BR-alpha wird zu ARD-alpha

In der letzten Juniwoche 2014 ändert der seit 15 Jahren bestehende Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks seinen Namen und heißt dann ARD-alpha, mit neuem Programmschema, neuen Programminhalten und mit neuem Logo.

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BR-alpha wird zu ARD-alpha

Die Schema-Umstellung beginnt in der Programmwoche 27, also am 28. Juni 2014. Der offizielle Start findet am Sonntag, 29. Juni im Rahmen der Eröffnungsfeier der 64. Nobelpreisträgertagung in Lindau statt. ARD-alpha ist erstmals Medienpartner der Tagung und überträgt die Veranstaltung ab 15.00 Uhr live im Fernsehen und per Stream. Der seit 7. Januar 1998 bestehende Sender BR-alpha soll künftig für Bildungs- und Informationsangebote innerhalb der ARD-Familie noch weiter geöffnet werden. Aus diesem Grund firmiert er künftig unter ARD-alpha, bleibt aber ein Sender des Bayerischen Rundfunks.

„Die Welt verstehen“ lautet der neue Claim des Bildungskanals. Das Angebot umfasst nicht nur klassisches Bildungsfernsehen wie Telekolleg und Sprachkurse, sondern auch Sendungen über Wissenschaft, Geschichte, Kunst, Kultur, Musik, Religion und Zeitgeschehen.

Die Programmreform erfolgt stufenweise. Neben Übernahmen beliebter Sendungen anderer ARD-Sender wie der täglichen Hauptausgabe der Tagesschau um 20.00 Uhr, Wissensmagazinen wie „Quarks & Co“ (sonntags 15.30 Uhr) und Sendungen aus Kunst, Literatur und Kultur wie „Druckfrisch“ (ab 7. 9., dienstags, 19.30 Uhr) und „Metropolis“ (sonntags 16.45 Uhr) wird es zahlreiche neue Eigenproduktionen geben, etwa auf der werktäglichen „Intermezzo-Leiste um 21.45 Uhr: Die sechsteilige Reihe „Die Magie der Farben“ beleuchtet die Faszination der Farben, die sich wie ein roter Faden durch die Kulturgeschichte der Menschheit zieht (ab Donnerstag, 3. 7.). Die Dokureihe „Gefühlswelten“ verknüpft wissenschaftliche Erkenntnisse, Alltagsbeobachtungen und religiös-philosophische Sichtweisen zu einem einheitlichen Blick auf den uns oft nicht bewussten Einfluss von Gefühlen (ab Freitag, 4. 7.).

Freitags um 19.00 Uhr finden die eigenproduzierten Dokureihen ihren Platz. Zum Start von ARD-alpha beleuchtet die Reihe „Altruismus vs. Egoismus“ mit Forschungsergebnissen aus unterschiedlichen Disziplinen zwei gegensätzliche Prinzipien, die das Menschenbild prägen (ab 4. 7.). „Alois Alzheimer – Verloren im Vergessen“ erzählt ein spannendes Kapitel der Medizingeschichte: die Biografie des bayerischen Psychiaters und Neuropathologen, dessen Name sich mit einer schrecklichen Krankheitsdiagnose verbindet (ab 25. 7.).

Die neuen Formate „Campus Slams“ und „Campus Talks“ erklären im wöchentlichen Wechsel jeweils montags um 19.00 Uhr komplexe Sachverhalte so, dass sie auch von Laien und Nicht-Wissenschaftlern verstanden werden (ab Montag, 30. 6.). Für Zuschauer, die der Wissensdurst auch in der Nacht keine Ruhe finden lässt: Ab 3. Juli gibt es jeden Donnerstag ab 0.00 Uhr bis zum frühen Morgen „Wissenschaft für Schlaflose“.

In diesem Jahr stehen nicht nur für Historiker die Jahre 1914 und 1939 im Fokus. Im Rahmen eines Programmschwerpunkts zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs strahlt ARD-alpha ab 28. Juni, dem Jahrestag des Attentats von Sarajewo, samstags um 20.15 Uhr die viel beachtete Reihe „Vom Reich zur Republik“ von Bernd Fischerauer aus. Die zehn Dokumentarspiele widmen sich Eckdaten der neueren deutschen Geschichte.

An den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren erinnert ab 29. Juni jeden Sonntag (21.45 Uhr) die britische TV-Reihe „The World at War“, die dem BR zufolge umfassendste und aufwendigste jemals produzierte Dokumentationsserie zu diesem Thema. ARD-alpha zeigt sie in der digital restaurierten vollständigen Fassung – und in der optional wählbaren englischsprachigen Originalfassung. Ein Angebot, das ausgebaut werden soll: Geplant sind Serien mit Kultcharakter, interessanten Themen oder lange nicht mehr gesendete Klassiker in der jeweiligen Originalsprache.

