Sony hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Stand der Nachhaltigkeit in der europäischen Medien- und Unterhaltungsindustrie untersucht. Unter dem Titel “Means & Mindsets: Zustandsbericht zum Thema Nachhaltigkeit in der Medienbranche” zeigt der Bericht, wie ernsthaft die Branche Schritte zu mehr Umweltbewusstsein unternimmt.
Mehr Nachhaltigkeit trotz finanzieller Hürden
Trotz finanzieller Hindernisse setzen viele Unternehmen konkrete Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit um. Laut der Studie haben 73 Prozent der Arbeitgeber Änderungen vorgenommen, um die Umweltbelastung zu verringern. Die häufigsten Maßnahmen umfassen die Überprüfung des Reisebedarfs (46 Prozent) und des Personalbedarfs vor Ort (33 Prozent). Auch Anpassungen der Arbeitsabläufe an einzelnen Standorten (45 Prozent) gehören dazu.
Allerdings sehen auch 47 Prozent der Befragten die erforderlichen finanziellen Investitionen als größtes Hindernis für mehr Nachhaltigkeit. Fast die Hälfte gab an, dass die Kosten der Grund dafür seien, dass ihr Unternehmen seinen ökologischen Fußabdruck nicht aktiv verringert.
Mitarbeiter treiben den Wandel voran
Interessanterweise sehen mehr als die Hälfte der Befragten nicht Kunden oder Zuschauer als Treiber für Veränderungen, sondern die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie fordern einen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit innerhalb der Unternehmen.
Olivier Bovis, Director und Head of Media Solutions Business bei Sony Europe, betont: “Die Mitarbeiter haben das Gefühl, dass sie den größten Einfluss auf betriebliche Veränderungen haben.” Er fügt hinzu, dass neben den finanziellen Aspekten ein Mentalitätswandel am dringendsten erforderlich sei, um die ökologischen Herausforderungen besser zu bewältigen.
Hindernisse auf dem Weg zu umweltfreundlicheren Praktiken
Die Studie zeigt auch die Hindernisse auf dem Weg zu nachhaltigeren Praktiken. Neben den finanziellen Aspekten sei auch die Kultur und das Verhalten innerhalb der Branche bedeutende Barrieren für die Branche selbst (41 Prozent) und einzelne Unternehmen (46 Prozent).
Und obwohl 52 Prozent der Befragten angeben, dass Nachhaltigkeit im Beschaffungsprozess zumindest manchmal berücksichtigt wird, meinen 55 Prozent, dass die Kosten wichtiger sind als die Nachhaltigkeit eines Geräts. Diese Priorisierung erschwert es Unternehmen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Die Ergebnisse im Überblick
Wichtige Ergebnisse:
- 73 Prozent geben an, dass ihr Arbeitgeber Änderungen vorgenommen hat, um die Umweltbelastung zu verringern
- 71 Prozent geben an, dass ihr Arbeitgeber klare Verpflichtungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit eingegangen ist.
- 43 Prozent sagen, dass ihr Arbeitgeber aktiv in Nachhaltigkeit investiert
Die Hindernisse für die branchenweite Einführung nachhaltigerer Praktiken:
- Die erforderliche finanzielle Investition (47 Prozent)
- Industriekultur und Verhaltensweisen (41 Prozent)
- Verfügbarkeit von nachhaltigen Produkten oder Dienstleistungen (28 Prozent)
- Keine Forderung nach mehr Nachhaltigkeit (26 Prozent)
- Keine branchenweite Politik (24 Prozent)
- Engagement einzelner Unternehmen für Nachhaltigkeit (24 Prozent)
- 49 Prozent der Befragten geben an, dass die Kosten ein wesentliches Hindernis für die Verringerung der Umweltauswirkungen ihres Unternehmens darstellen, 46 Prozent nennen die Kultur und das Verhalten der Branche.
- 52 Prozent geben an, dass Nachhaltigkeit im Beschaffungsprozess zumindest manchmal berücksichtigt wird, aber 55 Prozent geben den Kosten Vorrang vor der Nachhaltigkeit.
Hinweise zur Methodik: Im ersten Quartal 2024 nutzte Sony seine eigene Datenbank, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Medien- und Unterhaltungsbranche zu befragen. Ziel war es, ihre Ansichten darüber zu ermitteln, wie ihr Unternehmen und die gesamte Branche an das Thema Nachhaltigkeit herangehen. An der Umfrage nahmen 385 Befragte aus acht Ländern teil: Vereinigtes Königreich, Deutschland, Polen, Spanien, Frankreich, Italien, Dänemark und Schweden. Um einen umfassenden Überblick über die gesamte Medienbranche zu erhalten, wurden neun Arbeitsbereiche einbezogen, darunter Betrieb, Postproduktion, Vertrieb, Marketing und leitende Angestellte. Damit sich die Befragten wohl genug fühlten, um ehrlich auf die Fragen zu antworten, wurde bewusst nicht nach Identifikationsmerkmalen wie Namen oder der Organisation gefragt, für die sie arbeiten.