Filmproduktion mit 4K RED One und Pablo

„The Social Network“, das neue Werk des US-Regisseurs David Fincher über die Facebook-Gründung, ist als erster Kinofilm mit der 4K RED One mit dem Mysterium-X Sensor gedreht worden. Diese neue Optik besitzt einen größeren Dynamikumfang sowie ein stark verbessertes Lowlight-Verhalten. Farbkorrekturen und das Finishing erledigte man an Quantels Pablo 4K.

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Filmproduktion mit 4K RED One und Pablo

Das mit der 4K RED One aufgenommene Originalmaterial wurde mit der RED Rocket-Beschleuniger-Karte nahezu in Echtzeit in das ProRes-Format von Apple eingelesen, das für den kreativen Schnitt verwendet wurde. Diese Daten wurden dann von 4K in das 2K DPX-Format umgewandelt und für die Farbkorrekturen und das Finishing an den Lightiron- Coloristen Ian Vertovec geschickt.
„Bei dieser digitalen Endbearbeitung haben wir komplett auf die klassische Infrastruktur eines Kopierwerks verzichtet“, erklärt Michael Cioni, CEO von Lightiron. Das Besondere an dieser DI-Post war, dass Lightiron zu diesem Zweck mit einem mobilen Pablo 4K in die Studios der Red Studios Hollywood gezogen ist, wo eigens für diese Grading-Session ein DI-Kino eingerichtet wurde. Die in der mobilen Pablo-Suite bearbeiteten Bilder wurden dort mit dem Sony T420 4K-Projektor auf eine 13 Meter breite Leinwand projiziert. Dank dieser für ein DI-Kino ungewöhnlich großen Leinwand konnten Fincher und der Colorist Ian Vertovec die Bilder beim Grading in einer vergleichbaren Größe betrachten, wie sie am Ende das Publikum in den großen Kinosälen sieht.
Die Einrichtung eines temporären DI-Kinos in einem Tonstudio war vor allem deshalb möglich, weil der Pablo 4K über keine großen räumlichen Ausmaße verfügt, wenig Strom sowie wenig Platz für seinen lokalen Speicher benötigt. Alle Versionen des Films, einschließlich der verschiedenen Arbeitsfassungen der rund 1.000 visuellen Effekt-Shots, wurden auf einer mobilen Speicherkarte gesichert.
Lightiron-Chef Cioni bescheinigt dem Pablo eine hochgradige Effizienz beim Ein- und Ausspielen des Materials. „Wir benötigen nur einen Nachmittag, um in einem Studio ein DI-Kino einzurichten“, erklärt er. Das provisorisch eingerichtete DI-Kino habe nicht nur die ideale Umgebung zum Sichten und Feinabstimmen der Bilder ermöglicht, sondern zugleich auch für maximale Effizienz gesorgt. Cioni: „Durch die Fähigkeit des Pablos, die R3D-Files aus der RED One-Kamera nativ einzulesen und zu verarbeiten, entfällt der Prozess der Umwandlung in andere Formate. Zudem kann das System auch die bereits bearbeiteten Versionen im AAF-Format lesen. Dadurch sind die künstlerischen Entscheidungen der Cutter besser geschützt, denn im Gegensatz zu den Systemen, die nur eine EDL lesen können, geht hier nichts verloren.“
Diese nahtlose technische Integrationsfähigkeit, die mit den kreativen Werkzeugen von Quantels Pablo einhergeht, bildet Cioni zufolge die ideale Basis für eine komplette digitale Produktion wie „The Social Network“. „Der Pablo besitzt gegenüber anderen Systemen den großen Vorteil, dass er über offene Schnittstellen verfügt, die eine Einbindung der neuesten Technologien ermöglicht“, resümiert Cioni. „Deshalb ist er bei allem wichtig, was wir tun. Für uns ist der Pablo der Grundstein, auf dem wir unsere Arbeit aufbauen können.“ (10/10)