BCE baut Newslink-Service aus

Der Luxemburger Rundfunk-Dienstleister Broadcasting Center Europe (BCE) nutzte die IBC 2015, um eine neue Partnerschaft mit Streambox, Anbieter von mobilen Streaming-Lösungen, zu verkünden. Dabei geht es um die Erweiterung des Newslink-Services von BCE durch Streambox-Lösungen und -Cloud-Services. Erster Kunde dafür ist ENEX.

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BCE baut Newslink-Service aus

Die 53 Partner-Sender des in Luxemburg ansässigen Nachrichtendienstes European News Exchange S. A. (ENEX) werden laut BCE die ersten sein, die die neuen Möglichkeiten in Kürze nutzen werden. Um den Programmaustausch zwischen den Mitgliedssendern effizienter und kostengünstiger zu gestalten, aber auch um sein Angebot zukünftig weltweit anbieten zu können, wird ENEX seine Übertragungswege vom Satellit auf das Internet umstellen.

Die BCE-Newslink-Plattform wurde für den Austausch von Videodateien gebaut und usprünglich nicht in der Lage, Live-Inhalte zu streamen. Dies ist durch die Implementierung der Streaming-Technologie von Streambox nun möglich – selbst bei HD-Inhalte in Echtzeit.

Ein weiterer Pluspunkt in der Partnerschaft mit Streambox ist, dass die Firma ein Netz von Cloud-Standorten auf der ganzen Welt besitzt, über das der Datenverkehr abgewickelt werden kann. Die Zusammenarbeit zwischen BCE und Streambox entstand während der IBC 2013. „Die Vereinbarung zwischen BCE, Streambox und ENEX ist eine echte Partnerschaft, mit der wir ein Nachrichtenaustauschsystem in HD und Echtzeit entwickeln und implementieren, das wir, gegebenenfalls angepasst, auch an andere Kunden verkaufen können“, sagt Tun Van Rijswijck, COO bei BCE. „Wir wollen die Technologie auch für Pressekonferenzen und Live-Events einsetzen und perfektionieren, die anders nicht übertragen werden können, um so Synergien effizient zu gestalten“, ergänzt Alex Telitsine, CTO und Co-Founder von Streambox.

ENEX ist der erste Kunde der Live-Newsline-Plattform, aber auch Partner in ihre Weiterentwicklung. Den ersten Test bestand das System, als Beiträge während des griechischen Referendums im Juli zum Hilfspaket der EU, über das ENEX-Zentrum in Luxemburg verteilt wurden. Mit der Streaming-Technologie spart ENEX nicht nur Kosten, es macht sich auch unabhängig vom Ausstrahlungsbereich des Satelliten. Via IP ist ein günstiger, schneller und sicherer Nachrichtenaustausch nun über die ganze Welt möglich, als zuvor. „Das gibt uns die Möglichkeit unseren Partner, gerade in Lateinamerika, Japan oder Australien, einen sehr viel besseren und breiteren Service zu bieten“, erklärt Adrian Wells, Managing Director von ENEX, der seine Plattform als globales Unternehmen sieht, das nur mit Unterstützung durch die entsprechende Technik auch tatsächlich global agieren und wachsen kann.

Gleichzeitig sieht er die Notwendigkeit mit Hilfe neuer Technologie-Partner das Angebot von ENEX zu erweitern: „Aus meiner Sicht ist es notwendig sich außerhalb unserer traditionellen Vernetzungsplattform Partner in der ganzen Welt zu suchen. Gleichzeitig wollen wir unsere Serviceangebote erweitern, wodurch wir unseren Partnern neue Dienstleistungen bieten können. Tatsächlich ersetzen wir keine Angebote, wir erweitern sie um mehrere Schichten. Und indem wir unseren Partner Lösungen an die Hand geben, die sie selber nicht haben, führen wir sie in gewisser Weise auch in die Zukunft.“ Die technischen Verbesserungen laufen im Hintergrund während die Benutzeroberfläche gleich bleibt, um den redaktionellen Ablauf nicht durch Umschulungen und Umgewöhnung zu behindern. Die Ladezeiten sind schneller, es gibt mehr Meta-Daten und Schlagworte. Redaktionen können noch gezielter nach Material suchen beziehungsweise werden benachrichtigt, wenn Material zu vorgegebenen Themen aufschlägt.

Zu den ENEX-Mitgliedern gehören unter anderem die RTL Group, Sky News in Großbritannien, CBS in den Vereinigten Staaten und elf Sender in Lateinamerika. Neben dem Austausch von Nachrichtenmaterial wickelt ENEX auch die Übertragung von Live-Veranstaltungen ab.

„Broadcasters müssen in der Lage sein, vom jedem Ort und von jedem Endgerät aus in Echtzeit zu berichten,“ meinte Tun Van Rijswijck, COO von BCE. “Deswegen sind wir froh, in Partnerschaft mit Streambox unseren Kunden diese innovativen Cloud basierten Lösungen anbieten zu können.“ Der erweiterte Newslink Service biete ihnen mehr Flexibilität und eine kostengünstige Alternative zu Satelliten basierten Video-Services. Die neuen Newslink Services profitieren laut BCE insbesondere von der ACT-L3 Video Kompression und der LDMP Multipath Networking Technology von Streambox. Sie sorgen für höchste Qualität bei der Videokompression und für Low-latency Video über Multiple IP Networks. (9/15)

Foto: v.l.n.r.: Adrian Wells (ENEX), Tun Van Rijswijck (BCE), Alex Telitsine (Streambox)