Die teuersten Spiele

Mit rund 40 Milliarden Euro waren die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi so teuer wie nie. Bei der Präsentation der „Putin-Show“ spielte die Produktion und weltweite Verbreitung der TV-Bilder eine zentrale Rolle. Beteiligt daran waren zahlreiche Technologielieferanten und -dienstleister.

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Die teuersten Spiele

Es war nicht anders zu erwarten: Die TV-Bilder von den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi waren durchwegs imposant. Und was ARD und ZDF an Eindrücken lieferten, erhielt noch eine besondere Note durch ein erstmals genutztes großes gläsernes Studio mit Blick auf den Olympia-Park in Adler mit dem Olympischen Feuer. Die Eröffnungsfeier im ZDF verfolgten über zehn Millionen Zuschauer. Der Marktanteil lag bei 41,1 Prozent. Auch die Wettkämpfe zogen viele in ihren Bann. Erstaunliche 9,94 Millionen verfolgten zum Beispiel die Goldfahrt von Rennrodler Felix Loch im ZDF. Insgesamt übertrugen ARD und ZDF zusammen stolze 740 Stunden Olympia, 240 Stunden davon im Fernsehen und 500 Stunden via vier tägliche Live-Streams im Internet.

Hinter den Kulissen sorgten wieder zahlreiche Dienstleister und Techniklieferanten für den reibungslosen Ablauf der Live-TV-Produktionen. Im Bereich Medienproduktion, -management und -distribution setzten ARD und ZDF unter anderem auf Lösungen von Avid. Herzstück des Produktions-Workflows waren hier Avids Production Asset Management- und Zentralspeicher-Systeme. Die Production Asset Management- und Zentralspeicher-Systeme ermöglichten als integrierte Lösung, zusammen mit Systemen anderer Anbieter wie EVS, den beiden Fernsehsendern eine umfassende multimediale Rund-um-die-Uhr-Berichterstattung. Wie auch bei anderen sportlichen Großereignissen teilten sich ZDF und ARD die Produktionsinfrastruktur vor Ort, um so von operativen Synergieeffekten zu profitieren. Um den hohen Anforderungen an Berichterstattung und Übertragung gerecht zu werden, war ein schneller, effizienter und robuster Workflow wichtig – die Aufgaben reichten von mobilem Schnitt, Grafikerstellung und -bearbeitung bis hin zu Produktion, Management und Verteilung von Beiträgen. Der integrierte Workflow ermöglichte eine schnellere und effektivere Zusammenarbeit des gesamten Produktionsteams über alle Standorte hinweg. „Das Projekt mit ZDF und ARD belegte, wie gut unsere Lösungen im Zusammenspiel mit Systemen anderer Anbieter funktionieren. Es zeigt wieder einmal, warum sich Broadcaster in der ganzen Welt für unsere bewährte Plattform entscheiden, wenn es darum geht, die komplexen Herausforderungen zu bewältigen, die die Medienproduktion von großen Veranstaltungen wie den Olympischen Winterspielen mit sich bringt ”, erklärte Tom Cordiner, Vice President International Sales bei Avid. Bereitgestellt und installiert wurden die Avid-Lösungen vom Systemintegrator Wellen [&] Nöthen. Dazu gehörten die Media Asset Management-Systeme Avid Interplay und Avid ISIS 7000; der Schnitt erfolgte auf Media Composer Nitris DX, während iNEWS und mehrere Interplay-Systeme bei der Nachrichtenproduktion zum Einsatz kamen.

In Sotschi waren auch wieder einige renommierte deutsche Techniklieferanten wie Riedel, Lawo und die SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP am Start.

„Unsere Technik unterstützte auch in diesem Jahr wieder die Beschallung und vor allem die TV-Übertragung dieses internationalen Großereignisses“, berichtete Stephan Salzbrenner, einer der Geschäftsführer der SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP. „Der Bedarf nach qualitativ hochwertiger Mischtechnik und nach zuverlässigen Audionetzen ist so hoch, dass wir zusätzlich zu den bereits lange installierten Systemen noch zahlreiche Komponenten zur temporären Erweiterung nach Sotschi geschickt haben.“ Die Liste der Installationen reicht von mehreren der neu erbauten Stadien über Übertragungswagen der kooperierenden Sender bis hin zu Großinstallationen für den Schweizer Broadcaster SRG SSR.

