Der Kostendeckungsgrad des bayerischen Lokalfernsehens in 2015 betrug somit 102 Prozent und verbesserte sich um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Zuletzt konnte das Lokalfernsehen im Freistaat 2010 ein positives Ergebnis erzielen.
Ursache für die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit war vor allem ein Anstieg der Erlöse. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Anbieter rund 1 Mio. € mehr einnehmen. Gleichzeitig reduzierten sie ihre Aufwendungen gegenüber 2014 um rund 300.000 €. Das Umsatzplus resultierte dabei nicht aus steigenden Werbeerlösen. Mit insgesamt 14,6 Mio. € blieben die Einnahmen aus Werbung in 2015 minimal hinter dem Niveau des Vorjahres zurück. Stattdessen stiegen vor allem die sonstigen betrieblichen Erlöse.
Erfolgreichster Anbietertyp in Bayern war in 2015 der landes- und bundesweite Hörfunk. Die acht Programme, zu denen unter anderem das UKW-Radio Antenne Bayern zählt, erwirtschafteten Erlöse in Höhe von insgesamt 54,6 Mio. € bei Aufwendungen in Höhe von 40,7 Mio. €. Ihr Kostendeckungsgrad lag somit bei 134 Prozent. Im lokalen Hörfunk betrug der Kostendeckungsgrad im Vergleich dazu 112 Prozent, an den Ballungsraumstandorten München und Nürnberg 118 Prozent. Die Erlöse des lokalen Hörfunks stiegen in 2015 um 2,1 Prozent auf 96,9 Mio. Euro an. Für 2016 rechnet der Lokalfunk in Bayern sogar mit einem Umsatzplus von 3,4 Prozent. Größter Umsatzträger ist mit einem Anteil von 59 Prozent die lokale/regionale Werbung. Dagegen ist der Erlösanteil aus überregionaler Werbung auf 19 Prozent zurückgegangen.
Zu den 18 bayerischen Lokal-TV-Programmen zählen Oberpfalz TV (Amberg), main.tv (Aschaffenburg), augsburg.tv, Donau TV (Deggendorf), TV Oberfranken (Hof), intv (Ingolstadt), allgäu.tv (Kempten), Isar TV (Landshut), münchen.tv, münchen2, RTL München Live, Franken Fernsehen (Nürnberg), Tele Regional Passau 1, TVA Ostbayern (Regensburg), Regional Fernsehen Oberbayern (Rosenheim), TV touring Schweinfurt, Regio TV Schwaben (Ulm) und TV touring Würzburg.
Die vollständigen Ergebnisse der Studie finden sich unter www.blm.de (11/16)
Foto: Siegfried Schneider, BLM-Präsident