Die Digitalisierung schreitet weiter voran

Am 10. September 2013 wurde der Digitalisierungsbericht von den Medienanstalten auf der medienwoche@IFA in Berlin vorgestellt. Laut des Berichts, empfangen inzwischen 30,8 Millionen Haushalte in Deutschland digitale Fernsehsignale. Auch in Bereichen des Digitalradios und der Connected TVs gibt es interessante Veränderungen zu verzeichnen.

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Die Digitalisierung schreitet weiter voran

Nach der Abschaltung des analogen Satellitensignals vergangenes Jahr, ist das Kabel der letzte verbliebene Übertragungsweg, über den analoge Signale empfangen werden können. In 7,3 Millionen TV‐Haushalten wird immer noch ausschließlich analog ferngesehen.

Regina Deck (Foto), die die Erhebung zur Digitalisierung der Empfangswege von Seiten TNS Infratest betreut, stellte die Ergebnisse im Detail vor. Mit jeweils über 17,6 Millionen Haushalten liegt Kabel und Satellit gleichauf. Dieses Jahr, empfingen rund 1,9 Millionen Fernsehhaushalte DSL‐TV, das damit bei 4,9 Prozent liegt. Den digital-terrestrischen Übertragungsweg nutzen bundesweit über 4 Millionen (11,0 Prozent) der Haushalte. In den DVB-T Kernregionen, sind es konstant über 20 Prozent. Die DVB-T Reichweite stieg in der Region München laut Digitalisierungsbericht im Vergleich zu 2012 um 2,6 Prozentpunkte auf 19,7 Prozent.

Thomas Braun, Präsident des Verbands Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA): „Der Bericht der Landesmedienanstalten belegt, dass die digitale TV-Nutzung im Kabel deutlich an Fahrt aufgenommen hat. Aufgrund der starken Nachfrage nach innovativen TV-Angeboten und der darauf zugeschnittenen Angebote der Kabelnetzbetreiber gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend in Zukunft nochmals verstärken wird.“

Auf besonders große Nachfrage bei den Zuschauern trifft HDTV und gilt somit als wichtigster Treiber der Digitalisierung. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IPSOS im Auftrag der ANGA hat ergeben, dass im Juni dieses Jahres mehr als die Hälfte aller Deutschen Spielfilme oder Fernsehsendungen in der HD-Variante gesehen haben.

In Bereichen der Mediennutzung, führt die Digitalisierung mehr und mehr zu Veränderungen. Dem Bericht zu entnehmen, nutzen Knapp 43 Prozent der Bevölkerung Videoinhalte über das Internet. Dabei schauen mit 38,8 Prozent der befragten Personen weit über ein Drittel Videoinhalte auf dem Computer, am TV‐Gerät sind es 16,7 Prozent. Aufgrund der stetigen Weiterentwicklung des Nutzerverhaltens, wurden für den Digitalisierungsbericht 2013 erstmals auch Daten zu elektronischen Programmführern (EPG), Videostreams über das Internet sowie zur mobilen Fernsehnutzung erhoben.

In knapp einem Drittel der digitalen TV‐Haushalte wird ein EPG genutzt, hauptsächlich für Programminformationen. Rund die Hälfte der Nutzer, die über einen „Red Button“ verfügen, greift zumindest gelegentlich auf die HbbTV‐ Angebote der Sender zu.

Die Anschlussquote der internetfähigen TV-Geräte, die tatsächlich mit dem Internet verbunden wurden, stieg um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 16,8 Prozent der TV‐Haushalte gaben an, über mindestens einen internetfähigen Fernseher zu verfügen, 10,3 Prozent haben diese Geräte verbunden. Das entspricht aktuell einer Anschlussquote der Connected TV‐Geräte von 61 Prozent.


Erstmals wurden in diesem Jahr auch Zahlen zum Radioempfang und der Radionutzung erhoben. Die Ergebnisse belegen, dass immer mehr Verbraucher auf digitale Radioangebote zugreifen. Mittlerweile empfangen 4,5 Prozent der deutschen Bevölkerung Radioprogramme auch über Digitalradio und nutzen dafür 2,7 Millionen DAB+‐Empfangsgeräte. Über das Internet hören 26,5 Prozent der Befragten. (9/13)

Foto: Regina Deck (Leiterin, TNS Infratest [&] MediaResearch) © Medienboard / Uwe Völkner