Im Fisht Stadion wurden für die Opening- und Closing-Zeremonie zwei STAGETEC-Mischpulte der Serie AURATUS, die mit je sechs NEXUS Basisgeräten ausgestattet sind und für den TV-Ton verwendet werden, eingesetzt. Ein weiteres AURATUS mit einem NEXUS Basisgerät übernahm die Stadionbeschallung.

Im Mountain Cluster wurden drei große Übertragungswagen der Schweizer tpc als Ablaufregien für die klassischen Alpinski-Disziplinen genutzt. Die Fahrzeuge verfügen über Tonregien, die mit dem STAGETEC-Großmischpult AURUS und umfangreichem NEXUS Audionetzwerk bestückt sind. NEXUS-Netzwerke an den Pisten brachten die Mikrofonsignale und die Kommandosignale zu den Regien. Zwei STAGETEC-Mischpulte der Serie CRESCENDO dienten samt NEXUS-Audionetzwerk in zwei zusätzlichen Regien der Übertragung der SRF-Programme Snowboard-Wettkämpfe sowie der Alpin-Disziplinen.

Im Biathlon-Stadion Laura (Mountain Cluster) wurden Kommentatorenanlagen von DELEC eingesetzt. Sie bestanden aus einem oratis R4000 Router mit oratis MF4 Matrix-Frames, zahlreichen oratis Kommentator-Terminals COM3 sowie zusätzlichen oratis Intercom-Sprechstellen Desk16. Zwei STAGETEC-Mischpulte der CRESCENDO-Serie inklusive NEXUS als Audionetzwerk standen im Stadion und im Pressecenter zur Verfügung.

Im Eisstadion Ice Berg wurden zwei STAGETEC-Mischpulte der Serie AURATUS, inklusive NEXUS als Audionetzwerk, für die Stadionbeschallung und den TV-Ton des Stadions genutzt. Das National Broadcast Center (NBC) der SRG SSR versorgt sämtliche Schweizer Programme und diente der Weiterschaltung der von tpc produzierten Signale der SRG SSR für alle Disziplinen.

Der Schaltraum des Schweizer NBC basierte audioseitig auf NEXUS STAR und NEXUS. Zwei STAGETEC-Mischpulte der Serie CRESCENDO bildeten samt ihrer NEXUS-Netze die Tonarbeitsplätze der SRG SSR Regien im NBC. Und im Schweizer Haus waren zwei Studios der SRG SSR über NEXUS audioseitig erschlossen.

Live-Produktionssysteme von EVS

Auch EVS Sports hatte in Sotschi einen Großeinsatz. Der belgische Anbieter von Live-Produktionssystemen unterstützte unter anderem die russische Produktionsfirma Panorama (ehemals ANO Sports Broadcasting) mit seinen Workflow-Lösungen. Für Sotschi hatte Panorama in den vergangenen Jahren seine Technik unter anderem in zwölf Ü-Wagen und einem Multiside Media Office massiv aufgerüstet und mit EVS-Systemen ausgestattet. Mit 524 mit-einander verbundenen HD-Kanälen verfügt Panorama heute über einen der modernsten Workflows für Live-Produktionen. EVS hatte die mobilen Produktionseinheiten des 2009 von Channel One, VGTRK, NTV und RIA News gegründeten Unternehmens mit XT3 Servern und IP-Director PAM Suiten ausgestattet. Damit ist man in der Lage Multi-Cam-Ingest, Playlist-Management, Live Slowmotion und Hyper Slowmotion Replays zu realisieren. Das Media Office wurde mit EVS-Technik für Ingest, Storage und Playout ausgestattet. Die Multisite-Produktionsplattform beschleunigt die Produktion von Highlight-Paketen, bietet Media- und Metadaten-Zugang für Panorama-Kunden und erlaubt die Produktion von Inhalten für die Website russiasport.ru. Die Produktionsplattform besteht aus den mobilen Komponenten Large Mobile Office (LMO) und Small Mobile Office (SMO) zum Einsatz an Sport-Venues für Ingest, Editing und Playout. Eine dritte Komponente, das Moskau Logging System (MSC), wird nur in Moskau für Logging und Remote Editing eingesetzt. Das Media Office ist mit IPWeb von EVS ausgestattet. Das bedeutet, dass jeder über eine Internet-Verbindung in den Inhalten browsen kann, die in den Nearline-Speichern der LMOs abgelegt sind. Die Remote Browsing-Option erlaubt es den Produktionsteams von entfernten Locations aus zu arbeiten. Der Workflow wird dadurch noch effizienter.

