch der Traum von einer DVD, die beide Formate speichert, Wirklichkeit werden: Entwickler der Filmstudios von Warner Brothers haben kürzlich in den USA ein Patent für eine entsprechende Hybrid-Scheibe eingereicht.
Während Blu-ray und HD-DVD um die Vormachtstellung auf dem Markt streiten, wird hinter den Kulissen schon an ihrem Nachfolger gearbeitet. Beste Aussichten hat die Holographic Versatile Disc, kurz: HVD. Die Wunderscheibe soll bis zu einem Terabyte Daten speichern können (entspricht 1.024 Gigabyte) – bis zu zweihundertmal mehr als eine aktuelle DVD. Dabei soll sich die HVD optisch kaum von ihren Vorgängern unterscheiden.
Im Gegensatz zur hoch auflösenden DVD haben die Flachbild-Fernseher den Durchbruch bereits geschafft. Voraussichtlich 3,6 Milliarden Euro gaben die Verbraucher in Deutschland nach einer aktuellen BITKOM-Prognose bis zum Ende des WM-Jahres für die scharfen Bildschirme aus – 70 Prozent mehr als 2005. Für 2007 rechnet der Verband mit einem weiteren Zuwachs um mehr als 20 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Einen beträchtlichen Anteil daran dürften sich die neuen Full-HD-Fernseher sichern, die zu konsumentenfreundlichen Konditionen in die Läden kommen: Seit dem Frühjahr 2006 sind die Preise für LCD-Schirme laut Display Search um etwa 20 Prozent gesunken. Führende Hersteller wollen auf der CeBIT neben HDTV-Geräten mit einer Auflösung von 1.920 mal 1.080 Pixel auch die ersten HDTV-fähigen Recorder vorstellen. Einen weiteren Push für das hoch auflösende Fernsehen erwarten Insider vom Einstieg der öffentlich-rechtlichen Sender, der nach Angabe von ZDF-Offiziellen zur Sommerolympiade 2008 in Peking erfolgen könnte. Unterdessen sollen in Hannover auch die ersten serienreifen Produkte mit der SED-Bildtechnik (Surface-Construction-Electron-Emitter-Display) vorgestellt werden. Sie vereinen die Vorteile der Röhren- und der LCD-Technik.

Die Hersteller übertrumpfen sich derzeit mit immer größeren Bildschirmen. Sharp lockt mit einem 108-Zoll-LCD-Bildschirm als größtem Fernseher der Welt, andere feilen – wie Toshiba – an viel versprechenden neuen Bildschirmtechniken. Selbst der Breitbild-Genuss in Kinoqualität ist zu Hause keine Utopie mehr: Fast alle Videobeamer-Produzenten kommen zur CeBIT mit Projektoren auf den Markt, die hoch auflösende DVD-Movies in brillanter HD-Schärfe an die Wand zaubern.

Mobile-TV
Handy-TV ist ein weiteres CeBIT-Highlight. Es gilt schließlich auch als einer der interessantesten Wachstumsmärkte in der Consumer Electronics- und Entertainment-Branche. Der Branchenverband BITKOM rechnet bis 2010 mit 20 Millionen verkauften fernsehtauglichen Mobiltelefonen, was einem Umsatz von sechs Milliarden Euro entspricht.
Welche Möglichkeiten die nächste Generation der TV-Handys bietet, zeigen Technologieführer wie zum Beispiel Samsung in Hannover. So soll in naher Zukunft neben der direkten Fernsehaufnahme auch eine Bild-im-Bild-Funktion zum Serienstandard gehören, mit der sich zwei Programme gleichzeitig verfolgen lassen. Außerdem sorgt ein elektronischer Programmführer (EPG) dafür, dass man auch auf Reisen seine Lieblingssendung nie mehr verpasst.

„Binnen der kommenden zwei Jahre entsteht ein Massenmarkt für Mobile-TV“, prognostiziert Per Nordlof, Director of Product Strategy & Portfolio Management bei Ericsson. Nordlof glaubt, dass schon 2008 jeder dritte europäische Handybesitzer unterwegs Fernsehbilder konsumieren wird. In Italien hat der Mitte des Jahres eingeführte, mobile TV-Übertragungsstandard DVB-H (Digital-Video-Broadcasting-Handhelds) in wenigen Monaten mehr als 100.000 Kunden überzeugt. Auch die europäischen Pilotversuche, unter anderem in Berlin und Bern, brachten ein überaus positives Echo. Nach einer Untersuchung des Broadcast Mobile Convergence Forums (bmco) „Results of Mobile TV Pilots – A Survey“ bewerteten rund 80 Prozent der befragten Testpersonen das neuartige Unterhaltungsangebot positiv. Knapp zwei Drittel davon wären bereit, für den mobilen Fernsehspaß eine Extragebühr zu bezahlen. Die Studie hat bewiesen, dass sich viele Nutzer für bekannte Fernsehprogramme auf dem Handy interessieren“, kommentiert der Geschäftsführer des bmco-Forums Claus Sattler. Auch neue Inhalte seien gut aufgenommen worden.

