ARD startet neue Digitaloffensive
25.09.2020 in Business
„So einen Verschlankungskurs hat der WDR noch nie auf den Weg gebracht, das ist der Betriebskultur fremd“, betont Buhrow und bekräftigt: „Wir müssen schrumpfen, um künftig auf soliden finanziellen Füßen stehen zu können. Die Aufsichtsgremien unterstützen mich darin.“ Hinsichtlich des neuen Schlagwortes „Transaprenz“ bei den öffentlich-rechtlichen Sendern erklärt Buhrow: „Transparenz ist wichtig, aber auch kein Fetisch. Es gibt Grenzen für Transparenz. Wir dürfen bestimmte Dinge nicht veröffentlichen – Verträge zum Beispiel. Sonst würden wir den Wettbewerb verzerren, und es gibt das Vertragsgeheimnis.“
Nun hat die ARD bei der KEF einen höheren Finanzbedarf angemeldet, um die Finanzlücken schließen zu können. Wie geht das mit den Defiziten beim WDR zusammen, fragt die FAZ: „Teile des Defizits sind immer noch da. In der Kombination von angemeldeten Bedarf und Schrumpfungskurs kriegen wir es hin. Wenn wir keinen Zuwachs, also nicht mehr Geld bekommen, müssten weitere Einschnitte folgen.“
Das in der Öffentlichkeit so heftig kritisierte Ausfallhonorar in Millionenhöhe für Thomas Gottschalks frühzeitig abgesetzte Vorabend-Talkshow verteidigt der WDR-Intendant, obwohl er diesen vor seiner Amtszeit liegenden Fall gar nicht zu verantworten hat. Gleichzeitig machte Buhrow aber auch deutlich, dass Projekte im Vorabendprogramm, die durch Werbeeinnahmen und nicht von Gebührengeldern finanziert werden, in Zukunft ebenfalls der Gremienkontrolle unterliegen müssen: „Eine Wiederholung ohne Gremienaufsicht wird es nicht geben.“ (9/15)