“Mit den EVS-Lösungen als zentrale Elemente seiner Technik verfügt Panorama nun über einen vollintegrierten Live-Produktionsworkflow, der die Standards in der russischen Broadcast-Industrie ein ganzes Stück weit verbessern wird“, erklärte Luc Doneux, EVP von EVS Sports. “Die Größenordnung des Projekts ist enorm. Durch die nahtlose Verbindung der Produktionseinrichtungen verfügt das Panorama-Team jedoch über einen einfachen und zuverlässigen Zugang zu allen Medieninhalten.”

Ein großer Teil von Panoramas vielfältigen EVS Sports Lösungen wurde bereits zu den XXVII World Summer University Games in Kazan installiert. Die 56 XT3 Live-Produktionsserver für die Ü-Wagen-Flotte und ein Netzwerk mit 19 XS Studio Produktionsserver im Media Office unterstützt 524 miteinander verbundene HD-Kanäle und bilden damit ein einziges riesiges Netzwerk.

“Panorama hat die Medienrechte für diverse hochwertige Sportveranstaltungen erworben, einschließlich der Olympischen Spiele in Sotschi 2014 und in Rio de Janeiro 2016. Deshalb braucht das Unternehmen einen absolut sicheren Workflow, der auch bei den härtesten Klimabedingungen funktioniert, der Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit garantiert. Genau das haben wir geliefert“, betonte Doneux.

EVS zeichnete in Sotschi auch als wichtiger Technologie-Lieferant von NBC Olympics, einer eigenen Abteilung der NBC Sports Group, verantwortlich. Der US-Sender hatte zu den Winterspielen allein über 70 EVS XT-Produktionsserver im Einsatz. Rund 20 Server davon wurden im NBC-Produktionsbereich im International Broadcast Center (IBC) genutzt, 30 weitere in NBCs Produktionseinrichtungen in Stamford und New York. Die übrigen Server waren auf die verschiedenen Sportstätten in Sotschi verteilt. Dazu nutzte NBC rund 50 IPDirector-Workstations von EVS. Sie unterstützten als integrierte Suite die Applikationen für das Videoproduktionsmanagement, einschließlich Ingest-Kontrolle, Metadaten-Management, On-the-Fly-Editing und Playout-Planung.

NBC Olympics setzte bei der Produktion der Olympischen Spiele auch auf das Shared Storage System MediaGrid und das integrierte Media-Playout-Serversystem Spectrum MediaDeck von Harmonic.

AV-Equipment von Panasonic

Panasonic lieferte als „Olympic Partner“ zu den Winterspielen 2014 die größte Menge an Sicherheitskameras, die je bei Olympischen Spielen zum Einsatz kamen, und stellt auch bei der zum Einsatz kommenden Gesamtfläche an LED-Bildschirmen einen neuen Rekord für die Olympischen Winterspiele auf. Insgesamt hatte Panasonic an den Wettkampforten, im Olympischen Dorf, im Media Center und in den Büros des Organisationskomitees 1.727 Quadratmeter Großbild-LED-Displays am Start, rund 5.000 TV-Monitore, 7.000 Sicherheitskamera-Systeme, über 200 Projektoren, 114 P2HD-Kameras und 100 P2HD-Rekorder. Panasonic ist bereits seit 1987 als einziges japanisches Unternehmen Top-Sponsor der Olympischen Spiele.

