rbb nimmt neues HD Studio in Betrieb

Neue Schnittsysteme, neues Produktions- und Redaktionssystem und eine Videowand aus zwölf Plasma-Monitoren: die Fernsehregie des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) erhielt eine Komplettsanierung. 2014 soll die gesamte Produktion am Standort Potsdam auf HD umgestellt werden.

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rbb nimmt neues HD Studio in Betrieb

In der Hauptregie kommt ein Lawo mc²56 mit 32 Fadern (16-16C) zum Einsatz. Die komplett ausgestattete Regie ermöglicht sowohl einen manuell gefahrenen Betrieb mit voller Besetzung als auch eine Teilautomation. Über das installierte Automationssystem können alle relevanten Geräte wie das Mischpult, die Audio- und Videokreuzschienen, der Bildmischer, das Studiolicht, der Playout-Server, der Schriftgenerator, der Studioserver und weitere Geräte automatisiert abgefahren werden.

Die Nebenregie verfügt über das zweite Lawo mc²56 mit 16 Fadern (16C). Aus dieser Regie, die für einen automatisierten Betrieb mit einer Minimalbesatzung gedacht ist, werden kleinere News-Elemente gefahren und Voraufzeichnungen getätigt.

„Es gibt bereits Lawo-Systeme im Haus, mit denen man gute Erfahrungen gemacht hat, und der einheitliche Systemkern ist natürlich auch von Vorteil“, so Projektleiter Stoffer Geiling von der FlyingEye GmbH.

Vom Kern her sind Haupt- und Nebenregie gleich aufgebaut, nur hat die Hauptregie mehr Fader auf der Pultoberfläche. Insgesamt handelt es sich um ein vernetztes System mit dem Automationssystem Aveco. Die beiden 8k-Router sind mit je sechs MADI-Netlinks ausgestattet. Beide Pulte können im Havariefall für das jeweils andere einspringen. „Die Programmierung der Regieautomation ist einfacher, wenn sie nur für einen Mischpulttyp realisiert werden muss. Und das bedienende Personal tut sich auch leichter, wenn identische Systeme verwendet werden“, sagt Geiling.

Projektverlauf
Der Probebetrieb wurde in drei Phasen – genannt blaue, gelbe und rote Phase – von jeweils einem Monat unterteilt. In der blauen Phase wurden technische Anpassungen realisiert und die Regieautomation wurde optimiert. Die Regisseure konnten sich an das neue Studiosetup gewöhnen. Neue Abläufe für das Zusammenspiel des Redaktionssystems Open Media und der restlichen Technik mussten eingeübt und optimiert werden. In der gelben Phase wurden Elemente der Sendung geprobt: verschiedene Einstellungen, Übergänge, das Einbinden der Monitore im Studio.

In der roten Phase galt es, parallel zur laufenden Sendung „zibb – Zuhause in Berlin und Brandenburg“ möglichst komplette Durchläufe zu realisieren. „In dieser Sendung finden Wechsel zwischen Einspielern, vorproduzierten Beiträgen und Liveaktionen im Studio statt. Die Einspieler sind automatisiert. Alles Andere, das live im Studio passiert, wird manuell von der Besetzung der Regie gesteuert“, erklärt Geiling. In der letzten Woche der roten Phase wurde „zibb“ komplett parallel gefahren. Dabei herrschte eine enge Kommunikation zwischen der Technik, der Redaktion und dem Aufbauteam: „Wir konnten ganz offen und klar miteinander sprechen. Alles hat wirklich außergewöhnlich gut funktioniert. Es war eine tolle Gemeinschaftsleistung. Besonders stolz sind wir auf den Regieraum, der nicht wie ein Technikraum aussieht, sondern eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre erzeugt“, betont Geiling. (7/13)