Damit geht ProSiebenSat.1 als einzige private TV-Gruppe ein langfristiges Engagement für das digitale Antennenfernsehen ein, nach dem RTL zu Beginn des Jahres erklärt hatte, aus der terrestrischen Übertragung über DVB-T auszusteigen. DVB-T Haushalte weisen dem GfK-Fernsehpanel nach eine überdurchschnittlich hohe Nutzung der ProSiebenSat.1 Programme auf.
Conrad Albert, Vorstandsmitglied bei ProSieben Sat.1 erklärt zur Vertragsverlängerung: „Wir haben uns dazu entschieden, auch weiterhin unsere Programme einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen. Damit sichern wir die Übertragung des Antennenfernsehens für Millionen von Haushalten in Deutschland. Jetzt erwarten wir eine tatkräftige Unterstützung aus der Politik, um diesen Übertragungsweg wirtschaftlich tragfähig zu halten.” Bernd Kraus, CEO Media Broadcast verspricht sich von der Vertragsverlängerung, dass die „Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der digitalen Terrestrik erhalten bleibt“.
Die Ankündigung der ProSiebenSat.1 Group, die terrestrische Übertragung ihrer Programme bis zum Jahr 2018 fortzuführen, zeigte sich der DLM-Vorsitzende Dr. Jürgen Brautmeier erfreut: „Die Entscheidung von ProSiebenSat.1 ist eine gute Nachricht für die Fernsehzuschauer. Sie bedeutet, dass den rund vier Millionen DVB-T-Haushalten in Deutschland in den nächsten Jahren ein inhaltlich attraktives und frei empfangbares Programmangebot erhalten bleibt, das sie unkompliziert und vor allem portabel empfangen können.”
Die Medienanstalten haben sich in den letzten Wochen und Monaten in zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen für die weitere Nutzung des terrestrischen Übertragungsweges durch die privaten TV-Veranstalter eingesetzt. „Die Entscheidung schafft nun Raum, die Weiterentwicklung der Terrestrik voranzutreiben. Wir werden uns aktiv daran beteiligen”, so der DLM-Vorsitzende. Wichtig sei dabei vor allem, dass das dafür erforderliche Frequenzspektrum erhalten bleibe. Dies hänge allerdings von den politischen Rahmenbedingungen ab, die durch die Länder, den Bund und die EU gestaltet würden. Brautmeier weiter: “Das duale Rundfunksystem in der Bundesrepublik muss erhalten und weiterentwickelt werden; die terrestrische Versorgung ist dabei ein unverzichtbarer Bestandteil.” (4/13)