IT-Dienstleister Atos

Als internationaler IT-Dienstleister und weltweiter IT-Partner der Olympischen Spiele zeichnet seit Salt Lake City im Jahre 2002 Atos Technology verantwortlich. Bereits ein Jahr vor Beginn der Spiele in Sotschi wurde ein Technology Lab eingerichtet, eine Miniaturausgabe der 26 olympischen und paralympischen Wettkampforte. Hier wurden die IT-Systeme für jedes Sportereignis und jeden Veranstaltungsort mehr als 100.000 Stunden in einer Reihe von Tests geprüft. Insgesamt führte Atos 70 Tests für die einzelnen Wettkämpfe durch – die höchste jemals gemessene Anzahl von Tests im Rahmen von Olympischen Winterspielen. Hinzu kommen zwei technische Probeläufe, bei denen 500 unterschiedliche Szenarien getestet wurden. Damit wollte der Dienstleister sicher stellen, dass sowohl das Team vor Ort als auch die Technologie und die Abläufe auf alle denkbaren Eventualitäten vorbereitet sind, die im Verlauf der Spiele auftreten könnten.

Mit myInfo+ stellte Atos erstmals einen Dienst für Presse und Rundfunk zum Abrufen von Wettbewerbsplänen, Medaillenspiegeln, Wetterberichten und Nachrichten auf Mobiltelefonen zur Verfügung. Die Sender konnten zudem in Sotschi oder an jedem anderen Ort auf das Commentator Information System zugreifen und die neuesten Meldungen und Ergebnisse in Echtzeit abrufen, um so ihre Kommentare und Berichterstattung noch interessanter zu gestalten. Dimitry Chenyshenko, Präsident von Sotschi 2014, erklärte: „Wir wollen die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi zu den ‚digitalsten‘ Spielen aller Zeiten machen und freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Atos. Die Erfahrung, die der weltweite IT-Partner des IOCs aus sechs früheren Spielen mitbringt, ist von unschätzbarem Wert.“ Das Atos-Team aus rund 70 IT-Spezialisten arbeitete bereits seit Juni 2012 in Russland. Auch das Volunteer-Portal, über das sich die ehrenamtlichen Helfer für die 25.000 Stellen bewerben konnten, stammte von dem IT-Dienstleister. Darüber hinaus kümmerte sich Atos um die Systeme zur Ausgabe von 220.000 Akkreditierungen, die Zugang zu den Veranstaltungsorten gewähren und den Sportlern, Medienangehörigen, Sponsoren und Funktionären gleichzeitig als Einreisevisum für Russland dienten. Zu den Spielen betreute Atos 900 Server, 1.000 Netzwerk- und Sicherheitsgeräte sowie 6.500 Computer.

AFP-Großeinsatz

Die französische Nachrichtenagentur AFP war bei der Winterolympiade in Sotschi mit einem Großaufgebot präsent. Sie lieferte nicht nur Berichte in Wort und Bild, sondern auch Videobeiträge, Computergrafiken und Screencasts, in Echtzeit und in sechs Sprachen. AFP verfolgte mit seinem Engagement nach eigenem Bekunden die Strategie zum internationalen Marktführer für Sportberichterstattung zu werden. Rund 90 Sonderberichterstatter aus 17 Ländern, darunter der Sport-Informations-Dienst, die AFP-Tochtergesellschaft in Deutschland, waren vor Ort im Einsatz. Mit Unterstützung der AFP-Büros weltweit lieferten sie Berichte und Analysen über das aktuelle Sportgeschehen sowie ergänzende Informationen zu den Wettbewerben. „Sotschi live“ bot Multimedia-Informationen in Wort und Bild über alle Aspekte der Winterspiele mit vier Schwerpunktthemen: „Auf der Piste“, „Am Rand der Piste“, „Zitate des Tages“ und „Höhepunkte des Tages“. Sämtliche Ergebnisse, Terminpläne, Medaillenspiegel, Rekorde und so weiter waren in Echtzeit über eine HTML-App abrufbar, die für alle Geräte geeignet war. 15 Videothemen wurden täglich auf Französisch, Englisch und Deutsch aufbereitet. Ein Dossier mit 30 Videothemen, bestehend aus Eckthemen und Bildbanken zur Veranschaulichung wurde den Fernsehanstalten im Vorfeld der Veranstaltung zur Verfügung gestellt, um ihre Berichterstattung während der Dauer dieser Olympischen Spiele zu unterstützen.

