Der frühere NRD-Intendant und Ex-Präsident des deutsch-französischen Kulturkanals ARTE, ist seit Ende 2009 Vorsitzender des Filmfonds. Eurimages ist ein beim Europarat angesiedelter Europäischer Koproduktionsfonds im Film- und Fernsehbereich, an dem sich die Bundesrepublik Deutschland seit 1988 beteiligt. Dem Fonds gehören 33 Länder an. Er fördert die Herstellung trilateraler und in Ausnahmefällen auch bilateraler europäischer Gemeinschaftsproduktionen mit bedingt rückzahlbaren Darlehen sowie die Verbreitung europäischer Kino- und Fernsehfilme. Seine Mittel speisen sich aus jährlichen Pflichtbeiträgen der Eurimages-Mitglieder.
In der Sitzung wurden insgesamt 5.117 Mio Euro Förderung für 17 europäische Koproduktionen bewilligt, darunter sieben mit deutscher Beteiligung. Eine Förderung von 321.000 Euro erhält der Kinderfilm „Der kleine Vampir“, der demnächst als 3D-Animation auf die Leinwand kommt. Die weltweit beliebten Abenteuer des Vampirs Rüdiger und seinem menschlichen Kumpel Anton, die auf der Kinderbuchreihe von Angela Sommer-Bodenburg basieren, werden von Comet Film, Rothkirch Cartoon Film und Ambient Entertainment mit Partnern aus den Niederlanden und Dänemark produziert. Gefördert wird zudem der neueste Film des rumänischen Regisseurs Calin Peter Netzer (Goldener Bär 2003 für das Drama „Mutter und Sohn“) „Ana, Mon Amour“. Die rumänisch-deutsch-französische Koproduktion (deutscher Produzent: Augenschein Filmproduktion ) erhält 254.000 Euro Förderung und handelt von einer aufopfernden und damit zum Scheitern verurteilten Liebesbeziehung. Der russische Filmveteran Andrei Konchalovsky (Silberner Löwe 2014 für „The Postmen’s White Nights“) führt Regie bei dem deutsch-russischen Projekt „The Paradise“, das mit 420.000 Euro gefördert wird. Der Historienfilm beschreibt die Begegnungen verschiedener Schicksale während des 2. Weltkrieges und wird zurzeit an Drehorten in Russland und Bayern verfilmt. Mit polnischer, tschechischer, schwedischer und deutscher Beteiligung und einer Förderung von 450.000 Euro entsteht der Politthriller „Game Count“ (deutscher Produzent: Heimatfilm). Die renommierte polnische Filmemacherin Agnieszka Holland führt Regie bei der Verfilmung des international erfolgreichen Romans „Der Gesang der Fledermäuse“ (deutscher Titel) von Olga Tokarczuk, die auch am Drehbuch beteiligt war. In einer Mischung aus Mystery-Thriller und schwarzer Komödie dreht sich die Handlung um merkwürdige Leichenfunde in einem polnischen Bergdorf, bei denen die schrullige Frühpensionärin Janina Duszejko in den Fokus der Ermittlungen gerät.
Weitere Projekte mit deutscher Beteiligung sind die beiden Spielfilme „Zoology“ (dt. Produzent: Moviebrats Studios) und „Something Usefull“ (Produzent: MITOSFILM) sowie der Dokumentarfilm „Le Prince de Nothingwood“ (dt. Produzent: „Made in Germany“). (10/15)