5G-Test von Sky/Vodafone mit LiveU-Technik
03.02.2021 in Produktion
VR, 3D und KI – auch unterwegs Innovationen in der Videobranche Entwicklung neuer Technologien Produktionen ausschließlich für Mobilgeräte Rasanter Anstieg der mobile Videonutzung Ein Blick in die Zukunft Kommentar von Emily Hopson-Hill, Vice President of Services bei Ooyala (7/19)
Zahlreiche Technologien der vergangenen Jahre haben es Verbrauchern bereits ermöglicht, mit den Medien ihrer Wahl zu interagieren und auszuwählen, welches Angebot sie zu welcher Zeit nutzen möchten. So schaffen Virtual Reality, 3D oder künstliche Intelligenz ein interaktives und umfassendes Zuschauererlebnis. Aufgrund der benötigten Bandbreite sind diese Technologien aktuell jedoch oft noch auf den Einsatz zuhause oder im Büro beschränkt.
Das wird sich mit 5G ändern. Die erhöhte Bandbreite des neuen Funkstandards wird es Verbrauchern erleichtern, das Hightech-Medienangebot ihrer Wahl zu nutzen – ganz gleich, wo sie sich aufhalten. 5G verspricht, datenintensive Prozesse wie den Aufruf oder Versand von Videos, die Konsumenten bislang einiges an Geduld abverlangen, rasant zu beschleunigen. Besonders für diejenigen, die viel unterwegs sind, könnte 5G also in diesem Bereich eine massive Erleichterung bringen.
5G verspricht attraktive Vorteile für Endverbraucher – doch wie wird sich der neue Funkstandard auf die Videobranche auswirken?
Es werden alle Content-Inhaber und -Distributoren profitieren, die bereits auf mobile Plattformen zur Vertreibung ihrer Inhalte setzen. Die Voraussetzung ist jedoch, dass sie 5G zur Weiterentwicklung ihres Service-Angebots durch neue Features und weitere Interaktionsmöglichkeiten für ihre Zuschauer nutzen werden.
Durch 5G können die Inhalte der Video-Streaming-Plattformen bald von überall aufgerufen und heruntergeladen werden.
Experten erwarten, dass die erhöhte Bandbreite bei 5G die Kreativität der Branche beflügelt. Denn durch den neuen Funkstandard werden Technologien, bei denen der Austausch großer Datenmengen nötig ist, überhaupt erst realisierbar. Besonders den Interaktionsmöglichkeiten des Zuschauers mit seinem Content kommt das zugute. Ein Beispielszenario sind Heads-up-Displays. Mithilfe von Linsen, die direkt ins Auge eingeführt werden, ergibt sich ein völlig neuartiges, realistisches Zuschauererlebnis.
Um das volle Potential von 5G ausschöpfen zu können, wird die Branche jedoch in Forschung sowie Entwicklung investieren müssen.
Neben bisher noch futuristisch anmutenden Technologien werden sich durch 5G zudem innovative Inhaltsformate herausbilden. Unternehmen wie Quibi, dessen Firmenname aus der Abkürzung von „Quick bites“ entstand, sind bereits den ersten Schritt in die neue Ära der mobilen Datenübertragung gegangen. Die Produktionsfirma plant ihren Markteintritt in den USA für 2020 und konzentriert sich dabei ausschließlich auf Content für Smartphones.
Das Konzept, das hinter dem neuartigen Streaming-Angebots steckt, sieht kürzere Videoformate vor. Beispielsweise sind Serien denkbar, deren Episoden nicht länger als zehn Minuten dauern. Damit fokussiert sich das Unternehmen speziell auf die Nutzer mobiler Endgeräte, die Inhalte so bequem auf dem Handy konsumieren können. Mit dieser neuen Art von Content werden sich auch die Anforderungen, die Konsumenten an ihre Inhalte stellen, von Grund auf verändern.
Laut des Ooyala Q2 2018 Global Video Index Reports stieg die Zahl der auf Mobilgeräten abgespielten Videos im zweiten Quartal 2018 weltweit um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Wert an. Damit wurden erstmals 62 Prozent aller Online-Videos über Tablets und Smartphones abgespielt.
Mit 5G wird sich dieser Trend zum mobilen Videokonsum weiter fortsetzen und sogar noch verstärken, da Inhalte für Zuschauer leichter zugänglich werden. Zudem verkürzen sich durch den neuen Funkstandard die Reaktionszeiten auf unter eine Millisekunde. Nutzer können also nahezu latenzfrei streamen und müssen sich nicht mit ladenden oder buffernden Videos herumärgern.
Das betrifft nicht nur den Videokonsum unterwegs. Auch zuhause oder in der Arbeit werden Videos zunehmend über Smartphone sowie Tablet konsumiert. Diese ersetzen damit immer öfter den PC oder Fernseher.
Verbraucher werden sich hierzulande zwar voraussichtlich noch bis 2025 gedulden müssen, bis der 5G-Standard flächendeckend verfügbar sein wird. Fest steht aber, dass Endkonsumenten von der höheren Bandbreite profitieren werden, durch die der Weg zum mobilen Konsum von Videospielen und -inhalten geebnet wird. Für die Videobranche verändern sich die Ausgangsbedingungen für die Erstellung von Nutzungskonzepten völlig, weshalb zahlreiche Innovationen in diesem Bereich zu erwarten sind.
Nachdem der Grundstein für den neuen Funkstandard gelegt wurde, sollte nun der Netzausbau vorangetrieben werden – als Basis einer Content-Revolution.