Metz sucht Lösung im Insolvenz-Verfahren

Der bekannte deutsche TV-Hersteller Metz will sich über ein Insolvenzverfahren sanieren. Große Hoffnung setzt das Unternehmen auf den Einstieg von Investoren.

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Metz sucht Lösung im Insolvenz-Verfahren

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das zuständige Insolvenzgericht Rechtsanwalt Joachim Exner, Partner der Kanzlei Dr. Beck & Partner. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens mit rund 540 Mitarbeitern läuft ohne Einschränkungen weiter, heißt es in einer Mitteilung. Exner hat sich heute sofort nach seiner Bestellung zum Sitz des Unternehmens in Zirndorf bei Fürth begeben und macht sich zurzeit ein Bild der Lage. Bereits am Donnerstag, 20. November, wird die Geschäftsleitung die Mitarbeiter über die Situation und die nächsten Schritte informieren. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für drei Monate bis Ende Januar 2015 gesichert. Exner wird sich überdies um eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes bemühen, damit die Mitarbeiter ihre Zahlungen wie gewohnt erhalten.

„Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“, betonte Exner, der dafür gute Chancen sieht: „Metz verfügt über eine renommierte Marke, eine wettbewerbsfähige Technologie und hochqualifizierte Mitarbeiter!“ In den kommenden Wochen wird Exner gemeinsam mit der Geschäftsführung die zur Verfügung stehenden Sanierungsoptionen prüfen. Denkbar ist sowohl ein Insolvenzplan als auch die Sanierung des Unternehmens über den Einstieg eines Investors.

„Der Geschäftsbetrieb einschließlich Produktion und Lieferfähigkeit von Metz seien umfassend gesichert, heißt es derweil von der Geschäftsleitung des Unternehmens. Als Gründe für die Unternehmensprobleme werden die „andauernden Strukturprobleme der TV-Geräte-Branche“ genannt, unter der auch andere Hersteller leiden. Zwar hat sich Metz u.a. durch eine Änderung der Sortimentsstruktur frühzeitig auf die Krise eingestellt, und das durchaus mit Erfolg: Mit einem wertmäßigen Marktanteil von ca. 16% im Oktober 2014 hat sich die Marke Metz im Handel nach den Rückgängen der letzten Jahre wieder stabilisiert. Die dafür nötigen Investitionen haben jedoch an der Substanz des Unternehmens gezehrt. Deshalb hat Metz frühzeitig auch nach Möglichkeiten gesucht, durch eine Investorenlösung den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Dieses Ziel soll im Insolvenzverfahren nun weiter verfolgt werden. (11/14)