Lawo demonstriert auf der IBC 2025, wie sich Broadcast-Infrastrukturen softwarebasiert und hochgradig skalierbar umsetzen lassen. Im Fokus steht die sogenannte Dynamic Media Facility – eine vollständig virtualisierte Lösung auf Standard-Servern.
Andreas Hilmer, Director Marketing & Communications bei Lawo, erläutert im Videogespräch mit mebucom das Prinzip: „Was wir hier zeigen, ist eine Broadcast Facility auf dynamischer Infrastruktur. Anwendungen wie Multiviewer oder Up/Down/Cross-Conversion lassen sich als Apps starten – in exakt der Leistungsfähigkeit und Konfiguration, die man benötigt.“
Ziel sei es, klassische, dedizierte Hardware abzulösen und die Processing-Ressourcen deutlich effizienter zu nutzen. Neben Video sei auch Audiobearbeitung Teil der Plattform. So ist ein neuer 16K-Audio-Shuffler auf der Home-Plattform zu sehen, die bereits in zahlreichen Lawo-Projekten als zentrales Steuer- und Routing-Framework etabliert ist.
MC²-Core auf 1.200-€-Rechner
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für den Fortschritt der Plattformintegration zeigt sich im Audio-Bereich:
„Heute ist ein handelsüblicher Computer für rund 1.200 € in der Lage, einen vollständigen MC²-DSP-Core mit 512 Kanälen zu rendern – inklusive Home-Management-Plattform, Workspaces und dem zentralen Bedieninterface“, so Hilmer.
Dabei verzichtet Lawo auf klassisches Pult-Design. Stattdessen kommt ein kompaktes Setup mit Crystal Controllern und einer browserbasierten Visualisierung zum Einsatz, die dieselbe Oberfläche wie ein klassisches MC²-System bietet – vollständig softwarebasiert.
Plattform statt Box
Mit der Dynamic Media Facility verfolgt Lawo das Ziel, Produktionsumgebungen künftig vollständig über Software zu definieren – von der Applikation bis zur Bedienung. Hilmer spricht von einem „hochgradig kompakten und kostengünstigen Setup“, das auch kleinen Produktionsumgebungen den Zugang zu professionellen Workflows ermöglichen soll.
Die Präsentation auf der IBC 2025 versteht sich als Proof-of-Concept, macht aber deutlich, wohin sich Broadcast-Infrastruktur künftig entwickeln könnte: weg von der Box, hin zur Plattform.