Voll auf Erfolgskurs

Biathlon ist die erfolgreichste Wintersportart im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Für die ARD kümmert sich seit 20 Jahren der Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) mit hohem technischen und personellen Aufwand um die entsprechende Produktion in aller Welt. MEDIEN BULLETIN war zum Auftakt der Biathlon Weltcup-Saison 2016/17 im mittelschwedischen Östersund dabei.

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Voll auf Erfolgskurs

Ein Ein Team von 50 Mitarbeitern, – Redakteure, Producer, Kameraleute, Cutter, Fernsehtechniker, Bühnen- und Lichttechniker und IT-Experten, – sorgen bei den Biathlon-Übertragungen von ARD/rbb vor Ort für eine umfassende und spannende Berichterstattung. In der Saison 2015/16 wurde sie im Schnitt von vier Millionen Zuschauern bei einem Marktanteil von 24,5 Prozent verfolgt.

Getoppt wurden diese Zahlen noch mal bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Hochfilzen. Hier lagen die Marktanteile teilweise über 30 Prozent so beispielsweise beim Verfolgungssieg von Laura Dahlmeier am Sonntag, den 12. Februar (33,2 Prozent) im ZDF. Und am Sonntag, den 19. Februar, schauten beim Massenstart der Männer sich fast sechs Millionen Zuschauer (30,1 Prozent) in der ARD den Sieg von Simon Schempp an. Deutlich über fünf Millionen Zuschauer gab es am gleichen Tag auch beim fünften Gold von Laura Dahlmeier im Massenstart (5,29 Millionen, 32,6 Prozent) und Tags zuvor bei der Herren-Staffel (5,45 Millionen, 32,5 Prozent). Das sind Zahlen, die für die ARD den betriebenen Aufwand auch beim Weltcup rechtfertigen, der einen sechsstelligen Betrag pro Übertragungsort kostet. Beim ZDF sieht es ähnlich aus. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender wechseln sich im Wochenrhythmus bei der Sportberichterstattung ab und sind im internationalen Vergleich immer mit dem größten Team und Technikpark vor Ort. Das wird vorerst auch so bleiben, denn die International Biathlon Union (IBU) hat den Vertrag mit den Öffentlich-rechtlichen bis zur Saison 2021/2022 verlängert.

Nur ARD und ZDF mit eigenem Team und Technik

In Östersund, wo der Biathlon-Weltcup mit seinen neun Austragungsorten traditionell startet, waren sie die einzigen Sender, die das von New Century Production (NCP) im Auftrag des schwedischen Rundfunks (SVT) als Hostbroadcaster produzierte Weltbild (Regie: Johann Bernhagen) mit eigenen Kameras, Inhalten und Geschichten ergänzten, um eine individuelle Übertragung zu erhalten, die die deutschen Läuferinnen und Läufer in den Mittelpunkt stellt. Übertragen wurde das Weltbild weltweit von insgesamt 18 Sendern. Zehn Fernsehsender und zwei Radiosender, darunter der MDR (ebenfalls für die ARD), hatten eigene Kommentatoren vor Ort, bis auf ARD und ZDF aber keine weitere Technik, sieht man von zwei, drei EB-Teams für Interviews ab. Im deutschen Ü-Wagen sitzen Regisseur Rainer Rosenbaum vom MDR, die Redakteurin Jana Passkönig und Bildmischerin Dany Lahne, die alle Bildsignale am Ende in die Sendefassung bringt. Dazu etliche Techniker für Bild und Ton sowie auch die Operatoren für die Highlights und die Zeitlupen. Bei den Biathlon-Übertragungen der ARD realisieren jeweils zwei Mann die Grafik und die Analysen, zur Auswertung der Rennens im sogenannten Nachlauf, dem Gespräch zwischen Moderator und Expertin.

