Bei dem Serienformat haben die Zuschauer die Möglichkeit in einem Online-Game nach Ausstrahlung der Folge im Internet in einem Online-Game eigenständig weiter zu entwickeln. Nach der Verleihung des Digitalen Emmy im April ist dies bereits der zweite hochkarätige Fernsehpreis für den Transmedia-Krimi im ZDF, der von UFA LAB und von UFA FICTION im Auftrag produziert wurde. Das mediale Konsumverhalten verändert sich zusehends. Die Nutzer haben mehrere Bildschirme zur Verfügung und werden in der digitalen Welt auch selbst immer aktiver in der Generierung von Content. Frank Zahn, CEO von Exozet und verantwortlich für die technische Umsetzung von „Dina Foxx“, konstatiert etwas vollmundig bereits die Götterdämmerung der alten Medien und des konventionellen Erzählens. Und er ist sich sicher: „ Transmedialität hilft, Geschichten anders zu erzählen und neue Zielgruppen zu gewinnen.“
Die Redakteurin des Kleinen Fernsehspiels, Lucia Haslauer, zuständig beim ZDF für die Produktion von „Dina Foxx“ greift da ebenfalls in die oberste Schublade, die sie erreichen kann und nennt es gleich eine „neue Dimension der Unterhaltung“. „Unsere Hauptaufgabe besteht zunächst darin, die neue Grammatik des multimedialen Erzählens zu ergründen und neue Formen des Storytellings zu finden“.
Der transmedial erzählte Thriller „Dina Foxx – Tödlicher Kontakt“ ist ein Paradebeispiel für ein heterogenes Erzählkonzept, das sich nicht mehr nur auf ein Medium beschränkt. „Man muss Technologie ausprobieren, mit ihr experimentieren, um zu erkennen, was für einen Nutzen und was für ein Potenzial sie hat. Wir stehen am Anfang, aber die ersten Schritte sind gemacht“, so Haslauer.
Kristian Costa-Zahn, Online Produzent von „Dina Foxx“ und Head of Creation des UFA LAB, ergänzt: “Bei Dina Foxx haben wir drei innovative Online-Stränge miteinander kombiniert – Serie, Game und 360°-Video-Ermittlung – und das mit großem Erfolg, wie auch die Auszeichnung mit dem Digital Emmy zeigt.“ Diese Entwicklung stellt jedes Medium vor große Herausforderungen, ist sich Zahn bewusst: „Relevant bleibt nur, wem es gelingt, Verbindungen zwischen verschiedenen Medien herzustellen und den Usern die Möglichkeit zu geben, nicht nur zu konsumieren, sondern auch Teil des Erlebnisses, der Geschichte zu sein.“ Aktives Interagieren in plotartigen Szenarien da ist man schnell in der Welt der Video- und Onlinegames. Klar, dass hier nach konvergenten Formaten gesucht wird, die Narration und Gaming zusammen bringen. (6/15)
Bild: Aus „Dina Fox – Tödlicher Kontakt“. Foto:ZDF/Florian Foest