In Deutschland wollen führende Medienunternehmen wie die ProSiebenSat.1-Gruppe, Hubert Burda Media, die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrink und die RTL Group spezielle Formate für mobile Endgeräte konzipieren. Während sich Burda und Holtzbrink mit jeweils 33,3 Prozent am Mobile-Content-Spezialisten Neva Media beteiligen, plant RTL einen eigenen Kanal.
SevenOne Intermedia, das Multimediaunternehmen der ProSiebenSat.1-Gruppe, stellt zur CeBIT 2007 mit „MyVideo Mobile“ eine umfassende mobile Plattform für User-Generated-Content vor. Handy-affine Hobbyfilmer haben ab dann auch unterwegs die Möglichkeit, kostenlos eigene Videoclips oder Bilder einzustellen, andere anzuschauen und zu bewerten. Die besten Clips von „MyVideo Mobile“ gibt es auch auf www.MyVideo.de im Internet zu sehen. In der Mobile-Community stehen außerdem umfangreiche Tools zur Verfügung wie Chatfunktion, persönliches Nutzerprofil, Favoritenlisten sowie Nachrichtenversand und -empfang. Kostenpflichtige Klingeltöne, Wallpaper, Games und die besten Clips von MyVideo.de runden das Portfolio ab.
Um Videos in der Mobile-Community einstellen zu können, muss sich der Nutzer lediglich registrieren – entweder in der Mobile-Community oder auf MyVideo.de. Bereits registrierte Online-Nutzer können ihre Anmeldedaten ohne zusätzliche Registrierung auch auf dem mobilen Portal verwenden. Danach kann der mobile Videofilmer sein Bildmaterial ganz einfach per MMS hochladen. Der Clou ist ein Bonusprogramm: Dabei sammelt er je nach Aktivität Punkte und erhöht so seinen Einsteiger-Status bis zum Gold-Status. Je höher der Status, umso mehr Vergünstigungen wie kostenlose Klingeltöne oder Wallpapers erhält der Handynutzer.

Manfred Neumann, Leiter Mobile Services bei SevenOne Intermedia: „Wir beobachten, dass die Bedeutung der Video-Communities im Internet stetig wächst und zugleich die jungen Zielgruppen immer mobiler werden. Deswegen wollen wir den Community-Gedanken auf das Handy übertragen – mit vorwiegend kostenlosen Inhalten. Damit verlängern wir mit der Mobile-Community das Video-Portal MyVideo.de optimal in die mobile Welt.“
Nach Meinung von Mark Wächter, Gesamtvorstand des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW), bietet Handy-TV ein sehr großes Potenzial, die Medien- und Dienstleistungslandschaft weltweit maßgeblich zu beeinflussen. Deutschland sei daher gehalten, schnellstmöglich die Voraussetzungen zu schaffen, „um im internationalen Wettbewerb möglichst an erster Stelle zu stehen“.
Während um den kommerziellen Start der DVB-H-Technik noch gerungen wird, ist der zur Fußball-WM eingeführte DMB-Standard (Digital Multimedia Broadcasting), der auf der Infrastruktur des Digitalradios (DAB) aufbaut und unter anderem von ProSiebenSat.1 unterstützt wird, schon auf Sendung. 2007 soll das DMB-Angebot, das derzeit über die Service-Provider debitel, mobilcom und neuerdings auch simply vermarktet wird, auf acht TV-Programme ausgebaut werden. Außerdem sollen neben Handys auch Plug-&-Play-Navigationsgeräte und Videokonsolen mit einem DMB-Empfänger aufrüstbar sein.

In Hannover wird die brandneue zweite Gerätegeneration zu sehen sein: Handys für die Übertragungstechniken DVB-H und DMB, aber auch Dual-Mode-Telefone, die beide Standards beherrschen. Doch auch ohne TV-Empfänger sind die Handys des Jahrgangs 2007 dank mobiler Breitbandtechnik oder WLAN überall online, um in Sekundenschnelle News, Infos oder Videos aus dem Internet zu laden – mit Highspeed-UMTS (HSDPA) neuerdings sogar in DSL-Geschwindigkeit, die bisher nur im Festnetz verfügbar war.
Eckhard Eckstein (MB 03/07)