Größte Remote-IP-Produktion im Ski-Zirkus

Die TV-Ausstrahlung der alpinen FIS-Ski-Weltmeisterschaften 2019 (4. bis 17. Februar) im schwedischen Åre basiert auf der bislang größten Remote-IP-Produktion im Ski-Zirkus. Realisiert wird sie von Schwedens öffentlich-rechtlichem Rundfunkansender Sveriges Televison (SVT) mit technischer Unterstützung von Net Insight und Grass Valley.

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Foto: Lindsey Vonn (USA) während des Abfahrts-Trainings zum letzten Wettkampf ihrer Karriere bei den alpinen FIS-Ski-Weltmeisterschaften in Åre, Schweden. © Erich Spiess / ASP / Red Bull Content Pool

Die Produktionsumgebung für den Wettbewerb umfasst zudem die größte Anzahl an eingesetzten Kameras und die größte Anzahl an Remote-Signalen (Video, Audio und Daten), die bis zu diesem Zeitpunkt von einem Live-Standort zum SVT-Hauptsitz in Stockholm (über 600 km) übertragen wurden.

SVG benötigte fünf Jahre Zeit für die Vorbereitung dieser wegweisenden, innovativen Produktion. Bereits auf der IBC 2017 in Amsterdam präsentierten sich Grass Valley und Net Insight erstmal mit gemeinsamen IP-basierten Entwickung zur Remote-Produktion über weite Strecken.

Achtzig Kameras der LDX 86-Serie von Grass Valley, die sich entlang der Rennstrecken in Åre befinden, liefern unkomprimierte HD-Signale über zwei 100-Gbit/s-Glasfaserkreise von Telia zu drei Kontrollräumen in der SVT-Zentrale in Stockholm. Jede Rennstrecke verwendet Nimbra-Transportlösungen von Net Insight, einschließlich der kürzlich eingeführten Terabit-Plattform Nimbra 1060.

Die einzigartige DirectIP-Fähigkeit von Grass Valley ist für diesen Arbeitsablauf von zentraler Bedeutung, sodass die XCU-Basisstationen (eXchangeable Control Unit) im zentralen Ggeräteraum in Stockholm untergebracht werden können. Nur die Kameras befinden sich in den Bergen von Åre.

DirectIP vereinfacht die erforderlichen Verbindungen enorm. Die Signale aller Kameras liegen direkt auf den XCUs auf. Dadurch läßt sich die Bildkontrolle ohne Verzögerung und mit weniger Personen in einer komfortablen Arbeitsumgebung in Stockholm erledigen. Der Remote-Produktionsworkflow wird von einem Team von rund 150 Kameramännern und -technikern vor Ort in Åre unterstützt, alle übrigen Aufgaben des Produktionsworkflows und erledigen SVT-Mitarbeiter in Stockholm.

Die DirectIP-Konfiguration der Grass Valley-Kameras ermöglicht eine hocheffiziente Handhabung unkomprimierter HD-Signalverteilung. Über ein Switcher-Panel des Grass Valley Kayenne-Videoproduktionszentrums in Åre erhält der Regisseur Zugang zu einer Grass Valley K-Frame X-Videoproduktions-Engine im Studio. Dieser befindet sich neben einem Multi-Format-Router Sirius 850, der eigens für diese Veranstaltung erworben wurde.

„SVT nutzt unsere Nimbra-Plattform seit Jahren als Teil seiner Netzwerkinfrastruktur. Dies wird durch die enge Integration mit Grass Valley-Kameras verstärkt, wodurch der Signaltransport nahtlos erfolgt. Die Bildqualität, die Grass Valley-Kameras bieten, ist ebenfalls unübertroffen, sodass Fans zu Hause ein unvergleichliches Seherlebnis bieten, das sowohl reichhaltig als auch beeindruckend ist.“, erklärt Larissa Görner, Strategische Produktmanagerin bei Net Insight.

„Unsere Kunden legen ständig neue Maßstäbe und schreiben die Regeln für das, was mit Live-Produktion möglich ist. Die Remote-Produktion ist der nächste Schritt in Richtung Veränderung. Sie eröffnet neue Arbeitsweisen, indem einem Produktionsteam an der Basis alle Ressourcen zur Verfügung stehen, die für qualitativ hochwertige, fesselnde Inhalte erforderlich sind “, sagt Mark Hilton, Vizepräsident der Live-Produktion von Grass Valley . „Wir sind sehr stolz darauf, mit SVT und Net Insight eine Partnerschaft eingegangen zu sein, um ihnen dabei zu helfen, die Grenzen der Remote-Produktion zu erweitern und Geschichte zu schreiben. Dieses Projekt zeigt, wie unsere DirectIP-Fähigkeit einen großen Unterschied dazu machen kann, wie Rundfunkanbieter und Mediendiensteanbieter großen, komplexen Produktionsanforderungen begegnen können. “

Die Hangabdeckung in Åre mit Kameras erledigt für den Hostbroadcaster SVT übrigens der Schwedische Produktionsdienstleister HD Ressources. Dieses Unternehmen wiederum hat die deutsche Firma LMC LiveMotionConcept mit der Bereitstellung der Superzeitlupen-Kameras (Antelope MKII) beauftragt. Deren Signale werden indes nicht direkt nach Stockholm geschickt sondern vor Ort vom LMC-Team getriggert. “Wir schicken im Prinzip nur noch das Signal der getriggerten Zeitlupe über das Netzwerk nach Stockholm”, erklärt LMC-Chef Felix Marggraff.(2/18)

Foto: Lindsey Vonn (USA) während des Abfahrts-Trainings zum letzten Wettkampf ihrer Karriere bei den alpinen FIS-Ski-Weltmeisterschaften in Åre, Schweden. © Erich Spiess / ASP / Red Bull Content Pool



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