PostFactory Berlin investiert in S3D-Technik

Das Berliner Postproduktionshaus PostFactory hat den gesamten Workflow aufgerüstet, um auch die Bearbeitung von S3D Projekten hochwertig vornehmen zu können. Für alle Arbeitsschritte bei Editing, Online, VFX, Grading und Mastering stehen jetzt entsprechende S3D-Workstations zur Verfügung.

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PostFactory Berlin investiert in S3D-Technik

Hauptmerkmale der S3D-Workflows bei PostFactory Berlind sind:
– Editing mit 50“ Stereo Display
– Autodesk Flame 3D und Smoke 3D für ViFX und Online Editing mit 50“ Stereo Display
– 3D-DCI-Cinema mit Christie Kinoprojektion, Truelight zertifiziert
– Baselight Grading mit voller 3D Geometrie- und Tiefen-Kontrolle
– Sony S3D MPE-200 für Echtzeit Kameraalignment und Tiefenkontrolle
– S3D Qualitätssendemaster mit Prüfprotokollen
– 2D to S3D Conversion für 2D-Footage
– S3D DCP Erstellung mit DVS Clipster 4K
– hochwertige Projektion im DCI-Kino mit XpanD 3D

PostFactory Baselight Cinema
PostFactory Baselight Cinema
Szene aus ?Strangel ? the angel at the odd?
PostFactory Baselight Cinema
PostFactory Baselight Cinema
Szene aus ?Strangel ? the angel at the odd?
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Mastering mit Baselight 3D und mit Sony MPE-200
Besonderes Augenmerk wurde auf das Finishing und Mastering gerichtet. Erstmals in Deutschland wird jetzt in der Postproduktion ein Sony MPE-200 Live-S3D-Bildprozessor eingesetzt. Er korrigiert Stereo-Quellfehler in Echtzeit und garantiert die notwendige Qualität von Live-3D-Bildern und prüft die Sendefähigkeit. Insbesondere für Ü-Wagen Produktionen ist eine nachträgliche Korrektur der Bildtiefe und des Alignments oftmals nötig, wenn Stereo-Kamerasets abgeglichen werden müssen oder aus einer TV-Produktion die Tiefenverhältnisse für eine Kinoprojektion eingestellt werden sollen. Im großen Grading Cinema konnte das bei der Produktion „Berliner Philharmoniker, A Musical Journey in 3D“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden.

Und für entsprechende Kino- oder Werbefilmprojekte wurden in das Baselight System die Tools installiert, die eine noch genauere Geometriekorrektur und Farbeinstellung ermöglichen. Automatische Prozesse erleichtern die Arbeit z.B. bei dem Farbabgleich der beiden Kamerabilder oder bei der Beseitigung von Polarisationsfehlern.
Um einen kompletten Workflow aus einer Hand anbieten zu können wurden auch alle anderen Workstations für die Bearbeitung von S3D-Projekten optimiert. Das betraf nicht nur das Upgrade der Software, z.B. von Flame und Smoke sondern auch den Austausch der kompletten Hardware auf die aktuell leistungsfähigsten Rechner, Anpassung der Speicherkapazitäten der Server an 3D Anforderungen und die Implementierung eines 10 Gbits Netzwerkes. Spezielle Tools sorgen für die 2D-3D Hochkonvertierung von Footage-Material. Ein DVS Clipster 4K steht für In-Output und das Conforming zur Verfügung.

Nächstes größere Projekt ist das Mastering des S3D-Animationsspielfilmes „Strangel – the angel at the odd“, den die Babelsberger morro images productions gerade fertig stellt. Eine „Verfilmung“ der Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe, in der es darauf ankommt, den 3D Raum ins Surreale zu verlängern. Den Teaser finden Sie auf strangelthemovie.com.

Hochwertige DCI Projektion: What you see it was you get
Bei der 3D-Projektion setzt PostFactory Shutter-Brillen von XPanD ein. Die XPanD 3D-Technik baut auf ein Brillensystem auf, das das Bild jeweils für das linke und das rechte Auge abwechselnd verschließt und darstellt. Die dafür nötige Synchronisierung mit dem verantwortlichen Server, der die 3D Daten liefert, erfolgt dabei per Infrarotverbindung vom Server zum Brillensystem.

Ein großer Vorteil der XPanD Technologie ist laut PostFactory dabei, dass der Colorist oder Zuschauer den Kopf neigen und bewegen kann, ohne dass die 3D Darstellung darunter leidet. Dies setze den Ermüdungsfaktor beim Arbeiten an 3D-Projekten herab, heißt es. Dadurch dass entweder für das linke oder das rechte projiziert wird, braucht man aber bei XpanD die doppelte Lichtleistung. Deshalb hat PostFactory in einen eigentlich überdimensionierten Christie Beamer mit 12.000 Ansi Lumen investiert. In 2D Projekten läuft dieser mit halber Leistung und übertrifft die DCI Normen für Grading Theatre. Im 3D-Stereo Betrieb wird er hochgefahren um der DCI-Norm für 3D gerecht zu werden. Der geringe Lichtverlust durch die XpanD Brillen fällt nicht in Gewicht. Der Christie Projektor löst 2K auf und verdreifacht bei 3D die Bildrate pro Auge, so dass auch damit der Ermüdung entgegen gewirkt wird.

Das PostFactory-Kino ist von Filmlight zertifiziert worden. Zum permanten Abgleich der Projektion für unbedingte Farbreferenz gibt es nach Angaben des Unternehmens einen regelmäßigen Projector-Probe-Messzyklus, der die langfristige Einhaltung der DCI-Standards garantieren soll. (7/11)