France Télévisions hat die Überwachung seiner linearen Programme neu strukturiert. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Frankreich steuert das Playout seiner fünf Hauptsender nun zentral über eine einzige Master Control Suite. Zum Einsatz kommt dabei die Multiviewer- und Monitoring-Plattform PRISMON von Pixel Power, einem Unternehmen der Rohde & Schwarz Gruppe. Die technische Umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem französischen Systemintegrator Euplink.
Effizienter Betrieb statt fünf einzelner Regien
Ziel des Projekts war es, die fünf nationalen TV-Programme von France Télévisions nicht länger über jeweils eigene Kontrollräume zu betreiben, sondern sämtliche Signale in einer gemeinsamen Umgebung zu bündeln. Insgesamt galt es, 22 verschiedene Ausspielwege abzubilden – darunter Hauptsender, Regionalkanäle und Spezialformate. Dabei sollte die neue Lösung nicht nur effizient arbeiten, sondern auch eine schnelle Reaktion auf Fehler ermöglichen und alle Inhalte in gewohnt hoher Qualität ausspielen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die technologische Flexibilität. France Télévisions wollte TSoIP und SMPTE ST 2110 schrittweise einführen, dabei aber weiterhin bestehende SDI-Infrastrukturen nutzen können. Nach Bewertung dieser Anforderungen empfahl Euplink den Einsatz von PRISMON.
Einheitliche Bedienoberfläche für Video, Audio und Zusatzdaten
PRISMON ermöglicht es den Operatoren, alle 22 Streams über eine zentrale Benutzeroberfläche zu überwachen. Neben den Videobildern unterstützt das System auch Audiosignale und sogenannte Ancillary Data. Die Bediener können gezielt einzelne Audiokanäle anhören, zwischen verschiedenen Quellen umschalten und technische Prüfungen auf allen Signalen durchführen. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und bewerten.
Eine zentrale Rolle spielt dabei auch der „Penalty Screen“. Diese Bildschirmfläche hebt automatisch alle Streams hervor, bei denen ein technischer Fehler festgestellt wurde. Gleichzeitig erscheinen auf dem Display zugehörige Testbilder, die bei der Fehlersuche unterstützen. Zusätzlich sorgt ein akustisches Warnsignal dafür, dass die Operator sofort reagieren können. Die übrige Mosaik-Darstellung lässt sich je nach Bedarf anpassen und jederzeit neu konfigurieren.
Integration in Broadcast-Management und offene Schnittstellen
Sämtliche Fehlererkennungen und Testergebnisse aus PRISMON fließen direkt in das Broadcast-Management-System EVS Cerebrum ein. Dadurch wird nicht nur ein lückenloses Protokoll aller Ereignisse ermöglicht, sondern auch eine zentrale Verwaltung der Qualitätssicherung. PRISMON kann zudem über eine RESTful API oder via SNMP mit weiteren Drittsystemen verbunden werden, was die Integration in bestehende Infrastrukturen erleichtert.
„Die PRISMON-Plattform hat unsere Prozesse deutlich vereinfacht“, sagt Lou Agache, Projektmanagerin für Final Production bei France Télévisions. „Wir behalten sämtliche Ausspielungen zentral im Blick und können gezielt und schnell eingreifen, sobald ein Problem auftritt.“
Kompakte Technik mit Blick auf Nachhaltigkeit
Trotz der Vielzahl an Streams und Funktionen arbeitet PRISMON äußerst ressourcenschonend. France Télévisions überwacht alle 22 Ausspielwege mit nur einem einzigen Server. Möglich wird das durch die softwaredefinierte Architektur der Plattform.
„PRISMON ist mehr als ein Multiviewer“, betont Marcus Ruoff, Produktmanager bei Pixel Power. „Die Lösung bildet ein zentrales Hub für das gesamte Qualitätsmonitoring. Und weil sie so effizient arbeitet, hilft sie dabei, den Energieverbrauch und damit auch den ökologischen Fußabdruck der Sendezentrale zu senken.“
Mit der Einführung von PRISMON hat France Télévisions nicht nur seine Playout-Infrastruktur modernisiert, sondern auch die Grundlage für einen nachhaltigen, zukunftssicheren Sendebetrieb geschaffen.