Steigende Onlineumsätze im Videomarkt

Online-Angebote im Videoverleih- und Verkaufsmarkt gewinnen an Bedeutung. Wie der Bundesverband Video (BVV) mitteilt, werde bereits jeder fünfte Euro im Videoverleih mit legalen Internetangeboten verdient.

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Steigende Onlineumsätze im Videomarkt

Nach den Daten der GfK-Erhebungen habe der deutsche Videomarkt aus dem Verkauf und Verleih von filmischen Inhalten in den ersten neun Monaten dieses Jahres mit 1,062 Mrd. Euro nach 1,076 Mrd. Euro in 2011 das hohe Niveau des Vorjahres halten können. Während im Kaufmarkt mit 866 Mio. Euro jedoch ein leichter Rückgang von 2 Prozent (nach 886 Mio. Euro in 2011) sich einstellte, stiegen die Verleihgeschäfte von 190 Mio. Euro in 2011 um 4 Prozent auf 196 Mio. Euro in 2012 sogar leicht an.

Der  Verleihhandel hat von der stark ansteigenden Nachfrage nach Blu-rays sowie legalen Internetangeboten profitieren können, erklärt der BVV in einer Pressemeldung. Zwar ist die Zahl der Verleihvorgänge von 74,5 Mio. im 3. Quartal 2011 auf aktuell 70,1 Mio. Transaktionen leicht gesunken. Doch dank des enormen Zuwachses der Online-Vermietungen um 43 Prozent auf 10,1 Mio. Einheiten (Vorjahr: 7,1 Mio.) und einem dadurch erzielten Umsatzzuwachs von 63 Prozent von 23 Mio. Euro (2011) auf nunmehr 38 Mio. Euro wurde der Vorjahresverleihumsatz übertroffen.

Der BVV-Vorstandsvorsitzende Dirk Lisowsky (Universal Pictures Germany GmbH) erklärt: „Ein bisheriger Video on Demand-Umsatz in Höhe von 69 Mio. Euro und ein erwarteter Online-Jahresumsatz von über 100 Mio. Euro bei hohen zweistelligen Wachstumsraten zeigen deutlich, dass die Industrie attraktive Geschäftsmodelle anbietet.“  Mittlerweile erwirtschaften die Videoprogrammanbieter jeden fünften Euro (19,4 Prozent) mit Verleihvorgängen auf legalen Online-Plattformen (in 2011 noch 12,1 Prozent). Mit 132 Mio. Euro Videothekenumsatz haben die Video-Outlets allerdings nur noch zwei Drittel (67,3 Prozent) des Verleihmarktumsatzes erwirtschaftet, der sich neben den VoD-Angeboten zudem noch aus dem Automatenverleih und der postalischen Versendung von Bildtonträgern zusammensetzt. Im Vorjahr generierten die Videotheken mit einem Umsatz in Höhe von 146 Mio. Euro immerhin noch etwas mehr als drei Viertel (76,8 Prozent) des Vermietmarktumsatzes.

 

Nach der Analyse der Nürnberger Marktforscher ist die Substitution der Formate in beiden Teilmärkten in vollem Gange. So führt der wachsende Blu-ray-Umsatz von 206 Mio. Euro (nach 162 Mio. Euro in 2011) dazu, dass bereits etwa jeder vierte Euro (23,8 Prozent) mit dem Vertrieb der High-Definition-Formate verdient wird. Aus dem Verkauf digitaler Inhalte konnten nach 22 Mio. Euro in 2011 in diesem Jahr bereits 31 Mio. Euro generiert werden, was eine weitere Steigerung um 39 Prozent bedeutet. Der Umsatz aus dem Verkauf der herkömmlichen DVD ist dagegen von 701 Mio. Euro auf 628 Mio. Euro um 10 Prozent zurückgegangen. (11/12)