Der offenbar angeschlagene Foto- und Filmkonzern, der gerade wieder einen neuen Tageslicht-Film der Vision3 Filmgeneration auf den Markt gebracht hat, erhält nun sechs Monate Zeit, die Probleme in den Griff zu bekommen, ansonsten muss Kodak sich nach alternativen Handelsplätzen umsehen. Kodaks Performance an der Börse in den vergangenen Wochen ist bedenklich. Zuletzt hatte die Kodak-Aktie am 7. Dezember über der 1-Dollar-Marke gelegen. Am 4. Januar schloss sie den Handel laut Börsenmeldungen bei 0,655 Dollar ab. Dadurch ist der Wert der Aktie binnen eines Jahres um das Zehnfache gesunken.
Dass es dem Konzern aus dem US-Staat New York nicht gut geht, darüber wird schon seit Monaten spekuliert. Die offensichtlichen Probleme, die aus dem Wandel der analogen in die digitale Technologie resultieren, haben längst Insolvenzgerüchte befördert, die von Kodak bislang dementiert wurden. Interessanter Weise spielen die Probleme des Konzerns auch im Zusammenhang mit der Oscar-Verleihung im Kodak Theatre in Los Angeles eine Rolle. Zehn Jahre nach dem feierlichen Einzug vom März 2002 in das für die Fernsehübertragung speziell entworfene und gebaute Kodak Theatre in Hollywood, kann die Academy eine spezielle Option in dem langfristigen Nutzervertrag ziehen und kündigte der Betreibergruppe CIM bereits an, dass die Oscars ab 2013 vielleicht anderswo verliehen werden könnten. Die jährlichen Zahlungen von 4 Millionen Dollar für die Namensrechte seien bisher regelmäßig erfolgt, versicherten die Gebäudebetreiber CIM (75 Mio. für 20 Jahre insgesamt) gegenüber dem US Fachblatt Hollywood Reporter. Sollte Kodak diese aber einstellen (müssen), werde die jährliche Oscar-Verleihung einen beträchtlichen Wert bei der Neuverhandlung über die Namensgebung des Theaters bedeuten. Klar, dass die Academy dies als Trumpfkarte gegenüber der CIM Group ausspielen wird. (01/12)