Bund denkt über Ausstieg bei der Telekom nach

Die Bundesregierung plant Medienebrichten zufolge offenbar den Verkauf seiner Telekom-Anteile. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) begrüßt diese Überlegungen, sich von Anteilen an der Deutschen Telekom trennen zu wollen.

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Bund denkt über Ausstieg bei der Telekom nach

Momentan hält der Bund insgesamt noch 31,7 Prozent – davon 14,26 Prozent direkt und 17,44 Prozent über die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Der Verband BREKO spricht sich schon seit langem dafür aus, dass sich der Staat aus der Deutschen Telekom zurückzieht, wie das in anderen Ländern bereits der Fall ist. Denn es ist problematisch, wenn der Bund auf der einen Seite die Wettbewerbsspielregeln setzt, auf der anderen Seite aber gleichzeitig als Mehrheitsaktionär auf die Dividende des größten Players auf dem Markt angewiesen ist.

Daher setzt sich der Verband dafür ein, dass die Mittel aus dem Verkauf für den Breitbandausbau in ländlichen Regionen verwendet wird. Nach einer Kurzstudie des Telekommunikationsexperten Prof. Torsten J. Gerpott fallen bei einem Verkauf Erlöse bis zu 18 Milliarden Euro an, die für den Breitbandausbau genutzt werden könnten. BREKO-Präsident Ralf Kleint (Foto) begrüßt die aktuellen Erwägungen des Bundesfinanzministeriums: „Mit dieser Milliardensumme lassen sich schnelle Glasfaseranschlüsse auch in besonders ländlichen Gebieten in großer Anzahl realisieren. Die Netzbetreiber des BREKO können so mit innovativen und individuellen Lösungen auch bislang ‚weiße Flecken‘ mit Highspeed an die digitale Welt anbinden.“

Kleint weiter: „Wir unterstützen die Bundesregierung daher in ihrem Bestreben, sich dem Rat renommierter Wissenschaftler, des Bundesrechnungshofs sowie der Monopolkommission anzuschließen und sich von ihrem 31,7-Prozent-Anteil an der Deutschen Telekom zu trennen.“

Wie der Verband weiter mitteilt, werden bei entsprechenden regulatorischen und politischen Rahmenbedingungen die alternativen Netzbetreiber im Rahmen der „BREKO Glasfaser-Offensive“ bis zum Jahr 2018 bis zu 9,1 Milliarden Euro investieren – den größten Teil davon in Glasfasernetze. Dadurch können bis zu 11,2 Millionen Haushalte und Unternehmen – das sind nahezu drei Viertel (73 Prozent) der Haushalte außerhalb der Ballungsräume – mit Highspeed-Breitband-Anschlüssen versorgt weren, kündigt der Verband an. (11/14).