Sony schaltet GMCS im CNA-2 per Firmware-Update frei

Mit Firmware 1.1 aktiviert Sony das Global Multi Camera System (GMCS) für den CNA-2 und ermöglicht zentrale Steuerung über Domain-Grenzen hinweg.

47
CNA-2 von Sony
CNA-2 ©Sony

Mit einem aktuellen Firmware-Update (Version 1.1) erweitert Sony die Einsatzmöglichkeiten seines Netzwerkadapters CNA-2 um zwei zentrale Funktionen für die vernetzte Live-Produktion: das Global Multi Camera System (GMCS) und die browserbasierte Steueroberfläche Web-MSU. Beide Neuerungen haben ein Ziel: die zentrale Steuerung, Konfiguration und Ressourcenoptimierung in verteilten TV-Produktionsumgebungen.

CNA-2 als Herzstück der vernetzten Produktion

Der CNA-2 ist Sonys dedizierter Camera Control Network Adapter für Systemkameras. Er ermöglicht es, Broadcast-Setups über IP-Netzwerke hinweg zu steuern – ob im Studio, im Ü-Wagen oder an anderen Produktionsstandorten. Mit dem neuen Update wird der Adapter nun zur Schaltzentrale für das GMCS-System, das auf logischer Trennung und Ressourcenvernetzung basiert.

GMCS: Zentrale Steuerung über Standortgrenzen hinweg

Das GMCS (Global Multi Camera System) ist Sonys neue Steuerarchitektur für verteilte Kamera-Setups. Die zentrale Idee: Produktionsumgebungen lassen sich in sogenannte „Domains“ unterteilen – logisch getrennte Kameragruppen, die Studios, Ü-Wagen oder Außenstellen zugeordnet sein können. Der CNA-2 übernimmt dabei die Rolle eines Knotenpunkts innerhalb jeder Domain. In der Schaltzentrale dient ein CNA-2 als Master-Instanz, während weitere Einheiten in den jeweiligen Domains als Subsysteme fungieren.

Anzeige
Riedel Bolero Mini Ad

So lassen sich Kameras und Zubehör standortübergreifend zentral überwachen und steuern. Auch die Zuweisung von Bedieneinheiten – etwa Remote Control Panels – zu verschiedenen Domains wird über das GMCS flexibel gehandhabt. Besonders in komplexen Multikamera-Setups bietet dieses Prinzip Vorteile: Es vereinfacht die Ressourcenzuteilung, reduziert den technischen Aufwand beim Setup und erlaubt eine effizientere Nutzung der verfügbaren Infrastruktur.

Redundanz und Resilienz

Ein weiterer Vorteil des neuen Systems liegt in seiner Ausfallsicherheit: Wird der CNA-2 doppelt ausgelegt, bleibt das System auch im Fehlerfall betriebsbereit. Das ist besonders bei internationalen Produktionen mit langen Netzwerkwegen von Bedeutung, wo Verbindungsstabilität entscheidend ist. Zudem können über standardisierte Web-APIs Broadcast-Controller angebunden und externe Systeme sicher integriert werden.

Web-MSU: Zentrale Steuerung für vernetzte Produktionsumgebungen

Mit dem kostenpflichtigen Lizenzmodul HZC-MSUCN2 lässt sich der CNA-2 um die browserbasierte Anwendung Web-MSU erweitern. Diese fungiert als zentrale Schnittstelle für die neue GMCS-Funktionalität. Sie dient als webbasierte Master Setup Unit, über die sich Kameras und Zubehör in unterschiedlichen Domains effizient konfigurieren und überwachen lassen.

Web-MSU unterstützt unter anderem das Speichern und Übertragen von Einstellungsprofilen, die flexible Zuordnung von Remote Control Panels (RCP) über Domain-Grenzen hinweg sowie die Bearbeitung von Gamma-Kurven in Echtzeit. Darüber hinaus lassen sich individuelle Benutzeroberflächen anpassen, sodass unterschiedliche Produktionsstandorte mit spezifischen Workflows bedient werden können. Ergänzt wird die Steuerplattform durch Web-RCP (HZC-RCPCN2) – eine browsergestützte Fernbedienung für bis zu zwölf Kameras. Beide Anwendungen unterstützen die Modelle der HDC-Serie und sind für die Nutzung im Rahmen von Netzwerk-Produktionsumgebungen ausgelegt.

Grundlage für skalierbare Remote-Produktionen

Mit dem Update für den CNA-2 erweitert Sony seine Steuerungsplattform um Funktionen, die vor allem für verteilte und komplexe Produktionsumgebungen relevant sind. GMCS und Web-MSU ermöglichen eine zentrale Verwaltung, flexible Ressourcennutzung und vereinfachte Setups über mehrere Standorte hinweg. Insbesondere im Kontext IP-basierter Produktionsmodelle stellt das Update einen Schritt zur besseren Skalierbarkeit und Systemintegration dar.