Die Fotografen der Agentur übertrugen praktisch in Echtzeit über 2.000 Fotos pro Tag. Slideshows fassten die schönsten Bilder und Höhepunkte aus den Wettbewerben zusammen. Medaillenspiegel, technische Erläuterungen zu den Wettkämpfen und eine Beschreibung der Austragungsorte wurden in Computergrafiken dargestellt. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten 15 Screencasts, welche die 15 Wettkampfdisziplinen didaktisch vorstellten, sowie ein allgemeinerer Screencast, der die Gesamtveranstaltung zusammenfasste. Zudem war AFP mit einem speziellen Team und den Journalisten vor Ort auch in den sozialen Netzwerken vertreten.

Satelliten-Dienstleister

Zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi hatten TV-Sender und Dienstleister für Ihre Übertragungen bei Eutelsat Communications Satellitenkapazitäten gebucht, die nahezu 5.000 Sendestunden entsprechen. Eutelsat setzte für das erste sportliche Großereignis dieses Jahres mit EUTELSAT 16A, EUTELSAT 7A und EUTELSAT 3D drei Hochleistungssatelliten ein. Sie eignen sich durch ihre Orbitalpositionen und ausgezeichnete Reichweite bestens für Übertragungen zwischen den Wettkampfstätten in Europa, Nordafrika und den Mittleren Osten.

Als offizieller Medien Partner Deutschland war in Sotschi wieder Schmidt Media, neben den Rechteinhabern ARD und ZDF, unter anderem für die exklusive Bewegtbild-Berichterstattung aus dem Deutschen Haus verantwortlich. Während der Olympischen Spiele wurden täglich rund zwölf Millionen Menschen von Schmidt Media mit Berichten, Interviews, Schaltgesprächen und Talkshows aus der „Botschaft des deutschen Sports“ versorgt.

Weltweit haben insgesamt rund drei Milliarden Zuschauer die Eröffnungs- und Schlussfeier, 98 Wettkämpfe sowie die Berichterstattung rund um die Spiele an den Fernsehgeräten verfolgt. Neben ARD und ZDF berichteten in Deutschland der Pay-TV-Sender Sky Sport News HD und der Privatsender Sport1 von den Wettkämpfen. Sport1 hatte sich die Übertragungsrechte des Olympischen Eishockey-Turniers gesichert.

Winterolympiade via Live-Stream

Die Bewegtbild-Übertragung der Wettkämpfe via Internet spielte in Sotschi eine wichtige Rolle. Das Internet-Sport-Eventportal für die Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi wurde von den Entwicklungsteams des Bayerischen Rundfunks und der Sybit online gestellt. Unter www.sportschau.de/olympia konnten umfassende und interessante Live-Informationen rund um die Olympischen Spiele abgerufen werden. Auf Basis des Content Management Systems Sophora der Hamburger Firma Subshell wurde das Olympiaprojekt in nur vier Monaten umgesetzt und im Oktober 2013 in einer ersten Ausbaustufe live geschaltet. Die responsive Webseite passte sich an alle modernen Endgeräte an: vom Smartphone übe Tablets und PC bis zum Smart-TV (HbbTV). Neben den obligatorischen Sportergebnissen in Echtzeit wurden in Kooperation mit dem ZDF auch die Sendedaten von ARD und ZDF zu den Olympischen Spielen bereitgestellt. Zusätzlich zu der Übertragung im klassischen Fernsehen konnten vier Event-Streams live im Web verfolgt und kommentiert werden. Alle Olympia-Videos standen dann auch in den ARD- und ZDF-Mediatheken zum Abruf bereit. Bei Redaktionsschluß zogen ARD und ZDF erfolgreiche Zwischenbilanz. In der ersten Olympia-Woche wurden demnach die Livestreams der öffentlich-rechtlichen Sender 14,3 Millionen Mal genutzt. Einen Spitzenwert erreichte man am 11. Februar mit 3,6 Millionen Livestreaming-Abrufen. Verfügbar waren die Livestreams aus Sotschi auch auf der multithek-Plattform von Media Broadcast und auf den Smart-TV-Portalen einiger Geräte-Hersteller.

Eckhard Eckstein

(MB 1/14)

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