Das schwedische Fernsehen hatte sich oberhalb der Zuschauertribüne, neben den Kommentatorenboxen, ein gemütliches Studio mit Blick auf Start/Ziel und Schießstand eingerichtet. Der rbb hingegen hatte seinen Moderator Michael Antwerpes vom SWR und Expertin Kati Wilhelm, im Freien auf einer Terrasse am Pressezentrum mit Blick auf den Zentralbereich positioniert. Kommentiert wurden die Rennen von Christian Dexne vom rbb (Männer) und Wilfried Hark vom NDR (Frauen), die auch als Reporter unterwegs waren.

NEP: Dienstleister für Welt- und deutsches Bild

Technischer Dienstleister sowohl für das Weltbild, als auch die zusätzlich für den rbb produzierten Bilder war der Ü-Wagen-Anbieter NEP. Kam der Ü-Wagen für das Weltbild aus Norwegen, wurde der rbb von der NEP Germany in München mit einem Ü-Wagen und einem mit zwei Plätzen und einem Admin-Platz ausgerüsteten Schnittmobil versorgt. rbb arbeitet beim Biathlon von Beginn an mit dem Münchener Dienstleister Mediatec zusammen, der mittlerweile als NEP Germany unter dem Dach des US-amerikanischen NEP-Konzerns agiert. Ein Ergebnis öffentlich – rechtlicher Ausschreibungen. Durch die langjährigen Erfahrungen kann NEP so anbieten dass der rbb bisher mit NEP immer am wirtschaftlichsten produzieren konnte. Auch das ZDF, das die Eröffnung am Wochenende zuvor übertragen hatte, hatte die NEP-Technik und die 15 NEP-Techniker für ihre Übertragung eingesetzt. Zudem fuhr der Wagen nach Ende der Veranstaltung in Östersund nach Lillehammer weiter, wo das ZDF das Skispringen übertrug.

Für das Weltbild in Östersund waren 46 Mitarbeiter und 24 Kameras im Einsatz. Es wurden keine Spezialkameras oder Drohnen eingesetzt. Eine Seilkamera wurde diskutiert, dann aber wieder verworfen. Am Schießstand gab es einen Kamerakran. Während sich das Weltbild von NCP auf die Favoriten beziehungsweise die Sportler an der Spitze des Wettbewerbs konzentriert, geht es dem rbb und der ARD darum, auch den deutschen Läuferinnen und Läufern einen angemessenen Raum zu geben. Das geschieht einerseits durch journalistische, erzählende Beiträge, die vor Start der Rennen ausgestrahlt werden aber vor allem mit Kameras, die immer auf die deutschen Athleten gerichtet sind. Dazu gehört ein vor Querschlägern gesicherter, ferngesteuerter Hothead, der neben den Scheiben aufgestellt wird. Mit ihm werden die Gesichter der deutschen Athleten beim Schießen groß eingefangen. Zwei kleine glasfaserbasierte, auf SMPTE-Kamerakabel konvertierte BRC-Z 700-Sony-Kameras werden auf die Scheiben selber gerichtet, um den sogenannten Schießtrick abbilden zu können. Er zeigt bildfüllend, ob eine der fünf Scheiben getroffen wird. „Bis heute hat sich heraus gestellt, dass die Sony-Kameras dafür am besten geeignet sind, weil ihre Handhabung einfach und fehlerfrei ist“, erklärt Dietmar Beutelschiess von NEP Deutschland, der die

Ü-Wagenleitung und die technische Projektleitung inne hat. „Die Kameras sind schnell und gut zu programmieren, damit sie per Knopfdruck ihre Position so verändern, dass sie immer die richtige Scheibe im Visier haben – davon gibt es fünf, also muss die Kamera auf zweimal fünf Positionen springen können, denn jede Kamera bildet zwei Schiessbahnen ab.“ Vier weitere Kameras ergänzen bei den verschiedenen Wettbewerben das Weltbild entlang der Strecke, darunter eine Kamera mit mobilem Monitor in der Nähe des deutschen Trainers und als nationale Besonderheit eine Superzeitlupe, die Schießstand und Strafrunde im Blick hat. Hinzu kommen zwei EB-Kameras, die unter anderem die Vorbereitungen der Athleten in der Startzone beobachteten und mit denen ganz generell Material für die übertragungsbegleitenden Stücke sowie die Berichterstattung für die einzelnen Magazine wie Morgen- und Mittagmagazin und natürlich die Sportschau erstellt werden. Auf der dem Wetter ausgesetzten Präsentationsfläche für die Moderation in Östersund kamen zusätzlich zwei drahtlose Kameras zum Einsatz.