Für Klassikfreunde wird der komplette Zyklus der Beethoven-Sinfonien gezeigt, mit dem BR-Symphonieorchester unter der Leitung von Mariss Jansons, ab 29. Juni, sonntags um 11.00 und 20.15 Uhr.

Zum Semesterbeginn 2014 startet mit dem „Campus Magazin“ ein wöchentliches aktuelles Hochschulmagazin. Ebenfalls für die zweite Jahreshälfte vorgesehen ist der Start von „MORA“, einem experimentellen Echtzeitformat, mit dem Programminnovationen emotional, inhaltlich und technisch („Second Screen“) weiterentwickelt werden. Außerdem stellt ARD-alpha sukzessive Hochschulen und Forschungsinstitute aus der ganzen Bundesrepublik vor.

Die Reihe der Themenfilme wird weiter ausgebaut: Zum Ende des Jahres folgen die Erstausstrahlungen der aufwändigen Fernsehfilme „Toleranz“ – am Freitag, 21. November 2014, um 20.15 Uhr im Rahmen der ARD-Themenwoche – sowie „Dyslexie“ zum Tabuthema „Analphabetismus“ (Herbst 2014), jeweils von Marc-Andreas Bochert, der bereits mit den BR-alpha-Filmen „Empathie“ und „Inklusion“ gesellschaftlich kontrovers diskutierte Themen in Fernsehfilme umgesetzt hat.

Die Dokumentation „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ mit brisantem Material von Konzerten rechtsradikaler Bands ist ein weiterer Beitrag von ARD-alpha zur Themenwoche „Toleranz“ (Freitag, 21. November 2014, 21.45 Uhr).

Auch Klassiker im Programm wird es weiterhin geben: Bob Ross am späten Sonntagnachmittag und im Nachtprogramm in „Joy of Painting“ wird genauso fortgeführt wie Harald Lesch in „alpha-Centauri“ und der „Space Night“. Die „Denkzeit“ wird nach wie vor samstags um 22.30 Uhr ausgestrahlt, und das „Alpha-Forum“ bietet am werktäglichen Abend hintergründige Gespräche mit Gästen aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Offizieller Start von ARD-alpha zur Nobelpreisträgertagung in Lindau:

Die Programmreform beginnt mit der Woche 27, also am Samstag, 28. Juni. „Offiziell“ startet ARD-alpha am Sonntag, 29. Juni, bei der Eröffnungsveranstaltung der jährlichen Tagung der Nobelpreisträger, den “Lindau Nobel Laureate Meetings“ (29. 6. – 4. 7.). Der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, wird im Beisein von ca. 40 Nobelpreisträgern, etwa 600 internationalen Nachwuchswissenschaftlern sowie der Bundesbildungsministerin Johanna Wanka auf den symbolischen Startknopf drücken. Die Veranstaltung wird von ARD-alpha am 29. Juni um 15.00 Uhr live im Fernsehen und im Online-Stream gezeigt.

ARD-alpha ist in diesem Jahr zum ersten Mal Medienpartner des „Lindau Nobel Laureate Meeting“. Neben der Übertragung der Eröffnungsveranstaltung wird es weitere Sendungen geben, außerdem einen täglichen Liveblog, in dem das Geschehen vor Ort in Bild und Ton zusammengefasst und kommentiert sowie einzelne Nachwuchswissenschaftler und Nobelpreisträger porträtiert werden.

www.ard-alpha.de:

Im Zentrum des Online-Angebots von ARD-alpha stehen die Bereiche Lernen, Beruf, Hochschulen und Forschung sowie allgemeine Bildungs- und Wissensinhalte. Neben den originären Formaten von ARD-alpha werden auf der Startseite auch Informationen von und zu den ARD-Übernahmen angeboten. Neu sind die Social Media-Angebote: Ab dem 28. Juni ist ARD-alpha sowohl in Facebook als auch auf Twitter vertreten.

Ausgebaut wird die Präsentation der formalen und informellen Lernangebote wie der multimedialen Lernplattform GRIPS. Auch das Telekolleg wird weiterentwickelt. Zum Ausbildungsmagazin „Ich mach’s“, das Videoporträts der ca. 350 IHK-Ausbildungsberufe bereithält, kommt das neue Format „Ich mach weiter“, in dem in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit auch die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für beruflich Qualifizierte vorgestellt werden.

Empfangsmöglichkeiten von ARD-alpha:

ARD-alpha kann in ganz Deutschland digital über Satellit (Astra Transponder 93), Kabel, IPTV und WebTV empfangen werden. Zusätzlich wird der Kanal in Bayern terrestrisch (DVB-T) und via Kabel analog flächendeckend verbreitet. Des Weiteren sendet ARD-alpha auch den Livestream seines Programms im Internet über die Mediathek des Bayerischen Rundfunks. (6/14)