rbb setzt auf mobilen Ingest per Smartphone

Der rbb hat mit „MoJo“ ein neues Redaktionsingest-System für mobile Journalisten eingeführt, um die Berichterstattung schneller und regional effizienter zu gestalten. Mit Mojo kann man Video-, Bild- und Tonmaterial direkt vom Ort der Aufnahme in das Produktionssystem des Senders hochladen. Für die Aufnahme selbst genügt dabei ein leistungsstarkes Smartphone.

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rbb setzt auf mobilen Ingest per Smartphone

Kernstück der Lösung für Mobilen Journalisten (MoJo) ist eine cloudbasierte Platform-as-a-Service (PaaS) Lösung, die das Material prozessiert und ingestiert. Diese Plattform dient als Verbindung zwischen dem Smartphone am Produktionsort und dem Produktionssystem im Sender. Sie wurde gemeinsam vom Applikationsintegrator netorium AG mit den Partnern Hiscale und ministry of code in zwei Phasen entwickelt. Das Projektteam seitens des rbb wurde tatkräftig durch Sommer + Spohr in der Projektdurchführung unterstützt.

„Uns war schon ziemlich früh klar, dass in leistungsfähigen Smartphones eine Riesenchance für guten und aktuellen Journalismus liegt. Was uns fehlte war die Schnittstelle, über die das Material ohne großen Zeitverlust und schon grob aufbereitet im Sender landet und weiterverarbeitet werden kann. Der MoJo-Ingest ist genau auf unseren Bedarf und unsere Anforderungen zugeschnitten und macht die tägliche Arbeit unserer Journalist*innen um einiges einfacher.“, sagt Henry Schulze, Projektleiter des MoJo Projekts beim Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb).

In Phase 1 wurde zunächst die Funktionalität erstellt, mit der „smart“ produziertes Videomaterial über eine spezielle Upload Seite innerhalb der Räumlichkeiten der rbb Standorte automatisch ins Produktionssystem ingestiert werden kann.

In dieser ersten Phase wurde außerdem die responsive Webbasierte Upload-Oberfläche entwickelt, mit der Files auf dem rbb Smartphone selektiert, mit den notwendigen, redaktionellen Metadaten versehen und ins Backend der MoJo Plattform übertragen werden können.

Das über die Oberfläche ins Produktionssystem des rbb übertragene, „smart“ produzierte Material wird dann zunächst durch die Workflow Engine „JOBS“ des Kölner Herstellers Hiscale prozessiert, mit FLICS transkodiert und gemeinsam mit den übertragenen Metadaten aktiv in das Produktionssystem des rbb eingecheckt.

In Phase 2 wurde das System dann erweitert, so dass seitdem der Ingest auch von außerhalb des Campus via Internet möglich ist. Sicherheit gibt dabei eine vorgelagerte Private Cloud Instanz, die als „Landezone“ für das „smart“ produzierte Material fungiert. Sie schützt das Backendsystem und verbessert die Lastverteilung. Die gesamte Kommunikation zwischen den Smartphones, der vorgelagerten Private Cloud Instanz und dem Backend verläuft verschlüsselt. Die „Landezone“ wird von der netorium AG im Auftrag des rbb als PaaS gemeinsam mit Hiscale und ministry of code betrieben.

In beiden Phasen zeichnet die Hiscale GmbH für die Implementierung der Funktionalitäten im Frontend (Uploadoberfläche) und Backend verantwortlich. Den umfangreichen Anforderungen der Redaktionen des rbb wird durch den Einsatz der flexiblen Workflow Orchestrierung „JOBS“ Rechnung getragen. Die Technologie bietet eine hohe Skalierbarkeit und ist aufgrund ihrer Kosteneffizienz bestens für den täglichen Betrieb geeignet.

Mit JOBS können Videoverarbeitungsaufgaben automatisiert, sowie mehrere Systeme und Plattformen verbunden werden. So entsteht eine einheitliche Funktionsplattform, die für die automatische Annahme der Videodateien sorgt – samt Metadaten, Transkodierung und Weiterreichung ins hauseigene MAM-System mit allen rbb-spezifischen Parametern.

Die private Cloud Infrastruktur und die DevOps Dienstleistung im Rahmen des Projekts stammen vom Hamburger Cloud Spezialisten „ministry of code“. Mit ihrem Cloud Framework „Clusterfish“ stellt ministry of code eine leistungsfähige, hochverfügbare, softwaredefinierte Cloud-Infrastruktur zur Verfügung, die eine einfache Integration und Skalierung ermöglicht. Darüber hinaus unterstützt und begleitet ministry of code die Inbetriebnahme ebenso wie den laufenden Betrieb mit ihrem DevOps Team.

Mit Hiscale und ministry of code wählte die netorium AG zwei langjährige Partner, die nicht nur die funktionalen und betrieblichen Anforderungen umfassend bedienen können, sondern auch dem Anspruch des rbb in Hinblick auf Datenschutz und Nachhaltigkeit genügen.

So befinden sich alle eingesetzten Datencenter innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, alle beteiligten Projektpartner sind hier registriert und unterliegen der Datenschutzgrundverordnung und dem Bundesdatenschutzgesetz. Die gewählten Datencenter setzen beim Einsatz der bereitgestellten Hardwarekomponenten zu 100% regenerative Energien ein, so dass die vorgelagerte MoJo PaaS Plattform klimaneutral betrieben werden kann.

 

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