ZDF verkündet Sparhaushalt

ZDF-Intendant Thomas Bellut hat vor dem Fernsehrat am 7. Dezember 2012 Stellenkürzungen und Sparpläne für den Mainzer Sender verkündet. Außerdem nahm er Stellung zum geplanten gemeinsamen ARD/ZDF-Jugendkanal sowie zur Entwicklung von ZDFneo.

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Das ZDF plane für das kommende Jahr mit rückläufigen Einnahmen in Höhe von 2.010 Millionen Euro. Als Ursache nannte Bellut geringere Umsätze bei der Werbung wegen der fehlenden Sportgroßereignisse und die neue gesetzliche Beschränkung für das Sponsoring.

Für 2013 wird ein negatives Betriebsergebnis von 9,3 Millionen erwartet, das gemäß einer Einsparauflage des Verwaltungsrates ausgeglichen werden soll. Im Investitionshaushalt wird mit einem planerischen Defizit in Höhe von 14,2 Millionen Euro gerechnet, das aus der Rücklage gedeckt werden kann. Das ZDF erwartet damit erstmals ein negatives Gesamtergebnis zum Beginn einer neuen Gebühren- beziehungsweise Beitragsperiode. Intendant Dr. Thomas Bellut erklärte dazu gegenüber dem ZDF-Fernsehrat: „Eine Ursache dieser Entwicklung ist die Einführung des neuen Rundfunkbeitrags ohne Anpassung der Höhe. Diese Stabilität führt bei gleichzeitig steigenden Kosten faktisch zu einem Absenken der Leistungsfähigkeit. Wir fangen das durch umfangreiche Sparmaßnahmen im Gesamtunternehmen auf.“Das ZDF bleibe trotz der engeren Finanzplanung mit einem Budget von 515 Millionen Euro der größte einzelne Auftraggeber für die deutschen Produzenten. Im Bereich Kulturfernsehen investiert der Sender im kommenden Jahr rund 170 Millionen Euro.

Hinsichtlich eines öffentlich-rechtlichen Jugendkanals erwartet der Intendant zunächst einmal ein gut durchdachtes Konzept. Zudem müsse ein solches neues Angebot von den Bundesländern gesetzlich beauftragt und von der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) mit seinem Personal- und Finanzbedarf anerkannt sein.

ZDFneo soll zukünftig noch gestärkt werden. Seit dem Start vor drei Jahren seien die Marktanteile von 0,1 Prozent (November 2009) auf mittlerweile 0,7 Prozent (November 2012) gestiegen, und vor allem im Segment der 14- bis 49-Jährigen gebe es deutliche Zugewinne. Die Anzahl der Online-Sichtungen lag bei den ZDFneo-Programmen zuletzt bei gut 2,4 Millionen (Oktober 2012). Erfolgreiche Programme werden fortgeführt, neue Formate entwickelt und außergewöhnliche internationale Fiction, allen voran preisgekrönte amerikanische Serien, gezeigt. Die erfolgreichen amerikanischen Highlightserien „Mad Men“ und „The Big C“ werden im nächsten Jahr fortgeführt. Neu hinzugekauft wurden die US-Serien „House of Lies“ und „Magic City“. Gestärkt werden solle zudem der Bereich Verbraucherreportagen und Wissensmagazine. (12/12)