Hybrid-Phasen-AF-System für neue Panasonic LUMIX-Kameras

Panasonic hat mit der LUMIX S5II und der LUMIX S5IIX gleich zwei neue Kameras auf den Markt gebracht. Beide Kameras sollen sowohl Foto- und Video-Enthusiasten ansprechen und mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Vor allem der in der Vergangenheit häufig gescholtene Autofokus wurde komplett überarbeitet.

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Hybrid-Phasen-AF-System für neue Panasonic LUMIX-Kameras
LUMIX S5IIX komplett in schwarz ©Panasonic

Beide Modelle basieren auf einem neu entwickelten Vollformat-CMOS-Sensor mit 24 Megapixel und einem ebenfalls neuen Bildprozessor. Zum ersten Mal unterstützt der Sensor im LUMIX-System neben dem kontrastbasierten Autofokus auch eine Phasenerkennung und kombiniert beide Fokussiermethoden zu einem neuen Hybrid-Phasenerkennungs-AF. Zudem soll der neue Prozessor eine sehr gute Bildqualität bieten. Die Videoleistung mit hoher Bitrate, soll laut Panasonic mit der einer LUMIX S1H vergleichbar sein.

Neue Maßstäbe bei der LUMIX Autofokus-Leistung

Dank des neuen Bildprozessors, der im Rahmen der L-Technologie-Partnerschaft von LEICA und LUMIX entwickelt wurde, und des neuen 24-Megapixel-Sensors sind die LUMIX S5II und die S5IIX die ersten LUMIX-Kameras mit einem Hybrid-Phasendetektions-Autofokus (PDAF).

Die Kameras nutzen ein neues Hybrid-Phasen-AF-System, das den bekannten Kontrast-AF der LUMIX-Modelle mit einem Phasendetektions-Autofokus (PDAF) kombiniert. Das neue System arbeitet mit 779 Messfeldern und soll in der Lage sein, Motive auch bei schwierigen Lichtbedingungen, wie zum Beispiel bei Gegenlicht, zu erkennen und selbst dann weiter zu verfolgen, wenn sich zusätzlich andere Objekte im Bild befinden. Die kontinuierliche Autofokus-Nachführung steht dabei laut Herstellerangaben auch während des Zoomens zur Verfügung. Darüber hinaus lassen sich einige Autofokus-Funktionen in den AF-Einstellungen anpassen und individualisieren.

Zahlreiche Videofunktionen und Aufnahmeoptionen

Der neue Bildprozessor der LUMIX S5II und der S5IIX ermöglicht die interne Videoaufzeichnung mit 4:2:0 10-Bit 6K (3:2) und 5.9K (16:9) bei 30fps, sowie mit 4:2:2 C4K und 4K bei bis zu 60fps. Dank eines neuen Systems zur Wärmeabführung lassen sich die Bewegtbildaufnahmen ohne zeitliche Begrenzung aufzeichnen.
Die beiden neuen Kamera-Modelle unterstützen außerdem HFR-Aufnahmen (High Frame Rate) mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde und bis zu 180 Bildern pro Sekunde im sogenannten Slow[&]Quick Modus. Das soll Videografen den Vorteil bringen, dass sie ihre Filme mit einer hohen Bildfrequenz aufnehmen können, um sie anschließend in der Nachbearbeitung als verlangsamte Zeitlupen abzuspielen.

Die LUMIX S5IIX ist in der Lage, über den HDMI- oder USB-Ausgang sowohl 5,8K Apple ProRes als auch ALL-Intra-Aufnahmen auf eine externe SSD auszugeben. Darüber hinaus unterstützt die S5IIX die Apple ProRes-RAW-Videoausgabe an Atomos-Rekorder, kabelgebundene und kabellose Live-Streams sowie die Aufnahmen per USB-Tethering. Mit ihren Streaming- und Tethering-Eigenschaften empfiehlt sich die S5IIX als ideale Hybrid-Kamera für größere Foto- und Video-Produktionen – egal ob im Studio oder on Location.

Beide Modelle bieten eine Reihe von Bildprofilen wie zum Beispiel V-Log/V-Gamut für einen großen Spielraum in der Nachbearbeitung mit einem hohen Dynamikumfang von 14+ Blendenstufen. Neu dabei ist eine ECHTZEIT-LUT-Funktion. Während LUTs häufig in der Nachbearbeitung zum Einsatz kommen, lassen sich Farbkorrektur-LUTs bei der LUMIX S5II und der S5IIX auf eine SD-Karte hochladen und direkt in der Kamera anwenden.

