Nach der erfolgreichen Geschäftsentwicklung der letzten Jahre hatte Ross Video erwogen, im Jahr 2025 an die Börse zu gehen. Von diesem Plan hat das Unternehmen nun Abstand genommen. Der Grund: Ross Video rechnet nicht damit, bei einem Börsengang 2025 die gewünschte Bewertung zu erreichen. Um diese zu erzielen, müsste man die bisher hohen Ausgaben in Forschung und Entwicklung senken und sich auf die Steigerung des EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) konzentrieren. Ein höheres EBITDA führt in der Regel zu einem höheren Eröffnungskurs der Aktie. Doch das ist nicht im Sinne von David Ross.
Der CEO und Mehrheitseigner David Ross sagte: „Ich habe festgestellt, dass man, um das EBITDA über einen bestimmten Punkt hinaus zu steigern, anfangen muss, die Stellschrauben zurückzudrehen und die Expansion von Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing zu bremsen. Ich habe das eine Zeit lang gemacht und gemerkt, dass das nicht zu meiner Persönlichkeit passt.” Ross Video plant deshalb weiterhin Technologie zukaufen und talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren, um sie in ein Weltklasse-Unternehmen zu integrieren.
Ross Video: Privater Investor statt Börsengang
Statt dem Gang an die Börse sucht Ross Video nun einen privaten Investor, um das zukünftige Wachstum des Unternehmens zu finanzieren, erklärte David Ross dem Ottawa Business Journal. Außerdem hat Ross ein “big, hairy, audacious” Ziel ausgegeben – bis 2030 soll der Umsatz auf über eine Milliarde CAD (ca. 686,5 Millionen Euro) bei gleichzeitigem Gewinnsprung wachsen.
Ross Video gehört zu 80 Prozent der Familie Ross und zu 20 Prozent den Mitarbeitern. Externe Investoren gibt es derzeit nicht. Zur NAB 2024 feierte das Unternehmen sein 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass gab David Ross mebucom.de ein interessantes Interview zu seiner Firmenphilosophie.