B3 Biennale des bewegten Bildes mit spannendem Programm

Am 28. November geht in Frankfurt die B3 Biennale des bewegten Bildes 2017 an den Start. Ausstellungsthema in diesem Jahr ist „ON DESIRE. Über das Begehren“. 70 Künstler aus 20 Ländern präsentieren hier (bis 20. Dezember) auf 3.000 qm aktuelle Arbeiten aus den Bereichen Kunst, Film, TV, Games sowie Virtual und Augmented Reality (VR/AR).

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B3 Biennale des bewegten Bildes mit spannendem Programm

Ab 19.30 Uhr verwandelt sich am 28. November die Fassade des Frankfurter Schauspiels und der Oper am Willy-Brandt-Platz in die 110 Meter lange Videoinstallation „The Great Farce“ von Federico Solmi, eine künstlerisch-bissige Parodie der aktuellen Weltgeschichte. Bei der 9-Kanal-Video-Installation handelt sich um sein bisher größtes Animationsprojekt im öffentlichen Raum. Solmi demaskiert „Realität“ als ewigen Vergnügungspark. Mit seinem Bilder-Mix aus Games, Pop-Kultur und Zeichnungen begeistert der Italiener schon länger die internationale Kunstwelt. Das Schauspiel Frankfurt ist mit diesem Großprojekt zum ersten Mal B3-Parcourspartner.

Parallel zum Start er Videoinstallation öffnen sich in der Junghofstrasse 5-9 erstmalig die Tore zur B3 Leitausstellung zum Thema „ON DESIRE. Über das Begehren“ im FOUR Frankfurt.

Die gezeigten Projekte adressieren entsprechend dem Ausstellungsmotto vorrangig Themen wie Identität, Heimat, Flucht, Einsamkeit, Glück, Angst und Sexualität. Insgesamt 16 Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren unterstreichen die internationale Attraktivität der B3. Zu den Top-Künstlern aus aller Welt zählen u.a. Federico Solmi (I/USA), Candice Breitz (SA/D), Julian Rosefeldt (D), Johan Grimonprez (B), Igor Simic (SRB), Claire Langan (IRL), Johannes DeYoung (USA), Daniel Landau (IL) sowie aus China YANG Fudong, WANG Gongxin und XU Bing. Die Leitausstellung der B3 findet ihren Platz auf rund 3.000 Quadratmetern Fläche im B3 Festivalzentrum mitten in der Frankfurter Innenstadt, auf dem Gelände des künftigen Hochhausquartiers FOUR Frankfurt.

Das diesjährige Filmprogramm der B3 überzeugt mit Premieren, Previews und gelungenen Geschichten. Die Besucher können sich auf Filme von großen Regisseuren wie Guillermo del Toro, Todd Haynes oder Martin McDonagh freuen, aber auch auf engagiertes Autorenkino, z.B. aus Iran und Israel. Alle Werke des B3 Filmprogramms setzen sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Leitthema „ON DESIRE“ auseinander. Insgesamt stellen sich 15 Filme – darunter 5 Premieren – aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Israel, Iran, Kanada und den USA dem Urteil von Filmfans und der Wettbewerbs-Jury. Das Themenspektrum reicht von poetischen Liebesgeschichten, Sehnsucht nach Erlösung bis zu Utopien.

Eine Weltpremiere feiert zur BR Biennale auch „TLDR“ (2017), eine Videoinstallation mit 13 Kanälen, Farbe und Ton. Die Arbeit porträtiert Sexarbeiterinnen in Kapstadt. Sie entstand aus einer Reihe von Interviews und einem Workshop mit Mitarbeitern von SWEAT (Sex Workers Education [&] Advocacy Taskforce) – einer gemeinnützigen Organisation, die sich um Sexarbeiterinnen kümmert.

Mit dem Fulldome Film bietet die B3 Biennale ferner ein immersives Gemeinschaftserlebnis der besonderen Art. Raumgreifende Projektionen in einer 360°-Kuppel umgeben die Betrachtenden komplett und lassen sie voll und ganz in atemberaubende Welten eintauchen. Im Gegensatz zu VR lässt sich diese Immersion gemeinsam und ohne Brillen erleben. Dazu bietet der B3 Dome beste Gelegenheiten und präsentiert preisgekrönte 360°-Produktionen, die die eigenen virtuellen Realitäten, also das, was man im Kopf hat – innere Bilder, Begehren, Gedanken, Gefühle, Vorstellungen, eben Virtuelles – real werden lassen. Kuratiert von Rotraut Pape, Micky Remann und Klaus Dufke. Koordiniert von André Kirchner. Die B3 Fulldome Programme werden mit Unterstützung des Fulldome Festivals Jena, der Société des Arts Technologiques (SAT) und Softmachine Immersive Productions präsentiert.

Ein ganz besonderes immersives Vergnügen versprechen auf der B3 gleich zwei VR-Kinos, ausgestattet von B3-Partner Evrbit. Sowohl im Festivalzentrum FOUR Frankfurt (Junghofstraße 5-9) als auch im Festivalkino Cinema Frankfurt (Rossmarkt) können jeweils rund 30 Zuschauer auf VR-Brillen synchron den gleichen Film sehen. Der Sound dazu kommt über die Kinolautsprecher. Auf dem Programm stehen VR-Filme aus Deutschland, Frankreich, Italien, Korea und den USA.

Zur B3 Biennale wird zudem ARTE neben künstlerischen Arbeiten auch eine VR-Dokureihe präsentieren. „Dolphin Man VR“ erzählt auf poetische Art und Weise drei Aspekte des Freediving. Der Zuschauer wandelt auf den Spuren des berühmten Tauchers Jacques Mayol, dessen Biographie die Vorlage für den Luc Besson-Film “La Grand Bleu” lieferte. Mayols Erben erzählen, wie sie in ihrem Sport und ihrer wissenschaftlichen Arbeit bis heute von Mayol beeinflusst werden. (11/17)