Flexibler und effizienter

In enger Zusammenarbeit mit anderen Technologiepartnern hat Sony Portugals Privat-TV-Sender SIC beim Bau eines All-IP-Produktionszentrums bei Lissabon unterstützt. Die bisherige SDI-basierte Infra-struktur wurde dabei komplett durch IP- Lösungen ersetzt. Ergebnis: eine flexiblere Nutzung der Produktionsressourcen und höhere Effizienz bei den Arbeitsabläufen.

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Flexibler und effizienter

Das hochmoderne neue SIC-Produktionszentrum mit einer der ersten großen IP-Live-Implementierungen in Europa wurde am Rande von Lissabon gebaut und ist Ende 2018 in Betrieb gegangen. Der Projektumfang umfasste die Programmproduktion, Audio, Interkom und andere Funktionen. SIC investierte dazu auch in den Produktionszentren Lissabon und Porto in die Integration des plattformübergreifenden vernetzten Nachrichtenproduktionssystems Sony Hive. Das System läuft auf Standard-IT-Hardware und ermöglicht es Journalisten und Redakteuren, Inhalte für Internet-, Social Media- und Broadcast-Anwendungen gleichermaßen zu erstellen und zu teilen.

Die IP-Infrastruktur des neuen Live-Produktionszentrums basiert auf dem SMPTE ST.2110-Standard. Sonys Service beim SIC-Projekt beinhaltete technische Beratung, Engineering Design, Systemintegration, Test und Abnahme, Schulungen vor Ort, technischen Support und das gesamte Projektmanagement. Dazu zählte auch die Gesamtkoordination der Lieferanten. Um alle Elemente der zentralen IP-Infrastruktur von SIC bereitzustellen kooperierte Sony eng mit Telefónica, Cisco, Lawo und anderen Unternehmen. Offene Standards wie ST.2110 erleichterten die Interoperabilität zwischen IP-Elementen von Sony und denen anderer Anbieter. Nach Angaben des Unternehmens ging die Projektabwicklung termin- und budgetgerecht über die Bühne.

Die Verknüpfung der Studios mit dem Datenzentrum sorgt bei SIC nun für eine deutlich optimierte Ressourcenteilung. Durch die Verwendung eines offenen IP-Ansatzes kann der portugiesische Sender HDR-fähiges HD-Video sowie Audio-, Synchronisations- und Steuerdaten in Echtzeit über Standard-Netzwerkinfrastrukturen routen. Die von Sony bereitgestellte Lösung rationalisiert den Austausch professioneller AV-Medien und ermöglicht eine nahtlose Integration zwischen den besten Komponenten und Lösungen von Sony und anderen Hard- und Softwareanbietern. „Dies ist die erste wirklich tiefe Implementierung eines Hochgeschwindigkeitsnetzwerks mit der SMPTE ST.2110 Protokollfamilie“, erklärt Fabien Pisano, Sales Head South Europe, Sony Europe. „Die Sony IP Live-Produktion ist das Herzstück der Anlage. Von Anfang an suchte SIC eine zukunftssichere Lösung mit einer netzwerkbasierten Infrastruktur unter Verwendung offener Standards. Jetzt kann SIC von zwei redundanten Studios profitieren, die an ein Live-Produktionsdatenzentrum angeschlossen sind, in dem die Ressourcen gemeinsam genutzt werden. Alles ist über IP verbunden und wird über das Precision Time Protocol (PTP) synchronisiert.“

Sony stellte für das SIC-Projekt auch IP-fähige Hardware-Elemente zur Verfügung. Dazu gehören zwei Multiformat-Videokreuzschienen der XVS-7000-Serie und zwölf Studiokameras HDC-1700, gepaart mit den IP-fähigen Kamerasteuergeräten der neuesten Generation HDCU-3100. Die IP-Steuerungs- und Konfigurationsfunktionen werden von Sonys LSM-Software (Live System Manager) übernommen, die eng in die Lawo-Plattform VSM Virtual Studio Manager integriert ist und über eine intuitive Touchscreen-Oberfläche gesteuert wird. Lawo lieferte neben dem VSM-System 15 V__matrix Systeme, Lawos software-definierte IP Core Routing, Processing [&] Multi-Viewing Plattform, mit insgesamt 39 C100-Core-Processing-Blades sowie vm_dmv Multiviewern, vm_udx Up/Down/Cross-Conversion und weiteren Software-Modulen für die V__matrix-Plattform.

„Wir haben uns für den Wechsel zum IP entschieden, nachdem wir alle technologischen Möglichkeiten analysiert haben. Heute können wir unsere Ressourcen viel flexibler verwalten. Unser Ziel war es, darüber nachzudenken, wie wir uns auf die zukünftige Entwicklung der Branche vorbereiten können“, berichtet José Lopes, Leiter Operations Technology bei SIC.

Eckhard Eckstein

MB 3/2019