Herzstück des 800qm großen Sendezentrums ist ein VSM-Broadcast Steuerungssystem von Lawo. Es ermöglicht es in einem voll redundanten System, Benutzeroberflächen und Bedienteile nahezu uneingeschränkt frei zu konfigurieren und so an die verschiedensten Anwendungsgebiete und Arbeitsabläufe von PLAZAMEDIA effizient anzupassen. Die IP-basierte Zentralkreuzschiene steuert dabei die Synchronisation von Signalen und verteilt sie in Multifunktionsräume, in denen je nach Anforderung modulare Funktionen, z.B. Live-Sendeabwicklung, Grafik und Vertonung, projektbezogen in einem Raum zusammengeführt werden. Das Sendezentrum soll zur neuen Bundesliga Saison 2018/2019 seinen Betrieb aufnehmen.
Das neue Sendezentrum besteht verteilt auf zwei Stockwerke neben dem Hauptschaltraum und der eigentlichen Sendeabwicklung aus vier großen Multifunktionsräumen, die bei Bedarf auf sieben erweiterbar sind, sowie sechs kleineren Multifunktionsräumen, für die schon jetzt eine Erweiterungskapazität auf bis zu zehn vorgehalten wird. Das neue Sendezentrum verfügt über 70 eingehende und 40 ausgehende Sendeleitungen, die jederzeit flexibel erweitert werden können. Die zentrale Kreuzschienentechnologie mit einer Videokreuzschiene mit 500 Ein- und Ausgängen sowie einer Audiokreuzschiene mit 6.000 Ein- und Ausgängen übernimmt die gesamte Signalverteilung und das Signal-Processing. Die neue, frei skalierbare Technologie ersetzt die bisherigen 17 Kreuzschienen des alten Sendezentrums. Ein digitaler KVM-Router ermöglicht den direkten Zugriff auf alle Rechner, 38 IP-basierte, frei schaltbare Multiviewer sorgen für das Monitoring des Sendezentrums.
Aktuell werden die drei zentralen Serverräume und die einzelnen Arbeitsplätze mit über 60 Kilometer Glasfaser- und Kupferkabel vernetzt. Im Ergebnis können dann alle Arbeitsschritte von der Sendeabwicklung über die Grafik bis hin zur Vertonung von jedem beliebigen Arbeitsplatz in einem der Multifunktionsräume abgewickelt werden. Die Mitarbeiter müssen dazu lediglich noch bei ihrer Anmeldung am Arbeitsplatz das von ihnen benötigte Aufgabenprofil wählen. Die Rüstzeiten zwischen den Produktionen reduzieren sich auf ein Minimum.
Mit ihrer Sendeautomation bietet PLAZAMEDIA ihren Kunden ein breites Spektrum von komplexen Live-Produktionen bis hin zu einfachen, cloudbasierte Playouts. Hier vertraut PLAZAMEDIA weiterhin ihrem langjährigen Partner S.A.M., setzt aber auf eine moderne virtuelle Cisco Server- und NetApp Speicher-Infrastruktur mit einer effizienten Mischung von OnPremise und Cloud-Komponenten.
Das neue Sendezentrum ermöglicht ein kundenorientiertes Produktions-, Workflow- und Media Asset Management von der Remote Produktion bis zum Cloud Archiv. Hierzu hat PLAZAMEDIA das Konzept auf einer Kombination aus „noch notwendigen“ OnPremise Systemen und cloudbasierten Services aufgebaut. Sie bilden zukünftig die Grundlage für Highlight-Produktionen während einer Live-Übertragung und die Verarbeitung sowie Verwaltung der damit verbundenen hohen Datenmengen auf dem PLAZAMEDIA Campus. Gleichzeitig können die Kunden so jederzeit via Cloud auf ihre Produktions- und Archivdaten zugreifen.
Ein besonderes Augenmerk wird auf die bestmögliche Optimierung der Streamingqualität und -kapazitäten gelegt. Hierzu wird PLAZAMEDIA ihre Streaming- und OTT Delivery Plattform komplett erneuern. Zukünftig kann sie noch mehr Eventstreams parallel verarbeiten, live vertonen und in einer optimierten Qualität live ausspielen, die vom Nutzer als Broadcaststandard wahrgenommen wird. Ein Multi-CDN, wenn erforderlich mit DRM, sorgt für eine kostengünstige und qualitativ hochwertige Verteilung der Streams. PLAZAMEDIA ermöglicht es ihren Kunden zudem durch die Bereitstellung der erforderlichen Metriken die Qualität dieser Streams aus Sicht ihrer Endkunden zu monitoren
Für eine maximale Ausfallsicherheit wurden sämtliche Komponenten und Infrastrukturen mehrfach redundant aufgebaut, von der Stromversorgung über die Klimaanlagen bis hin zur Datenanbindung und -verarbeitung. Die umfassend erneuerte Hardware des Sendezentrums ist zukunftsweisend UHD-ready und IP-basiert bereits auf die großen Datenmengen, die bei Produktion und -verwaltung zukünftiger Übertragungsstandards anfallen werden, ausgelegt.
Jens Friedrichs, Vorsitzender der Geschäftsführung von PLAZAMEDIA: „Bei PLAZAMEDIA heißt es zukünftig: ‚Geht nicht, gibt’s nicht‘: Wir haben unser neues Sendezentrum auf maximale Flexibilität und Skalierbarkeit ausgelegt. Damit können wir zukünftig IP-basiert ein deutlich höheres Volumen an Projekten als bisher parallel, auch kurzfristig, und mit günstigeren Betriebskosten realisieren. Bei unserer Planung und der Umsetzung haben wir von Anfang an auf eine enge Zusammenarbeit unserer Spezialisten mit unseren Industriepartnern gesetzt. Das Ergebnis ist eine exklusive Systemlösung, die es so in keinem anderen Sendezentrum gibt.“ (6/18)