Norddeutscher Rundfunk
Deutlich rückläufige Werbeerlöse, stagnierende, perspektivisch zurückgehende Gebührenerträge und das sehr niedrige Zinsniveau haben im voraussichtlichen Jahresabschluss für 2009 zu einer Verschlechterung von neun Millionen Euro gegenüber dem Plan und zu einer entsprechenden Lücke in der mittelfristigen Finanzplanung geführt. Die Geschäftsleitung des NDR hat deshalb ein 50 Millionen Euro umfassendes Sparpaket beschlossen, das überproportional die technischen und administrativen Bereiche betrifft. Aber auch das Programm wird Etat-Kürzungen umsetzen müssen.
NDR-Intendant Lutz Marmor: "In der Vergangenheit haben wir das Programm kontinuierlich gestärkt - wir konnten eine ausgeglichene Finanzplanung durch Einsparungen in Verwaltung und Produktion erreichen. Jetzt müssen auch unsere Fernseh- und Hörfunkprogramme
einen Beitrag zum Sparen leisten. Dies wird maßvoll und ohne Gefährdung der Qualität geschehen, aber auch Spuren im Programm hinterlassen. Bei allen Sparmaßnahmen ist und bleibt der NDR ein solide finanziertes Unternehmen, das auch in Zukunft seinem Publikum
ein attraktives Angebot bieten wird." Der Intendant wies in diesem Zusammenhang auf den sozialverträglichen Abbau von nahezu 600 Planstellen im NDR in den vergangenen Jahren hin. Die dadurch erreichte Fixkostensenkung habe dem Sender hohe Flexibilität und
daraus resultierend programmlichen Erfolg beschert. Den Kurs kontinuierlicher Rationalisierungen werde der NDR fortsetzen. Wo genau in den einzelnen Geschäftsbereichen der Rotstift angesetzt werden soll, wird in den kommenden Wochen festgelegt.
Das noch ungeprüfte Jahresergebnis 2009 des NDR ist bei Erträgen von 1,069 Milliarden Euro und Aufwendungen von 1,042 Milliarden Euro mit einem Überschuss von 27 Millionen Euro um 9 Millionen Euro schlechter als der Wirtschaftsplanansatz. Grundsätzlich ist laut NDR ein Überschuss in den ersten beiden Jahren einer Gebührenperiode nötig, um an deren Ende ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen. (05/10)