
Sony hat eine neue Stufe seiner Kamera-basierten Authentizitätslösung vorgestellt: Künftig lassen sich nicht nur Standbilder, sondern auch Videoinhalte auf Echtheit prüfen. Die Funktion steht zunächst Nachrichtenorganisationen zur Verfügung und basiert auf dem C2PA-Standard (Coalition for Content Provenance and Authenticity), der gemeinsam mit Partnern wie Adobe, BBC, Microsoft und Intel entwickelt wurde.
Verifizierung von Videoausschnitten direkt aus der Kamera
Das System erkennt, ob eine Videoaufnahme mit einer realen Kamera entstanden ist – oder ob sie mit generativer KI oder anderen Mitteln manipuliert wurde. Dazu nutzt Sony proprietäre Metadaten, darunter auch Tiefeninformationen aus dem Kamerasensor. Einzelne Videosegmente lassen sich dabei zuschneiden und trotzdem mit einer digitalen Signatur versehen – eine wichtige Funktion, um bei langen Videodateien gezielt relevante Abschnitte zu überprüfen.

Die Signatur wird direkt in der Kamera erzeugt, setzt allerdings eine entsprechende Lizenz und deren Installation voraus. Sony will diesen kostenpflichtigen Dienst speziell für den Nachrichtenbereich anbieten. Auch die cloudbasierte Plattform Ci Media Cloud kann künftig C2PA-konforme Signaturen anzeigen und so die Herkunft und Unverfälschtheit von Inhalten verifizieren.
Kompatibilität mit Alpha, FX und Cinema Line wächst
Neben der bereits angekündigten PXW-Z300, die als erste Kamera weltweit Videos mit Authentizitätssignatur erstellen kann, unterstützt nun auch eine wachsende Zahl weiterer Sony-Kameras die Funktion:
- Ab sofort kompatibel: Alpha 1 II, Alpha 9 III, FX3, FX30
- Ab November 2025 oder später: Alpha 1, Alpha 7R V, Alpha 7 IV
- Ab 2026 geplant: Alpha 7S III
Reaktion auf Deepfake-Gefahr im Newsroom
Mit dem Ausbau der Authentifizierungstechnologie reagiert Sony auf die zunehmenden Herausforderungen durch generative KI. Die Gefahr von Deepfakes und manipulierten Inhalten wächst, insbesondere im Kontext journalistischer Berichterstattung. Sony will Redaktionen ein Werkzeug an die Hand geben, um Inhalte zweifelsfrei verifizieren zu können – von der Kamera bis in die Cloud.
Als Mitglied des C2PA-Lenkungsausschusses arbeitet Sony aktiv an der Weiterentwicklung offener Standards zur Herkunftsverfolgung von Medieninhalten. In Zusammenarbeit mit der BBC wurden bereits Tests zur Verifizierung von Videoinhalten durchgeführt.
Weitere Informationen zur Lösung inklusive unterstützter Standbildformate sind auf der offiziellen Website zur Camera Authenticity Solution von Sony verfügbar.












