Metadaten für eine effizentere Produktionslandschaft

Andre Prahl, CBC/RTL-Bereichsleiter Programmverbreitung, berichtete beim MEDIEN BULLETIN Roundtable Gespräch „Content Management – Wege zum Erfolg“ über die Herausforderungen bei der Multiscreen/Multiplattform Content Distribution. Im Video-Statement fasste er das zusammen.

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Andre Prahl, Bereichsleiter Programmverbreitung bei CBC/RTL


„Beim Thema Content-Management, -Produktion, -Bearbeitung und -Distribution gehen wir einer Zeit entgegen, wo die Verzahnung der einzelnen Gewerke und Disziplinen zunehmend an Bedeutung gewinnt“, betonte Andre Prahl im Video-Interview mit mb News am Rande des von MEDIEN BULLETIN und AVID Technology veranstalteten Roundtable Gesprächs „Content Management – Wege zum Erfolg“, am 8. Juli in München. In der Broadcast-Branche entferne man sich zunehmend von ausschließlich linearen Prozessen an deren Anfang der Produzent von TV-Serien oder -Filmen stehe, der diese dann an „Videoverteilorganisationen“ weiter reiche. Die dann wiederum ihr aggregiertes TV-Produkt an Plattformen übertragen würden.
Prahl: „Diese lineare Kette, die wir jetzt aus vielen Jahren TV-Geschichte kennen, löst sich auf und wird überführt, wie wir auch beim MEDIEN BULLETIN Roundtable-Gespräch festgestellt haben, in ein bidirektionalen oder auch kreislaufförmigen Prozess.“ In diesem würde auf der einen Seite natürlich nach wie vor Content herstellt und auf sehr vielfältigen Verbreitungswegen für verschiedene Displays und Nutzungsformen verteilt. Auf der anderen Seite natürlich sei man aber auch mit dem Rückfluss von Zuschauer-Informationen konfrontiert, der für die Gestaltung individualisierter Inhalte-Angebote wichtig sei. Der Zuschauer nehme so direkten Einfluss auf das was am Anfang der Wertschöpfungskette stehe, nämlich auf die Content Erstellung.

Vor diesem Hintergrund, auch das sei beim Roundtable deutlich geworden, würden beschreibende Daten von Videoinhalten, die sogenannten Metadaten, wachsende  Bedeutung erlangen. Nur mit ihrer Hilfe könne das Nutzerverhalten verfolgt und spezifiziert werden, um dann personalisierte, exakt auf den einzelnen Nutzer zugeschnittene Verwertungsformen des Inhalts generieren zu können.
Prahl betonte: „In der künftigen Mediendistribution ist die Frage, wie Zuschauer-Nutzerdaten bei der Gestaltung neuer Inhalte und Angebote verwendet werden können, von wachsender Bedeutung.“
Die Personalisierung von Angeboten sei auch bei Live-Produktionen möglich, allerdings nur, wenn von Beginn an mit sehr spezifisch beschriebenen Produktionsinhalte gearbeitet würde und das Management aller eingesetzten Systeme über alle Systeme hinweg kompatibel sei. „Wir haben beim MEDIEN BULLETIN Roundtable die Verzahnung von verschiedenen Systemen diskutiert. Herstellungsprozesse lassen sich nur an die sich schnell entwickelnde Medien- Distributionslandschaft anpassen, wenn die Kompatibilität der Systeme gewährleistet ist, die Systeme miteinander interagieren können und den Austausch der sehr wichtigen Metadaten gestatten. Das würde auch eine sehr viel effizientere Produktionslandschaft ermöglichen.“ (8/15)