„Beim Weltcup verzichten wir auf ein Studio, um näher dran sein zu können“, sagt Mirko Erbach, der für den Biathlon zuständige Produktionsleiter Sport beim rbb. „Bei der Biathlon-WM wird es jedoch wieder eines geben.“ Tatsächlich sind die Entfernungen im Zentralbereich der Wettkampfstätte extrem kurz und zwischen den Athleten und den Reportern sowie Moderatoren der ARD gibt es ein gutes, gewachsenes Verhältnis. „Die Biathleten wissen, dass das Fernsehen den Sport groß gemacht hat und die vergessen das auch nicht“, erklärt Erbach das kollegiale Verhältnis und ergänzt: „Biathlon als Sportart gepaart mit den Innovationen des Fernsehens sind die Basis für diesen gemeinsamen Erfolg.“

Der Biathlon-Weltcup hat zehn verschiedene Stationen. Aber auch andere Biathlon-Wettbewerbe wie Weltmeisterschaften und die Olympischen Winterspiele werden ARD-seitig vom rbb betreut. Dienstleister für alle Auslandseinsätze ist die NEP Germany beziehungsweise war deren Vorläuferfirma Mediatec. „Kern der Arbeit ist unsere Erfahrung“, betont Beutelschiess: „Das Team hat vor circa 20 Jahren gemeinsam angefangen und hat sich in der Zeit auch nur minimal verändert. Ich habe immer versucht es im Kern gleich zu halten, das hat sich einfach bewährt. Denn es sind nicht die großen technischen Herausforderung, um die es hier geht – wir zehren vor allem von unserer großen Erfahrung. Wir wissen genau was man wann, wo, wie macht und wo was ist. Und wir kennen nicht zuletzt alle Veranstaltungsorte und alle Beteiligten.“

Je nach Wettkampfort wird die Technik von NEP Germany entweder komplett dorthin gebracht oder zum Teil vor Ort angemietet. Die Haupttechnik, die einerseits nicht einfach so zu ersetzen ist und bei der man sich andererseits lieber auf das eigene, erprobte Material verlässt – wie die beiden Sony-Kamewas für den Scheibentrick, dem Hothead, dem Drahtlos-Ton-Equipment von Sennheiser, dem Grafiksystem, dem Archiv und den Avid-Schnittplätzen – wird in Flightcases mitgenommen. Dieses Equipment bildet das Herzstück der Technik. Mit ihrer Hilfe unterscheidet sich die deutsche Berichterstattung von aller anderen. „Egal wo im Ausland: das Niveau der technischen Umsetzung ist immer niedriger als in Deutschland, wo es sehr hoch ist“, sagt Beutelschiess. „Bildqualität und Inhalte sind überall gleich. Doch in Deutschland muss alles möglich sein, was denkbar ist. Man muss ständig hin und her schalten können, verschiedene technische Optionen haben, unabhängig, flexibel und schnell sein und nicht zuletzt verschiedene Reporter, Moderatoren und Experten haben, die ein möglichst umfassendes Bild zeichnen und Zuschauererlebnis herstellen. Woanders gibt es ein Bild, einen Kommentator und das Interview am Kabelmikrofon – das war es.“ Gelegentlich werden selbst die Kameras mitgenommen, die im Grunde austauschbar sind, da man sich letztendlich doch nicht darauf verlassen kann, dass die vor Ort gemieteten auch so funktionieren wie erwartet. „Wir sind schon damit rein gefallen, weil es dann doch nicht wie versprochen funktioniert hat – egal ob mit Drahtlos-Ton oder Kameras“, weiß Beutelschiess aus Erfahrung.

