Security in der Multi-Format Postproduktion

Sicherheit in der Multi-Format-Postproduktion wird in Zeiten von IP-Workflows immer wichtiger. Dieser Ansicht sind auch Dan Tatut, VP Business Strategy & Development bei Marquise Technologies und Harrie Tholen, Managing Director bei NexGuard. Im mebucom-Kommentar sprechen sie über die Ursachen täglicher Piraterie und welche Gegenmaßnahmen greifen.

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Security in der Multi-Format Postproduktion

Inhalte global an einem bestimmten Tag zu veröffentlichen, ist ein Trend der letzten Jahre gewesen. Damit vermochte die Industrie, in ihrem Kampf gegen technisch versierte Hacker, dem Problem der Piraterie entgegenzutreten. Einfach war das jedoch nie – allein die große Menge an Inhalten war eine Herausforderung. 

Heutzutage geht es nicht mehr nur darum, Inhalte als SD- oder HD-Version zu verbreiten. Formate wie Ultra HD oder High Dynamic Range (HDR) und der Mangel an Standards verkomplizieren die sichere Verarbeitung der Inhalte. 

Regionale Verbreitung von Inhalten als Sicherheitsrisiko

Hinzu kommt die regionale Komponente. Es gibt rund 200 Länder mit einer Vielzahl unterschiedlicher Sprachen auf der Erde. Allein in Europa müssen Rechteinhaber und Broadcaster sich mit 44 Ländern und 24 offiziellen Sprachen auseinandersetzen. Diese kulturelle und sprachliche Vielfalt spielt eine große Rolle in der regionalen Verbreitung. Jedes Land hat eigene Anforderungen was die Synchronisation, Untertitel, Werbeunterbrechungen oder Zugriffsrechte betrifft. Für Länder mit mehreren Sprachen, wie der Schweiz, werden die Herausforderungen noch komplexer. 

Diese Herausforderungen haben dazu geführt, dass gerade das Mastering und die Qualitätskontrolle immer wichtiger geworden sind. Und obwohl es komplexer geworden ist, Inhalte vorzubereiten, so ist es in Zeiten der globalen Distribution doch so, dass die Verbreitung über alle Zeitzonen hinweg schneller gehen muss. Das bedeutet, dass das Mastering nur mit vielen dynamischen Datentransfers zu bewerkstelligen ist. Und das ist auch das Risiko – jeder zusätzliche Datentransfer bedeutet gleichzeitig eine mögliche Schwachstelle im System und Zugriffspunkt für Angriffe durch Piraten.

DRM und Wasserzeichen als Schutz gegen Piraterie 

Die Lösung dieses Problems kann nur sein, eventuelle Schwachstellen möglichst schnell zu erkennen um diese wieder zu schließen. Bis heute verlässt sich die Industrie hier auf zwei Dinge. Zum einen sind das Digital Rights Management Systeme (DRM), die helfen, Zugriffe für jede Inhalte-Version und unterschiedliche User zu beschränken. Zum anderen sind das Wasserzeichen, die als unsichtbare ID jedem Inhalt beigefügt werden um jederzeit nachvollziehen zu können, woher der Inhalt kommt – egal wie häufig dieser transkodiert, in der Größe verändert, herunterskaliert oder anderweitig verändert wurde.  

Die schnellere Verbreitung von Inhalten und die höhere Anzahl an Formaten und Auflösungen, werden Mastering Spezialisten in Zukunft vermehrt unter Druck setzen. Sie müssen garantieren können, dass jeder Inhalt vor der Distribution durchweg geschützt ist. Das gelingt indem neueste Sicherheitsstandards eingehalten werden und garantiert wird, dass gesicherte Datenverbindungen auch vollständig geschützt sind. 

Wir alle sind dafür verantwortlich, den Konsumenten ein kreatives Entertainment-Angebot zu liefern. Mit einigen wichtigen Sicherheitsvorkehrungen sollte die Industrie ihre Inhalte schützen und die Arbeit derer erleichtern, die täglich mit der Verarbeitung der wertvollen Media Assets zu tun haben. (11/17)