Quantensprung im Lichtdesign

ETC präsentiert das Software-Upgrade Eos v3.0 – und erweitert dabei die Eos-Plattform um die 3D-Umgebung Augment3d. Das Software-Upgrade markiert offiziell die Integration des in der globalen Lichtszene mit Spannung erwarteten 3D-Toolkits in Eos. Es gilt als ein Quantensprung im Lichtdesign.

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Quantensprung im Lichtdesign

Mit Augment3d können Anwender Moving Lights, so ETC, mit beispielloser Geschwindigkeit und Leichtigkeit programmieren, ihre Cues in einem importierten Modell ihres Raumes visualisieren und mit der Funktion „Fokus Wand“ das Smartphone wie einen Laserpointer benutzen, um Scheinwerfer zu fokussieren. Über 5.000 Beta-Benutzer haben die Software weltweit in den letzten Monaten getestet – ihr Feedback hat wesentlich dazu beigetragen, eine der richtungsweisendsten Eos-Funktionen zu entwickeln.

Die neue Software läuft nativ auf der gesamten Hardware der jüngsten Eos-Familie. Darüber hinaus kann sie mit ETCnomad-Software auf Mac und PC verwendet werden. Lehrer, Studenten und andere Lernwillige können die ETCnomad-Software kostenlos herunterladen und somit Augment3d nutzen, um virtuelle Designprojekte im Offline-Modus zu erstellen. Für Übungszwecke hat ETC eine Datei für eine virtuelle Licht-Show erstellt.

Auch wenn das fernstudium-taugliche Potenzial von Augment3d maßgeschneidert auf die aktuelle Situation abgestimmt zu sein scheint, wird laut ETC die 3D-Umgebung durch ihre erstaunlichen Möglichkeiten langfristig den professionellen Lichtbereich im Live-Einsatz verändern.

Augment3d unterstützt mehr als 50 verschiedene 3D-Dateierweiterungen für den Import von Raum- oder Set-Modellen, wobei Anwender ihren Lichtplan mit einem Vectorworks-Plugin importieren können. Aber selbst ohne einen bereits bestehenden Lichtplan – oder vorhandenem Modell – können User die Funktion „Fixture Position Estimation“ (FPE) verwenden, um die räumlichen Koordinaten ihrer Moving Lights aus nur vier Fokus-Paletten schnell rückzuentwickeln. Die Programmierung für einen neuen Tournee-Ort wird damit so einfach wie noch nie.

Sobald ein virtuelles Rigg erstellt ist, bietet Augment3d eine Vielzahl neuer Tools, mit denen Fokussieren und Cueing zum Kinderspiel werden. So lässt sich beispielsweise der Strahl eines Moving-Lights oder eines konventionellen Scheinwerfers mit einem Klick oder einer Berührung positionieren. Mit der Aktivierung der Stick-Beam-Visualisierung lässt sich der Strahl mit Hilfe der „Focus Handles“ an den gewünschten Platz ziehen. Die Abstände zueinander können durch gemeinsame Anwahl beibehalten werden.  Es ist sogar möglich, aus der Perspektive des Scheinwerfers zu fokussieren, um einen Blick aus der Sicht des Beleuchters zu bekommen.

Die „Staging Mode“-Funktion eröffnet eine Arbeitsebene zwischen „Live“ und „Blind“, auf der mit Lichtstimmungen experimentiert werden kann, bevor sie gespeichert oder ausgegeben werden. Eine neue „Staging Mode”-Tastenkappe für die Konsolen kann über die ETC-Website bestellt werden.

Die iRFR- und aRFR-Focus-Remote-Apps von ETC verfügen jetzt auch über die spektakuläre Augmented-Reality-Funktion „Wand“ (Zauberstab): Nachdem ein im Raum befindliches AR-Ziel gescannt wurde, lassen sich die Scheinwerfer mit der Kamera eines Smartphones auswählen, nach oben oder unten schwenken und die Intensität steuern. Für Zoom muss der Anwender nur auf die gewünschte Stelle klicken und den Beam mit der “Find-Me”-Funktion oder mit dem Smartphone als Laserpointer ausrichten.

Das Eos v3.0-Update enthält neben der Augment3d-Integration noch viele weitere Verbesserungen und Neuerungen. So wurde die grafische Benutzeroberfläche (GUI) beispielsweise grundlegend mit den Schwerpunkten auf Setup, Fader-Konfiguration, ZIB und Encoder Displays überarbeitet. Außerdem wurden zusätzliche Informationen zu den Fadern, Paletten, Voreinstellungen und Gruppenanzeigen hinzugefügt. Benutzer, die in Videoanwendung arbeiten, können jetzt optionale Referenzeinblendungen in der Farbauswahl umschalten, um die Auswahl kamerafreundlicher Farben zu erleichtern.

Zu den Aktualisierungen bei den Magic Sheets gehören Optionen zum Erstellen nicht interaktiver, nur zur Anzeige bestimmter Objekte oder ganzer Magic Sheets, sowie die Möglichkeit, den Typ eines Objekts unter Beibehaltung aller verknüpften Informationen zu ändern. Magic Sheet-Objekte können nunmehr auch Softkeys darstellen, eine dem Zielmakro zugewiesene Farbe anzeigen oder den Status vom Netzwerkrelais und Timecode wiedergeben. Zusätzliche Funktionen des Magic Sheets bieten verbesserte Steuerung von mechanischen Jalousien und einzelner Zellen des Scheinwerfers.

Die neue Software bietet auch neue Tools für die Arbeit mit Effekten, Multicell-Scheinwerfern und Scheinwerfer-Parametern. Eos v3.0 gibt Anwender mehr Kontrolle über „zufällige“ Effekte (Random Effects), so dass sich entweder ein „echter Zufall“ erzeugen lässt, der jedes Mal anders ist – oder es lassen sich verschiedene Randoms ausprobieren, bis ein passender gefunden wird. Mit den neuen Offset-Elementen lässt sich die Auswahl mehrfach spiegeln oder beim Setzen von Lücken umkehren. Kreisnummernfolgen aus Gruppen können als Offset-Reihenfolge übernommen werden. Eine neue Grafik zeigt als Animation die Offset-Auswahl – und wie sie sich auf die Anwahlreihenfolge auswirkt. Mit einem neuen Mehrzellen-Tool können auf einfache Weise Untergruppen für alle Zellen in einem Kanal erstellt werden, während eine weitere neue Funktion das Kopieren des Wertes eines Parameters auf andere Parameter ermöglicht. Andere Aktualisierungen beschleunigen die Prozesse beim Patchen von Pixelmaps und der Aktualisierung von Geräteprofilen.

Aufgrund der Anforderungen der 3D-Programmierumgebung ist Eos v3.0 mit einigen älteren, auf Windows XP basierenden Eos-Hardwaregeräten nicht kompatibel. Die neue Software enthält jedoch eine Option, die es erlaubt, den Desktop in einer früheren Softwareversion zu booten, falls er zusammen mit XP-basierter Hardware verwendet werden soll.