Immer mehr Fernsehgeräte surfen im Netz

Internetfähige Geräte sind zu einem noch größeren Anteil in deutschen Haushalten vorhanden als im Jahr 2018. Die Gerätelandschaft wird durch die Variation an onlinefähigen Geräten diversifizierter, der Fernseher ist aber nach wie vor mit Abstand das wichtigste Gerät für Bewegtbild. Der „Big Screen“ wird dabei zunehmend nicht mehr nur für lineares Fernsehen verwendet, sondern geht online. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des CONVERGENCE MONITOR 2019.

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CONVERGENCE MONITOR 2019

Der CONVERGENCE MONITOR ist eine von Kantar durchgeführte Gemeinschaftsstudie von ARD-Werbung SALES & SERVICES, Discovery und Mediengruppe RTL Deutschland. Hierfür wurden 1.624 Personen zwischen 14 und 69 Jahren zwischen April und Juni 2019 in Form von persönlich-mündlichen Interviews (CAPI) befragt.

Durch die jährliche Durchführung der Studie seit 2008 können Trends klar identifiziert werden. Für 2019 zeigt sich, dass auch in diesem Jahr der Fernseher die Gerätelandschaft in deutschen Haushalten dominiert. 95 Prozent der Haushalte sind mit mindestens einem Fernsehgerät ausgestattet. An zweiter Stelle rangiert das Smartphone, das in 88 Prozent aller Haushalte vorhanden ist. Ferner besitzen 84 Prozent der Haushalte einen Computer, wobei ein Trend vom stationären PC zum Laptop erkennbar ist. Auch das Tablet ist auf Wachstumskurs und nun in 41 Prozent aller Haushalte vertreten.

Während der Anteil der Onliner im Jahresvergleich stabil bleibt, zeigt sich eine veränderte Verteilung der Internetnutzung auf die verschiedenen Gerätetypen: Das Smartphone ist inzwischen das beliebteste Endgerät zur Internetnutzung mit zunehmender Bedeutung und setzt sich deutlich von PC oder Laptop ab. Das TV-Gerät entwickelt sich ebenfalls zunehmend zu einem beliebten Screen für Internetnutzung. Mittlerweile verfügen laut eigener Aussage 44 Prozent der Haushalte über ein Fernsehgerät, mit dem sie ins Internet gehen können. 31 Prozent der Smart TV-Geräte sind auch tatsächlich an das Internet angeschlossen.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Internetnutzungsdauer wider: 14- bis 69-Jährige nutzen Smart TV-Geräte für Internetangebote im Durchschnitt fast eine halbe Stunde pro Tag. Aber auch mit dem Smartphone surfen die 14- bis 69-Jährigen deutlich länger als noch vor einem Jahr: 109 Minuten sind die 14- bis 69-Jährigen mit ihren Smartphones online, das entspricht einem Plus von 20 Minuten pro Tag.

Neben der Konvergenz zwischen Fernsehen und Internet gibt es noch eine weitere maßgebliche Entwicklung im deutschen Fernsehmarkt: Die Verbreitung von Ultra HD. 21 Prozent der deutschsprachigen Haushalte verfügen inzwischen über mindestens ein solches Ultra HD fähiges Fernsehgerät. 2018 waren es erst 13 Prozent.

Auch die neuesten Arten internetfähiger Geräte wie Smart Speaker sowie Smart Watches und Fitnessarmbänder erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sowohl Smart Speaker als auch Wearables wachsen vom niedrigen Vorjahresniveau aus, so sind letztere bereits in jedem zehnten Haushalt vorhanden.

„Auch dieses Jahr liefert uns der CONVERGENCE MONITOR viele spannende Erkenntnisse“, reflektiert Petra Dittrich, Senior Director Media Research bei Kantar. „Während wir beobachten, dass die Anzahl von Flatscreen-Geräten und Smartphones auf einem hohen Niveau konstant bleibt, erkennen wir einen eindeutigen Wachstumstrend für die Internetnutzung mit dem „Big Screen“. Das Fernsehgerät wird damit immer wichtiger für die Internetnutzung. Aber auch andere smarte Devices wie digitale Sprachassistenten und Smart Watches werden immer beliebter. Es bleibt abzuwarten, welche Rolle sie in Zukunft einnehmen werden.“ (9/19)