Top-Leistungen von Frauen in der Medientechnik ausgezeichnet

Traditionell wird am ersten IFA-Tag in Berlin, inzwischen zum elften Mal, der ARD/ZDF Förderpreises "Frauen + Medientechnologie" vergeben. Der erste Preis ging diesmal an Stefanie Müller von der Technischen Uni Chemnitz für ihre Dissertation zur Digitalisierung von Videoarchiven. Den zweiten und dritten Platz belegten Anna Kruspe und Magdalena Klingler.

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rbb-Intendantin Patricia Schlesinger überreicht den ersten Preis

Vor rund 150 Gästen aus Medienbranche, Wissenschaft, Politik und Verbänden moderierte am 6. September 2019 MDR-Fernsehmoderatorin Anja Koebel das Event. Weitere Bühnengäste der Preisverleihung waren als Preisüberreichende Birgit Spanner-Ulmer (Direktorin Produktion und Technik des BR), Dominique Hoffmann (Abteilungsleiterin „Produktionssysteme“ beim SWR und Mitglied des Sichtungsausschusses) und als Schirmherrin des aktuellen Wettbewerbs die rbb- Intendantin Patricia Schlesinger. Alle drei Preisträgerinnen konnten mit überragenden Forschungsleistungen auftrumpfen.

Den ersten Preis, verbunden mit 5000 Euro Preisgeld, erhielt Stefanie Müller für die Dissertation „Systematisierung und Identifizierung von Störquellen und Störerscheinungen in zeithistorischen Videodokumenten am Beispiel digitalisierter Videobestände sächsischer Lokalfernsehsender“ an der Technischen Universität Chemnitz. Sie zeigt neue technologische Wege auf, um zeithistorisches Videomaterial digital zu restaurieren.

Anna Kruspe gewann den zweiten Preis, der mit 3000 Euro verbunden ist. Ausgezeichnet wird sie für ihre Dissertation “Application of automatic speech recognition technologies to singing” an der Technischen Universität Ilmenau. Sie erweitert für vielfältige Zwecke, von der Musikarchivierung bis zu Karaoke-Software, die automatische Spracherkennung auch auf Gesang.

Der dritte Preis und 2000 Euro Preisgeld gingen an Magdalena Klingler für die Masterarbeit „Analyse und Test alternativer Transportverfahren und neuer Protokolle für adaptives Streaming“ an der Technischen Hochschule Deggendorf. Die Arbeit ist einerseits eine technologische Bestandsaufnahme und erforscht andererseits Zukunftsoptionen für das Videostreaming.

Ab dem 1. November 2019 sind wieder Bewerbungen für die erneute Preisausschreibung zum ARD/ZDF Förderpreis »Frauen + Medientechnologie« 2020 möglich. Mehr Infos unter: www.ard-zdf-foerderpreis.de

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland wollen mit dem Förderpreis seit 2009 talentierte Frauen motivieren, sich im Rahmen ihres Studiums mit dem Bereich der audiovisuellen Medienproduktion und -distribution auseinanderzusetzen. Außerdem sollen karrierefördernde Kontakte in die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vermittelt werden.

Unter dem Slogan „Meine Idee schreibt Zukunft“ richtet sich der Förderpreis an Absolventinnen von Hochschulen und Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Abschlussarbeiten sich mit aktuellen technischen Fragestellungen aus dem Bereich der audiovisuellen Medien befassen.

Ausrichtung und Vergabe des ARD/ZDF Förderpreises »Frauen + Medientechnologie« liegen bei der ARD.ZDF medienakademie, der Fort- und Weiterbildungseinrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. (9/19)

Foto: rbb-Intendantin Patricia Schlesinger überreicht den ersten Preis “Frauen + Medientechnologie” 2019 an Stefanie Müller ©EMpress