Sony bringt SDI und IP zusammen

Sony hat eine neue AV/IP-Schnittstelle für IP-basierte Videoproduktion entwickelt. Diese ermöglicht die Übertragung von Video-,Audio- und Metadaten über Standard-Netzwerkinfrastrukturen. Dadurch können nach Herstellerangaben die Systemkosten für Sendestudios und die Live-Sportproduktion gesenkt werden.

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Sony bringt SDI und IP zusammen

Um die Verbreitung der AV/IP-Schnittstelle in diversen Videoproduktionsprodukten voranzutreiben, hat Sony einen hochintegrierten Schaltkreis (LSI) und die technische Spezifikationen neu entwickelt, welche die Implementation in FPGAs (Field Programmable Gate Array) ermöglichen. Geplant sei ein für Hersteller von Videoproduktionsprodukten offenes Lizenzierungsprogramm.

Auf der NAB vor einigen Wochen in Las Vegas hatte Sony die Echtzeitübertragung und das Umschalten zwischen einer 4K-Liveübertragung über ein IP-basiertes AV-Routing-System demonstriert und dafür den neuen IP Live System Manager sowie ein um die neue Technologie gebauten SDI-IP-Wandler eingesetzt.

Der Ansatz von Sony vereint die neuesten IP-Netzwerktechnologien mit der SDI-Standardschnittstelle für die Videoübertragung in allen Auflösungen. Während konventionelle Systeme mehrere Kabel benötigen, um verschiedene Signale (Video-, Audio-, Referenz-, Meta- und Steuerungsdaten) zu übertragen, ist für diesen neuen Ansatz nur ein einziges Standard-Netzwerkkabel erforderlich. Dieses wird durch herkömmliche Netzwerk-Switches geleitet. Diese neue Technologie unterstützt die direkte Verbindung verschiedener Produktionsgeräte mit dem IP-Netzwerk. Und sie ermöglicht die simultane Übertragung an verschiedene Punkte – sowohl in SD-, HD- oder 4K-Auflösung – sowie eine störungsfreie Quellenumschaltung in Echtzeit Das neue IP-Liveproduktionssystem ist auf Flexibilität und Skalierbarkeit ausgelegt. Aufgrund des üblichen Preisverfalls bei IT Produkten können Benutzer mit der Zeit zu höheren Kapazitäten (mehr Geräten) und Videoauflösungen einschließlich HD und 4K migrieren.

Das von Sony vorgesehene Lizenzierungsprogramm für die AV/IP-Schnittstelle für Hersteller von Videoproduktionsprodukten soll den Einsatz dieser Technologie auf breiter Basis fördern. Dieses Lizenzierungsprogramm beinhaltet bereits implementierte LSIs oder IP-Cores zur Implementation in FPGAs. Zudem wolle das Unternehmen aktiv mit Anbietern von FPGA-Lösungen kooperieren: Xilinx wird im Rahmen des Lizenzierungsprogramms mit Sony zusammenarbeiten.

Für diese Technolgie hat Sony die Softwarelösung IP Live System Manager entwickelt, durch die eingebundene Standard IT-Switches sowie die Kommunikation der Geräte untereinander, einschließlich des SDI-IP-Wandlers gesteuert werden können. Die nötige Stabilität bei Echtzeitübertragungen sei gesichtert, heißt es bei Sony.

Durch den SDI-IP-Wandler können vorhandene Geräte in das IP-Netzwerk eingebunden werden. Die Software IP Live System Manager und der SDI-IP-Wandler sollen bis Ende 2014 auf dem Markt sein. Parallel bringt Sony eine Reihe von Systemen auf den Markt, in welche die neue AV/IP-Schnittstellentechnologie integriert ist. Zu diesen Lösungen gehört das Routen von AV über eine IP-Schnittstelle für ferngesteuerte Produktionen, wodurch Geräte an entfernten Standorten über ein IP-Netzwerk verbunden werden, was zu einer beträchtlichen Verringerung der Produktionskosten beitragen wird. (5/14)

Bild: Auf der NAB hat Sony die Echtzeitübertragung und das störungsfreie Umschalten von 4K-Livesignalen über ein IP-basiertes AV-Routing-System demonstriert. Hierbei kam der abgebildete SDI-IP-Wandler zum Einsatz. Foto: Sony

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