EVS wird auf der IBC 2025 mit Tactiq eine neue Steueroberfläche für Produktionsumgebungen vorstellen. Parallel zeigt das Unternehmen erstmals den umfassenderen Ansatz einer Flexible Control Room (FCR)-Architektur, die klassische Regieräume durch softwaregestützte, rekonfigurierbare Arbeitsplätze ergänzen soll.
„Tactiq ist das Tor zu unserer Flexible Control Room-Lösung.“
Dieter Backx, VP Control & Orchestration bei EVS
Steuerung über eine gemeinsame Oberfläche
Tactiq bündelt die Bedienung von Video-, Audio-, Grafik- und Lichtsystemen in einer modularen Benutzeroberfläche. Die Bedienung kann über Touchscreen oder Controller erfolgen, wodurch Arbeitsplätze unabhängig von fest verdrahteter Hardware konfigurierbar werden. Nach Angaben von EVS soll dies die Zusammenarbeit im Team vereinfachen und die Umverteilung von Aufgaben erleichtern.
Das System ist auf Integration mit der bestehenden EVS-Produktpalette ausgelegt, bietet aber auch Schnittstellen zu externen Werkzeugen. Damit adressiert das Unternehmen die wachsende Anforderung, heterogene Produktionsumgebungen konsistent steuern zu können.
Ansatz für flexiblere Produktionsräume
Hinter Tactiq steht die breiter angelegte Flexible Control Room-Initiative. Sie sieht softwaredefinierte Regieräume vor, deren Konfiguration sich je nach Produktion anpassen lässt. Ein zentrales Element ist der sogenannte Production Resource Manager, der verfügbare Ressourcen, Rollen und Gerätezuweisungen verwaltet. Ziel ist es, Abläufe transparenter und wiederkehrende Prozesse effizienter zu gestalten.
Das Konzept soll sowohl IP-basierte als auch klassische Infrastrukturen unterstützen und orientiert sich laut EVS an den Prinzipien der Dynamic Media Facility (DMF) der EBU.
RTBF als Pilotanwender
„Gemeinsam mit EVS haben wir die Regie als flexiblen Raum neu gedacht, der sich unseren Produktionsbedürfnissen anpasst.“
RTBF-CEO Jean-Paul Philippot
Die französischsprachige belgische Rundfunkanstalt RTBF hat angekündigt, Tactiq und das FCR-Konzept in ihrem neuen Media Square einzusetzen, das 2026 eröffnet werden soll. Der Standort ist als vollständig IP-basierte Produktionsumgebung geplant. Dort sollen mehrere Hundert Mitarbeiter mit den neuen Werkzeugen arbeiten.