Bewährte Technik beim ESC

Auch dieses Jahr wollte es beim ESC nicht so recht klappen für Deutschland. Umso besser lief dagegen die Produktion des Mega-TV-Events. Dabei setzte man größtenteils auf altbewährte Produktionstechnik. Ausnahmen waren dabei unter anderem der neue Multiviewer von Riedel.

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ESC Kamera Grass Valley

Unter der Leitung des staatlichen ukrainischen Fernsehsenders Nazionalna Telekompanija Ukrajiny (NTU) und den Mitgliedern der europäischen Rundfunkunion (EBU) produzierte NEP Sweden auch dieses Jahr die Bilder für den World-Feed. Dabei setzten die Schweden größtenteils auf altbewährte Technik aus vergangenen ESC-Jahren.

„Im Show-Set-Up setzen wir 20 LDK 8000 von Grass Valley ein. Wir haben sechs kabellose Kameras im Einsatz, die alle mit einem Gigawave Wireless System ausgestattet sind,“ so der technische Leiter von NEP, Jens Envall.

Die gesamte Produktion wurde auch dieses Mal in 1080i aufgezeichnet und ausgestrahlt. „Da hat sich gegenüber den vergangenen ESC-Produktionen nicht viel getan. Im Moment fragen die Veranstalter 4k oder UHD noch nicht an. Wir sind bereit, wenn wir in Zukunft danach gefragt werden sollten,“ meint Envall.

NEP Sweden war in Kiew mit zwei Produktionstrucks vor Ort. Während im HD2 die Produktion durchgeführt worden ist, stand mit dem HD18 ein fast identischer Truck als Backup zur Verfügung.

„Der Switcher im HD2 ist ein Kayenne XL von Grass Valley. Das Audiopult kommt von Lawo und ist ein mc² 66. Das ist ein bewährtes System und eignet sich hervorragend für eine Produktion dieser Größenordnung,“ führt Envall aus.

Der Sound wurde komplett in 5.1 abgemischt, erzählt Envall und erklärt weiter: „Zunächst wird im SD1, unserem Sound Truck, der Hauptmix für die Musik erstellt. Danach wird der Mix in den HD2 Ü-Wagen überspielt. Hier wird dann der TV-Mix, inklusive dem atmosphärischen Sound, erstellt. Der Vorteil der Zweiteilung ist, dass sich die Kollegen im SD1 vollständig auf den Klang der Musik konzentrieren können.“

Bei der Kommunikation setzte NEP auch dieses Jahr auf Intercom-Systeme von Riedel. Als besonders praktisch empfindet Jens Envall die Integration von Mediornet im HD2: „Wir haben einen Mediornet-Port in unserem Truck, der er uns erleichtert, den Ü-Wagen direkt mit dem Veranstaltungsort zu verbinden,“ und fügt an: „Mit an Bord sind auch zwei Riedel MicroN Netzwerk-Medienverteiler, die die Ausspielung des kürzlich von Riedel vorgestellten Multiviewer-Systems vornehmen.“

Bei Replay und Storage wollte man sich auch dieses Jahr auf die Power der EVS-Server verlassen. „In unserem Truck sind EVS XT3 mit Channel Max verbaut, die im Verbund mit XFile und XStore arbeiten.“ Channel Max erlaubt es, bis zu 12 Kanäle über den Server laufen zu lassen – ein Standard XT3 in einer 6RU schafft nur 6 Kanäle.

Das Interesse am ESC war auch in diesem Jahr wieder sehr groß. Alleine in Deutschland haben im Schnitt rund 9,33 Millionen Zuschauer das fast vierstündige ESC-Finale im Ersten verfolgt. Das war der beste Wert seit 2011. Um die Produktion technisch zu bewerkstelligen und den Fernsehzuschauern zu Hause tolle Bilder zu zeigen, waren allein für NEP Sweden 16 Mitarbeiter in Kiew vor Ort.

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