Das mitgeführte Archiv umfasst die kompletten Aufzeichnungen aller Biathlon-Rennen, Interviews sowie allen zusätzlich gedrehten Materials der vorangegangenen drei Jahre und der aktuellen Saison. So können die Reporter vor Ort sofort auf zurück liegendes Material zugreifen, um damit aktuelle Berichte oder auch die Live-Sendung anzureichern. Das Archiv liegt gespiegelt auf drei insgesamt 80 TB umfassenden Festplatten. Wird das Equipment an einen Austragungsort außerhalb der EU geschickt, kümmert sich eine Spedition um Transport und Zoll-Formalitäten. Für die Übertragung der Läufe in Pyeongchang in Korea Anfang März war doppeltes Equipment notwendig, da es zehn Tage vorher verschickt werden musste und der Abstand zur Biathlon-WM in Hochfilzen für Abbau, Überführung und Aufbau zu knapp war. Der nach der WM stattfindende Weltcup-Lauf im finnischen Kontiolahti (eigentlich sollte der Lauf wie in den Vorjahren auch im westsibirischen Tyumen stattfinden), der in der Saison 2016/17 zwar vom ZDF übertragen aber von der NEP ausgestattet wurde, startete vier Tage nach der Veranstaltung in Korea, die als Test der Wettkampfstätte für Olympia galt. „Da muss man ein wenig verschachteln, damit die Technik dann auch vorhanden ist“, sagt Beutelschiess. „Das funktioniert mittlerweile auch sehr gut, gerade mit und durch die Spedition, die wir gerade haben.“

Besonderheiten in verschiedenen Ländern

In Korea werden die Ü-Wagen vor Ort angemietet. Dort werden aufgrund einer Kosten-/Nutzen-Abwägung auch die normalen Kameras gemietet, denn einerseits ist es extrem teuer sie per Luftfracht mitzunehmen, anderseits sind sie Wochen unterwegs und fehlen dann anderswo. Da in Korea mit 60 Hz gearbeitet wird, wird hier der Avid-Schnitt mit einem Standardkonverter an den Ü-Wagen angeschlossen. Die komplette Produktion wird in 60 Hz hergestellt und dann nach Deutschland übertragen. Erst am Übernahmepunkt des Satellitensignals in Deutschland wird das Signal in 50 Hz gewandelt bevor es zum Sender geleitet wird. Der Anschluss eigener Geräte an andere Systeme geschieht problemlos über Glasfaseranschlüsse, die international standardisiert sind. Die Anpassung verschiedener Stromspannungen wird ohnehin automatisch vom Gerät selber geregelt. Unterscheiden sich die Ü-Wagen in Korea und Asien generell leicht bis stark von dem deutschen Standard, sind die Ü-Wagen in Russland im Wesentlichen baugleich, einige der 16 russischen HD-Ü-Wagen, die extra für die Winterolympiade in Sotchi gebaut wurden, wurden in Deutschland bei Broadcast Solution gefertigt, die auch NEP beliefern. In den vergangenen Jahren, griff man auf diese Wagen für die Weltcup-Übertragungen aus Tyumen in Sibirien zurück.

Die Problematik vor Ort ist eher, ob man auch dort stehen kann, wo es geplant war oder ob man letztendlich mehr Kabel braucht, um alles anzubinden. In Östersund etwa standen die beiden Ü-Wagen direkt nebeneinander. Die sechs Signale, die die ARD vom Hostbroadcaster erhielten, legten also nur wenige Meter per Kabel zurück. In dem Fall reichte ein Kupferkabel, aber wenn die Wagen weiter auseinander stehen, läuft die Verbindung über eine Stagebox. Die Signale waren: International Dirty, International Clean sowie vier Einzelkameras, die man sich vorher ausgesucht hatte. Immer dabei ein Beautyshot, den man als Grafikhintergrund braucht, in der Regel auch eine Kamera an der Zwischenzeit, oft eine Head-on im Ziel und eine weitere, die auf den Austragungsort eingeht. Alle Signale laufen zeitlupenfähig auf zwölfkanalige EVS-Maschinen der neusten Generation auf. Das gleiche gilt auch für die eigenen – intern Iso-Kameras von isoliert genannten – Kameras zu. „Alle unsere Geräte, egal ob das MediorNet von Riedel, Stageboxen von Lawo, was auch immer, haben wir auf SMPTE-Konnektoren konvertiert. So kommen wir mit SMPTE-Kabeln überall hin“, sagt Beutelschiess.

