Mit einem aktuellen Firmware-Update (Version 1.1) erweitert Sony die Einsatzmöglichkeiten seines Netzwerkadapters CNA-2 um zwei zentrale Funktionen für die vernetzte Live-Produktion: das Global Multi Camera System (GMCS) und die browserbasierte Steueroberfläche Web-MSU. Beide Neuerungen haben ein Ziel: die zentrale Steuerung, Konfiguration und Ressourcenoptimierung in verteilten TV-Produktionsumgebungen.
CNA-2 als Herzstück der vernetzten Produktion
Der CNA-2 ist Sonys dedizierter Camera Control Network Adapter für Systemkameras. Er ermöglicht es, Broadcast-Setups über IP-Netzwerke hinweg zu steuern – ob im Studio, im Ü-Wagen oder an anderen Produktionsstandorten. Mit dem neuen Update wird der Adapter nun zur Schaltzentrale für das GMCS-System, das auf logischer Trennung und Ressourcenvernetzung basiert.
GMCS: Zentrale Steuerung über Standortgrenzen hinweg
Das GMCS (Global Multi Camera System) ist Sonys neue Steuerarchitektur für verteilte Kamera-Setups. Die zentrale Idee: Produktionsumgebungen lassen sich in sogenannte „Domains“ unterteilen – logisch getrennte Kameragruppen, die Studios, Ü-Wagen oder Außenstellen zugeordnet sein können. Der CNA-2 übernimmt dabei die Rolle eines Knotenpunkts innerhalb jeder Domain. In der Schaltzentrale dient ein CNA-2 als Master-Instanz, während weitere Einheiten in den jeweiligen Domains als Subsysteme fungieren.
So lassen sich Kameras und Zubehör standortübergreifend zentral überwachen und steuern. Auch die Zuweisung von Bedieneinheiten – etwa Remote Control Panels – zu verschiedenen Domains wird über das GMCS flexibel gehandhabt. Besonders in komplexen Multikamera-Setups bietet dieses Prinzip Vorteile: Es vereinfacht die Ressourcenzuteilung, reduziert den technischen Aufwand beim Setup und erlaubt eine effizientere Nutzung der verfügbaren Infrastruktur.
Redundanz und Resilienz
Ein weiterer Vorteil des neuen Systems liegt in seiner Ausfallsicherheit: Wird der CNA-2 doppelt ausgelegt, bleibt das System auch im Fehlerfall betriebsbereit. Das ist besonders bei internationalen Produktionen mit langen Netzwerkwegen von Bedeutung, wo Verbindungsstabilität entscheidend ist. Zudem können über standardisierte Web-APIs Broadcast-Controller angebunden und externe Systeme sicher integriert werden.
Web-MSU: Zentrale Steuerung für vernetzte Produktionsumgebungen
Mit dem kostenpflichtigen Lizenzmodul HZC-MSUCN2 lässt sich der CNA-2 um die browserbasierte Anwendung Web-MSU erweitern. Diese fungiert als zentrale Schnittstelle für die neue GMCS-Funktionalität. Sie dient als webbasierte Master Setup Unit, über die sich Kameras und Zubehör in unterschiedlichen Domains effizient konfigurieren und überwachen lassen.
Web-MSU unterstützt unter anderem das Speichern und Übertragen von Einstellungsprofilen, die flexible Zuordnung von Remote Control Panels (RCP) über Domain-Grenzen hinweg sowie die Bearbeitung von Gamma-Kurven in Echtzeit. Darüber hinaus lassen sich individuelle Benutzeroberflächen anpassen, sodass unterschiedliche Produktionsstandorte mit spezifischen Workflows bedient werden können. Ergänzt wird die Steuerplattform durch Web-RCP (HZC-RCPCN2) – eine browsergestützte Fernbedienung für bis zu zwölf Kameras. Beide Anwendungen unterstützen die Modelle der HDC-Serie und sind für die Nutzung im Rahmen von Netzwerk-Produktionsumgebungen ausgelegt.
Grundlage für skalierbare Remote-Produktionen
Mit dem Update für den CNA-2 erweitert Sony seine Steuerungsplattform um Funktionen, die vor allem für verteilte und komplexe Produktionsumgebungen relevant sind. GMCS und Web-MSU ermöglichen eine zentrale Verwaltung, flexible Ressourcennutzung und vereinfachte Setups über mehrere Standorte hinweg. Insbesondere im Kontext IP-basierter Produktionsmodelle stellt das Update einen Schritt zur besseren Skalierbarkeit und Systemintegration dar.