Ausgezeichnete Medientechnik-Frauen

Am 3. September wurde im Rahmen der Medienwoche auf der IFA in Berlin zum zweiten Mal der ARD/ZDF-Förderpreis "Frauen + Medientechnologie" 2010 vergeben. Ausgezeichnet werden damit wissenschaftliche Arbeiten zu medientechnischen Fragestellungen. Der Preis soll mehr Frauen motivieren, in technische Berufe der Rundfunkbranche einzusteigen.

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Ausgezeichnete Medientechnik-Frauen

Der erste Preis ging an Katrin Tonndorf (25) für ihre im Fach Medienwissenschaften an der Technischen Universität/Hochschule der Künste Braunschweig entstandene Magisterarbeit „Entwurf TV-naher mobiler interaktiver Rundfunkdienste mit neuartigen Bedienkonzepten“. Den ersten Preis, dotiert mit 5.000 Euro, übergab Bettina Schausten, Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios in Vertretung des Schirmherren, ZDF-Intendant Prof. Markus Schächter.

Den zweiten Preis erhielt Larissa Görner (28) für ihre Diplomarbeit „Untersuchung und Implementierung von Verfahren zur Zuführung von Zusatzdiensten für HDTV“, die an der Hochschule für angewandte Wissenschaft München im Studiengang Nachrichtentechnik entstand. Der Preis, mit einer Prämie von 3.000 Euro verbunden, wurde von Sabine Knor überreicht, in der Intendanz des Norddeutschen Rundfunks zuständig für Chancengleichheit.

Yvonne Klein (26) konnte den dritten Preis, verbunden mit einer Prämie von 2.000 Euro, entgegen nehmen. Ihre an der Fachhochschule Düsseldorf entstandene Diplomarbeit im Fach Medientechnik befasst sich mit „3D-Fernsehen als Weiterentwicklung von HDTV“. Den Preis erhielt sie aus der Hand von Bertram Bittel, Vorsitzender der Produktions- und Technik-Kommission von ARD und ZDF sowie Direktor Technik und Produktion des SWR.

Die Preisverleihung fand vor rund 100 geladenen Gästen aus Medien, Hochschulen und Verbänden statt.

Der ARD/ZDF Förderpreis “Frauen + Medientechnologie” richtet sich an Absolventinnen von Hochschulen und Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Abschlussarbeiten, die sich mit aktuellen technischen Fragestellungen aus dem Bereich der audio-visuellen Medien befassen. Mit dem Förderpreis wollen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten seit 2009 mehr Frauen motivieren, sich im Rahmen ihrer Praktika, Studienschwerpunkte und Abschlussarbeiten mit technischen Fragestellungen der audio-visuellen Medienproduktion und -distribution auseinanderzusetzen. Die ARD.ZDF medienakademie, die zentrale Fort- und Weiterbildungseinrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland, hat die Ausrichtung des Preises übernommen.

„In den Redaktionen hat sich in den letzten Jahren viel getan, und es finden sich dort schon deutlich mehr Frauen in Fach- und Führungspositionen als früher. Im Vergleich dazu gibt es in Produktion und Technik noch einen großen Nachholbedarf, was Technikerinnen und Ingenieurinnen angeht. Hier brauchen wir heute und in Zukunft noch viel mehr hochqualifizierte Frauen. Der ARD/ZDF Förderpreis ‘Frauen + Medientechnologie’ soll junge Frauen motivieren, sich bei der Berufswahl Technik- und Ingenieurberufen zuzuwenden und sich in Studienschwerpunkten und Abschlussarbeiten mit medientechnologischen Themen zu befassen. Der gute Zuspruch an hervorragenden Bewerberinnen zeigt, dass der Förderpreis, der zum zweiten Mal verliehen wird, ein erfolgreiches Instrument auf diesem Weg sein kann”, erklärte Bettina Schausten.

Und Sabine Knor, Intendanz/Chancengleichheit des NDR, meinte: „Der Förderpreis ist auf dem besten Weg, ein wichtiger Leuchtturm zu werden, um gerade in den öffentlich-rechtlichen Sendern mehr Frauen für Produktion und Technik zu begeistern. Mich freut sehr, dass auch an dieser Schnittstelle zwischen Studienabschluss und Einstieg ins Berufsleben das Engagement für Frauen größer geworden ist. Das ergänzt sinnvoll andere Maßnahmen, die bereits Schülerinnen am Girls’ Day für Berufsbilder in Produktion und Technik interessieren wollen oder Programme, die junge Frauen für technische Ausbildungsberufe oder Studienfächer motivieren. Später im Berufsleben spielt für viele Frauen eine gute Vereinbarkeit von Beruf, Privat- und Familienleben eine wichtige Rolle. Diese Faktoren und konkrete Maßnahmen werden langfristig den Frauenanteil auch in den technischen Bereichen bei ARD und ZDF weiter erhöhen.“

Bertram Bittel, Vorsitzender der Produktions- und Technik-Kommission von ARD und ZDF sowie Direktor Technik und Produktion des SWR, betonte: „Positiv hat mich die hohe Qualität der prämierten und vieler weiterer zum Förderpreis eingereichter Arbeiten überrascht. Es gibt eine beträchtliche Anzahl exzellenter Absolventinnen aus Hochschulen und Universitäten, die Forschungsergebnisse zu wichtigen Themen der Rundfunktechnik vorlegen: zum Beispiel neue Ideen zu HDTV, mobile Dienste, digitaler Signalverteilung und zu vielen weiteren aktuellen Themen. Die Gewinnung und Förderung von talentierten Frauen liegt uns dabei in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten besonders am Herzen.“ (09/10)