Identische TOCs erleichtern die Arbeit

Die zehn Technical Operation Center (TOC) zur Produktion und Kontribution der Audio- und Videosignale der FIFA WM 2010 sind weitgehend identisch aufgebaut. Ihr einheitliches Konzept bietet vielfache Vorteile, besonders aber größere Produktionssicherheit, berichtet Alfacam Operations Manager Chris Demeulemeester.

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Identische TOCs erleichtern die Arbeit

„Selbst in den dreifach ausziehbaren Supertrucks wäre es nicht mehr möglich, die hier aufgebaute Produktionsinfrastruktur unter zu bringen. Wir haben hier mehr Platz und mehr Ruhe zum Arbeiten“, erklärt Chris Demeulemeester FIFA WM Operation-Manager des belgischen Produktionsdienstleisters Alfacam. Der lieferte für Hostbroadcaster HBS die TOC-Technik für die vier Stadien in Durban, Johannesburg (Ellis Park), Port Elizabeth und Pretoria.

Zentraler Geräteraum im TOC Ellis Parc Stadium mit Synapse-Systemen von Axon
Produktionsraum für Stadion-TV im TOC
Slomo-Kontrollraum im TOC von Ellis Parc Stadium
TOCs sind Vuvuzela freie Zonen
Chris Demeulemeester, Alfacam, im TOC Ellis Parc Stadium
Rack-Verkabelung im TOC-Geräteraum Ellis Parc Stadium
EVS Server im TOC-Geräteraum Ellis Parc Stadium
Multifeed-Produktionsraum im TOC Ellis Parc Stadium
Zentraler Geräteraum im TOC Ellis Parc Stadium mit Synapse-Systemen von Axon
Produktionsraum für Stadion-TV im TOC
Slomo-Kontrollraum im TOC von Ellis Parc Stadium
TOCs sind Vuvuzela freie Zonen
Chris Demeulemeester, Alfacam, im TOC Ellis Parc Stadium
Rack-Verkabelung im TOC-Geräteraum Ellis Parc Stadium
EVS Server im TOC-Geräteraum Ellis Parc Stadium
Multifeed-Produktionsraum im TOC Ellis Parc Stadium
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HBS lege viel Wert darauf, dass die Technik in den TOCs identisch sei, weil sie so auch einfacher zu erweitern und zu kontrollieren sei, meint Demeulemeester. „Wenn irgendwo ein Problem auftaucht, kann man es viel schneller lösen. Die Teams in den verschiedenen TOCs können sich besser austauschen und gegenseitig unterstützen. Das geht nicht, wenn Ü-Wagen verschiedener Dienstleiter mit ihren unterschiedlichen technischen Konzepten und Set-ups eingesetzt werden“, sagt er. Gerade in Ländern mit riesigen Entfernungen zwischen den Spielstätten wie in Südafrika, ebenso wie auch in vier Jahren in Brasilien, seien in Containerbüros untergebrachte mobile Produktionseinheiten gegenüber großen Ü-Wagen sicherer und einfacher zu bedienen, auch bei Wartungs- und Reparaturarbeiten. Auch Ab- und Aufbau der Systeme sowie das Patchen sei relativ leicht und in wenigen Tagen zu bewerkstelligen, weil alles schon in den Rags zusammengefasst sei und einfachen Zugang biete. Demeulemeester: „Die Installation von uns hier ist im Grunde semi-permanent. Wenn wir abbauen, überlegen wir bereits, wie wir das möglichst so hinkriegen, dass wir beim nächsten Aufbau nicht wieder ganz von vorne anfangen müssen. Die Sets, die wir hier im Einsatz haben, werden nach der FIFA WM zu den Commonwealth Games nach Indien transportiert. Die Systembasis wird ähnlich sein, aber die Verkabelung anders. Das heißt die BNC Kabel werden hier einfach getrennt und da gelassen oder für andere Verkabelungsarbeiten wiederverwendet. Es ist günstiger für uns, wenn wir vor Ort bei der neuen Installation die Rags aufstellen und dann eine neue Verkabelung dort vornehmen.“
Wenn Alfacam in Südafrika vom Produktionsstandort Ellis Park nach Pretoria und umgekehrt wechselte, wurden alle Kameras, Objektive, Tripots, CCUs, OCPs (Operation Control Panel) und CRT-Monitore abgebaut und mitgenommen. Demeulemeester: „Der HBS Produktionsplan sah vor, Schlüsseltechnik in Shared Venues mehrfach zu nutzen, um so den Equipment-Einsatz gering zu halten. Nach einem Match brauchten wir für den Abbau mal gerade 40 Minuten. In 3 Stunden und 40 Minuten waren wir mit der Ausrüstung von Ellis Park nach Pretoria umgezogen.“ Für Alfacam seinen solche Aktionen Tagesgeschäft. Als großer Ü-Wagen-Dienstleister sei man schnelle Produktionsortwechsel gewohnt.

Demeulemeester war bei der FIFA WM in Japan/Korea als Technischer Ingenieur bei HBS angestellt. Es kennt die Produktionsstrategie des Unternehmens deshalb gut. „HBS sucht immer nach Copy-past-Lösungen, um so eine bessere Kontrolle der Produktionstechnik zu gewährleisten. Nur wenn alle TOCs gleich aufgebaut sind, kann man auf Probleme schnell und effizient reagieren und den Broadcast-Partnern so die nötige Produktionssicherheit geben. Außerdem ist es deutlich einfacher, wenn man Systemerweiterungen in Angriff nehmen will.“ (MB 06/10)