Adobe fördert Kreativität und Effizienz

Adobe hat im Rahmen der NAB 2023 Software-Innovationen vorgestellt, die allesamt darauf abzielen, Workflows effizienter zu gestalten und dem kreativen Potenzial der Anwender*innen mehr Raum zu geben. Dabei setzt das Unternehmen verstärkt auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und kollaborative, Cloud-basierte Prozesse. Bei einem Standrundgang erläuterte Paul Saccone, Senior Director Product Marketing bei Adobe, die Highlights.

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Adobe-Stand auf der NAB 2023
Adobe-Stand auf der NAB 2023

Adobe-Produkte sollen laut Saccone künftig von den generativen KI-Modellen der neuen Produktfamilie „Firefly“ profitieren, die auf der NAB als Beta-Version vorgestellt wurde und die Arbeitsabläufe in der Videoproduktion deutlich vereinfachen soll. Firefly ist nach Sensei Adobes nächster Schritt in Sachen KI. Mit Sensei hat Adobe bereits in einigen Softwarebereichen zeitsparende Automatismen bei der Organisation, Bearbeitung und Produktion von Medien geschaffen.

Paul Saccone, Senior Director Product Marketing bei Adobe

Saccone berichtet: „Firefly wurde mit Millionen von Inhaltselementen aus Adobe-, Public Licence- und Open Source-Material trainiert. Wir füttern unsere KI-Modelle nur mit Inhalten, von denen wir wissen, dass wir die Kontrolle darüber haben, und greifen nicht einfach auf alles im Internet zu, wie es andere tun. Mit unserer generativen KI wollen wir Adobe-Kund*innen bei der Erstellung von Inhalten helfen, ohne dabei die Rechte anderer zu verletzen. Hier haben wir sehr strenge ethische Maßstäbe angelegt.“

In Sachen Cloud-basierte Zusammenarbeit ist Adobe laut Saccone schon seit einiger Zeit sehr aktiv. „Das Thema wird immer populärer. Wir sind aber schon vor der Pandemie in diese Richtung gegangen und haben „Team Projects“-Tools, mit denen man Inhalte mit anderen irgendwo auf der Welt teilen kann. Dazu haben wir „Productions“-Tools für die Projektorganisation innerhalb einer Produktion. Hier arbeiten wir zum Beispiel auch mit LucidLink als Partner zusammen, der mit seinem Service dafür sorgt, dass die Projekte in der Cloud verfügbar sind“, berichtet Saccone.

KI-gestützte, textbasierte Videobearbeitung

Auf der NAB wurden die neuen Versionen der Schnittsoftware Premiere Pro und der Motion-Design-Software After Effects vorgestellt. Beide sollen im Mai 2023 erhältlich sein. Zu den interessanten Neuerungen von Premiere Pro gehören nun eine KI-gestützte, textbasierte Videobearbeitung, bei der mit Sensei automatisch ein Transkript des Videoclips erstellt wird, sowie eine automatische Farbtonzuordnung. „Dank der GPU-Beschleunigung und zahlreicher Workflow-Verbesserungen ist dies unsere bisher schnellste, zuverlässigste und leistungsstärkste Version“, sagt Saccone. „Der neue textbasierte Schnitt von Premiere Pro macht den Videoschnitt jetzt so einfach wie das Kopieren und Einfügen in Textprogrammen. Cutter*innen können nach bestimmten Sätzen suchen, sie einfach kopieren und in beliebiger Reihenfolge in die Timeline einfügen. Das revolutioniert die Art und Weise, wie Kreative ihre Arbeit erledigen können“, erklärt er.

Viel Andrang bei den Text-Based Editing Demos

Die automatische Farbtonerkennung und -zuordnung im neuen Premiere Pro ermöglicht das Mischen und Anpassen von HDR-Material aus verschiedenen Quellen in einem SDR-Projekt. Für eine konsistente Farbwiedergabe sind keine Look-Up-Tabellen (LUTs) mehr erforderlich, und die manuelle Anpassung des Bildmaterials kann entfallen. Darüber hinaus bietet die neue Schnittsoftware eine verbesserte Formatunterstützung für RED V-Raptor X, ARRI Alexa 35 und Sony Venice v2 Kameras. Laut Saccone unterstützt die automatische Transkription (“Speech to Text”) von Premiere Pro jetzt 18 Sprachen.

In After Effects gibt es jetzt ein neues „Eigenschaften-Panel“, das einen schnellen und einfachen Zugriff auf die wichtigsten Animationseinstellungen in einem Panel ermöglicht. Das Eigenschaften-Panel ist kontextsensitiv und zeigt dem/der Benutzer*in automatisch die wichtigsten Steuerelemente an, die er/sie je nach Auswahl benötigt, was die Navigation in der Timeline und die Lernkurve für neue Benutzer*innen verkürzen soll. Neue ACES- und OpenColorIO-Funktionen sorgen für Farbkonsistenz bei der gemeinsamen Nutzung von Assets mit anderen Postproduktionsanwendungen. Auch dies soll Zeit sparen.

Frame.io Demo auf dem Adobe Stand
FUJIFILM Kameras lassen sich jetzt nahtlos in den Adobe Frame.io Workflow integrieren, um die Zusammenarbeit weiter zu vereinfachen.

Neues Partnerprogramm

Zur Unterstützung seiner Partner hat Adobe auf der NAB 2023 auch ein neues Adobe Partnerprogramm gestartet, das Zugang zu exklusiven Vorteilen, Ressourcen und Lösungen bietet. Laut Saccone bieten weltweit mittlerweile über 400 Partner Lösungen für Adobe-Kund*innen an, darunter die Chiphersteller AMD, Intel und Nvidia, die Kamerahersteller Canon, DJI, Nikon, RED und Sony sowie Technologieanbieter von AWS über Fraunhofer IIS bis Microsoft. FUJIFILM hat kürzlich als erster Kamerahersteller Frame.io, Adobes Plattform für kollaborative Videoüberprüfung und -freigabe, in zwei seiner X-Serien-Kameras (XH2 and the XH2s) integriert und bietet damit End-to-End-Workflows für die Aufnahme, Bearbeitung, Überprüfung und Freigabe von Fotos.