Auf Wunsch vieler professioneller Anwender wurde der Video-Funktionsumfang der Vorgängerin LUMIX S5 um hilfreiche Kontrollwerkzeuge erweitert. So hilft zum Beispiel der Waveform-Monitor bei der optimalen Belichtung des Videomaterials, das Vektorskop bei der Kontrolle der Farben, und die Zebra-Funktion weist auf Über- oder Unterbelichtungen hin. Dazu kommen die Möglichkeiten, Videos mit einer Systemfrequenz von 24Hz aufzuzeichnen und Bildschirme, dank Synchro Scan, ohne störendes Flackern abzufilmen.

Beide Modelle gehören darüber hinaus der angesehenen Netflix Post Technology Alliance an und kommen entsprechend für aktuelle Blockbuster-Serien- und -Filmproduktionen des Streaminganbieters zum Einsatz, um qualitativ herausragendes Filmmaterial aufzunehmen.

Klare und realistische 48kHz/24-Bit-Audioaufnahmen können mit dem eingebauten oder einem externen Mikrofon aufgezeichnet werden. Hochauflösende 96kHz/24-Bit-Audioaufnahmen sind mit externen, wie zum Beispiel XLR-Mikrofonen möglich.

Professionelle Fotoperformance

Zu den Foto-Highlights gehören Highspeed-Serienaufnahmen mit bis zu 9 Bildern pro Sekunde bei mechanischem Verschluss und 30 Bildern pro Sekunde bei elektronischem Verschluss (mit bis zu 300 Bildern in Folge), ein 96-Megapixel- HighResolution-Modus (JPEG/RAW) und eine Dual-Native-ISO-Empfindlichkeit, die das Rauschen minimiert und einen maximalen ISO-Wert von 51.200 (204.800 bei Extended) ermöglicht.

Die LUMIX S5II und die S5IIX verfügen außerdem über ein verbessertes Bildstabilisierungssystem, das Aufnahmen aus der Hand erleichtert und um bis zu 6,5 Stufen längere Belichtungszeiten ermöglicht – ideal für Fotos und Videos bei schwachem Licht und in Situationen, in denen es schwierig ist, die Kamera ruhig zu halten. Dazu gehören zum Beispiel Fotos mit langen Telebrennweiten und Videoaufnahmen beim Gehen. Der neue Active I.S. sorgt für extrem ruhige Videoaufnahmen, indem er horizontale, vertikale und rotierende Bewegungen sehr effektiv korrigiert. Dabei erreicht der Active I.S. eine Kompensierung von bis zu 200 % im Vergleich zur herkömmlichen Stabilisierung, so Panasonic.

Hohe Zuverlässigkeit, wichtige Anschlüsse und stabiles WLAN

Für professionelle Ansprüche bleiben die LUMIX S5II und die S5IIX auch bei rauem Wetter und im Gedränge, wie zum Beispiel bei Foto- und Video-Reportagen, weiter einsatzbereit. Das robuste Gehäuse beider Kameras ist zu diesem Zweck mit einer Magnesiumlegierung versehen und rundum spritzwasser- und staubgeschützt.

Die Anschlussmöglichkeiten wurden im Vergleich zur LUMIX S5 verbessert: Die LUMIX S5II und die S5IIX verfügen jeweils über einen HDMI-Typ-A- und einen USB 3.2 Gen 2-Anschluss.

Auch die drahtlose Kommunikation mit mobilen Endgeräten wurde weiter ausgebaut: Neben Wi-Fi 2,4GHz ermöglicht die zusätzliche 5GHz-Option eine schnelle und stabile Kommunikation mit Smartphones und Tablets. So lassen sich Daten zügig teilen. Außerdem ist es möglich, die Kameras per LUMIX Sync-App fernzusteuern.

Zur Speicherung der Daten sind die LUMIX S5II und die S5IIX beide jeweils mit gleich zwei Steckplätzen für SD/SDHC/SDXC-Speicherkarten ausgestattet, die beide den schnellen UHS-II-Standard unterstützen.

Der Lithium-Ionen-Akku bietet eine Kapazität von 2.200 mAh und kann über den USB-Anschluss aufgeladen werden.

Preise und Verfügbarkeit

Die LUMIX S5II erscheint im Januar 2023 zu einem Preis von 2.199 € (UVP). Die LUMIX S5IIX wird ab Frühjahr 2023 zu einem Preis von 2.499 (UVP) erhältlich sein. Beide Kameras sind mit allen 14 Objektiven der LUMIX S Serie sowie den L Mount-Vollformat-Objektiven von Panasonics L-Mount-Partnern kompatibel.

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