Hoher Verkabelungsaufwand

Die Kameras an der Strecke im Wald sind über normale Kamerakabel angebunden. Im Add-on-Bereich für das nationale Signal sind das pro Kamera maximal 300 Meter, also insgesamt an die sechs Kilometer. International kommt man auf acht bis zehn Kilometer, die über Stageboxen angeschlossen sind. Die Kabel müssen jedes Jahr neu verlegt werden. Lediglich in Hochfilzen gibt es eine Festverkabelung vom ORF aus, die man auch für das nationale Bild nutzen kann. Die für das nationale Bild eingesetzten Kameras sind Grass Valley 8000 Elite-Modelle. Die Optiken sind neue 90-fach 4k-Optiken, da NEP Germany bei allen Neuanschaffungen nur noch 4k-fähige Technik kauft. Ab 2017 produziert NEP ausgewählte Spiele der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Telekom sowie die Basketballliga in 4k. In der Schweiz wird bereits die komplette Fußballliga in 4k produziert. Dort wird jetzt auch angefangen im Showbereich in 4k zu produzieren, wofür NEP extra einen neuen 4k-Ü-Wagen gebaut hat. Was die Verbreitung von 4k in Deutschland angeht, ist Beutelschiess trotz des Vorstoßes der Telekom skeptisch: „Bis auf Entertain der Telekom gibt es hier keine Plattformen, außerdem fehlt es an Ü-Wagen und SNGs sind im Gegensatz zu Glasfaser, was noch ausgebaut werden muss, als Verbreitungsweg für 4k nicht vorbereitet.“ Dabei gehören Glasfaseranschlüsse gerade bei Sportstätten, die an das EBU-eigene Netz angeschlossen sind, teils schon zum Standard. Am Holmenkolmen bei Oslo etwa. Hierzulande gibt es in der Eishockeyliga aber auch bei der Fußballbundesliga in jedem Stadion Glasfaser. Die Anschlüsse sind beispielsweise zur MTI nach München geschaltet. An Spieltagen der DEL werden sieben Spiele parallel übertragen. Der Vorteil: man muss keine Leitungszeiten buchen, sondern hat seine festen Leitungen. Für Serienproduktionen ist das besser geeignet. Satellitenübertragungen finden nur noch in den Stadien Verwendung, in denen es noch keine Glasfaser gibt. Oder weil man etwas abseits liegt wie in Östersund, denn eine Glasfaser-Infrastruktur aufzubauen, ist noch immer teuer.

Zumindest für Östersund kann sich das bald ändern, ist die Stadt in der schwedischen Provinz Jämtslands doch vom 5. bis 17. Februar 2019 Gastgeber der Biathlon Weltmeisterschaft. „Für uns wird das genauso sein, als ob wir die Olympischen Winterspiele zu Gast haben“, sagt Patrik Jemteborn, der Präsident des Organisationskomitees. Der Vergleich kommt nicht von ungefähr. Im Sommer 2019 entscheidet des Olympische Komitee über die Winterolympiade 2026 und Schweden hätte gerne den Zuschlag. Dabei denkt er über Östersund hinaus. Die Stadt bewirbt sich gemeinsam mit dem norwegischen Trondheim und dem an der schwedischen Küste gelegenen Sundsvall um die Spiele. Für Schweden rückt Östersund dennoch in den Fokus. „Beim Biathlon gibt es generell ein sehr hohes Niveau“, sagt Jemteborn. „Viele Nationen sind dabei und die Wettbewerbe fallen immer sehr eng aus. Das bedeutet, dass wir für Olympia ein starkes Heimatteam brauchen.“ Das wiederum würde an der Wintersportakademie in Östersund, der schwedischen Hauptstadt des Biathlon, trainiert.

Thomas Steiger

MB 1/2017

© rbb