Umsätze im Pay-VoD-Markt wachsen um 28 Prozent

Der deutsche Markt für kostenpflichtiges Video-Streaming (Pay-VoD) ist 2020 erneut deutlich gewachsen. Vor allem die Covid-19-Pandemie sowie neue Plattformen wie Disney+ sind Gründe für die stark gestiegene Nutzung von Streamingdiensten.

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Umsätze im Pay-VoD-Markt wachsen um 28 Prozent

Nach aktuellen Analysen der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia haben die Pay-VoD-Anbieter in Deutschland 2020 einen Umsatz von 3,0 Mrd. Euro erwirtschaftet, das entspricht einem Wachstum von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit übertrifft das Umsatzvolumen von Netflix und Co. den Markt für lineare Pay-TV-Kanäle inzwischen deutlich und nähert sich immer mehr den Erlösen im deutschen Fernsehwerbemarkt.

Den größten Anteil daran haben die abonnementfinanzierten Streamingangebote: Das S-VoD-Segment erzielte 83 Prozent der Umsätze und einen Ertrag von 2,5 Mrd. Euro. Die Erlöse durch den Online-Kauf von Videos (EST, Electronic Sell Through) und das Geschäft mit Leihvideos (T-VoD) sind deutlich kleiner.

Die Pandemie-bedingte Situation geschlossener Kinosäle führt nicht nur zu einem größeren Zulauf für VoD-Anbieter. Sie beschert ihnen zugleich eine Vielzahl von Uraufführungen, die ursprünglich für das Kino vorgesehen waren.

Mit Fortbestehen der Pandemie erwartet Goldmedia, dass auch die Nachfrage nach Video-Streaming überdurchschnittlich hoch bleibt. Und selbst bei einem langsamen Ende der Corona-Zeit ist noch nicht abzusehen, wie schnell sich geöffnete Kinos dann wieder mit Besuchern füllen werden. Viele Filmstudios haben ihre Kinostarts auf das Jahresende verschoben oder planen die Erst-Veröffentlichung auf Streamingdiensten.

Für das Jahr 2021 rechnet Goldmedia daher für den gesamten deutschen Pay-VoD-Markt mit einem deutlichen Wachstum von rund 25 Prozent und einem Gesamtumsatz von 3,8 Mrd. Euro.