„China zeigt, wie sich Machine-Learning-Anwendungen entwickeln und einsetzen lassen. Westliche Medienhäuser müssen sich in Bezug auf Innovation und technischen Fortschritt damit auseinandersetzen. Aber nicht jede Verwendung der neuen Technologien – etwa das Social Scoring – ist auch gesellschaftlich erwünscht“, sagt Siegfried Schneider (Foto), Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Medientage München GmbH. „Deshalb gehören Innovationen und die Debatte über ihre gesellschaftlichen Folgen im Zeitalter der Digitalisierung zusammen.“ Darauf verweise auch das Motto der kommenden Medientage, „Engage! Shaping Media Tech Society“.
Auf dem Chinatag der MEDIENTAGE MÜNCHEN am Donnerstag, 25. Oktober, spricht unter anderem Prof. Dr. Doris Fischer vom Lehrstuhl China Business and Economics an der Universität Würzburg über Wettbewerb, Medienpolitik und Regulierung in China. „Chinas Medienwelt verbindet Gegensätze: Sie ist technisch fortschrittlich, agiert aber weitgehend in einem Paralleluniversum. Der Wettbewerbsdruck ist hoch, aber es besteht ein gewisser Schutz vor ausländischer Konkurrenz. Die Kommerzialisierung ist weit fortgeschritten, aber es gibt privilegierte staatliche Akteure im Markt.“
Einblicke in das große Thema Home Shopping Asia gibt Jason Kong von Citruss TV. Karl Wehner, Managing Director Deutschland, Österreich, Schweiz, Türkei und Osteuropa der Alibaba Gruppe, spricht über New Retail und die digitalen Herausforderungen. Außerdem geht es zum Abschluss des Tages um das wichtige Thema Pressefreiheit in China.
Um die für Medien relevanten Entwicklungen in Europa geht es am Freitag, 26. Oktober, auf den MEDIENTAGEN MÜNCHEN. Vor welche Herausforderungen stellt die Reform der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (AVMD-Richtlinie) das nationale Recht? Wann und mit welchen Inhalten wird die e-Privacy-Verordnung verabschiedet? Was bedeutet der Brexit für den europäischen Medienmarkt? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt des Europatags, den die BLM gemeinsam mit dem Institut für Europäisches Medienrecht (EMR) durchführt.
BLM-Präsident Siegfried Schneider: „Mit dem Europatag informieren wir über die wesentlichen Entwicklungen im EU-Regulierungsnetzwerk, die zukünftig für Medienanbieter relevant sein werden. Unser Ziel ist es, einen Austausch über die damit verbundenen Frage- und Problemstellungen auf europäischer wie mitgliedsstaatlicher Ebene zu ermöglichen.“
Alle Speaker des Europatags, sowie Tickets für die Medientage 2018 finden Sie hier. (10/2018)