Das Studio ist um ein automatisiertes Produktionssystem mit zugehöriger Software herum errichtet, beide vom RTBF betriebsintern entwickelt, und kann Inhalte beliebig über jeden der fünf Hörfunksender von RTBF sowie drei TV-Kanäle gleichzeitig übertragen. Dafür reicht ein Team aus Rundfunktechniker, Bildmischer und Schnittleiter aus.
„In der Audioumgebung entstehende Events werden zunächst in die Software gefüttert. So können Videoelemente generiert werden, die die Übertragung visuell anreichern. Zum Beispiel kann für ein aktuelles Interview ein Videosignal ausgelöst werden, sodass Online-Betrachter dieses Interview umgehend auch live sehen können. Aufgrund unserer begrenzten Mittel war es erfolgskritisch, den Produktionsprozess so weit wie möglich im Einklang mit unserem bestehenden Workflow zu automatisieren“, erklärt Olivier Waty, der die technische Entwicklung bei RTBF leitet.
Dank einer neuartigen Weboberfläche können Videotechniker mit der ATEM API eine CCU-ähnliche Kamerasteuerung sowie Funktionen wie DVE und SuperSource für die Bild-in-Bild-Darstellung bereitstellen und so auch ohne große Produktionscrews einen durchaus professionellen Touch erzeugen. Die studiointerne Signalverteilung erfolgt über eine Smart Videohub 20×20. Für die Signalvorschau verlässt man sich auf einen Blackmagic Audio Monitor, einen SmartScope Duo 4K und SmartView 4K Monitore. Mithilfe des Norm- und Frameratenkonverters Blackmagic Teranex Express kann das Produktionspersonal eine breite Palette an externen Signalen in die Liveprogramme integrieren – laut Waty eine entscheidende Notwendigkeit.
„Das Studio musste informationstauglich und gerade externen Quellen gegenüber flexibel sein. Dank dieser Blackmagic Teranex Box müssen wir uns nicht darum kümmern, in welchem Format oder Standard unsere Quellen eingehen. Wir füttern die Signale einfach durch den Teranex und schon wird unserem hauseigenen Standard entsprechend konvertiert. Auf diese Weise wird die Produktion von Content wesentlich einfacher und Material garantiert in Broadcast-Qualität kreiert.“
„Wir empfinden es als echt innovativ, dass das Studio an zwei Zielorten, nämlich Hör- und Fernsehfunk, gleichzeitig senden kann. Unser Workflow unterstützt eine flexible Produktionsumgebung und bietet uns die Möglichkeit, Programme in vollem Umfang an Radio und TV auszustrahlen“, so Waty abschließend. „Ein weiteres großes Plus: Unser Schnittteam kann Inhalte bequem handhaben und mit ihnen in Windeseile auf Sendung gehen. Zweifelsohne wird eine multifunktionale Automatisierung dieser Art für die Zukunft von RTBF eine bedeutende Rolle spielen.“ (6/16)