Der überwiegende Anteil, nämlich 493,5 Millionen Euro ging an unabhängige Produzenten. Diese Zahlen gehen aus dem ARD-Produzentenbericht 2014 hervor, den die Sendefamilie nach der Intendantensitzung in Stuttgart erstmals veröffentlicht hat. Die ARD-Gremien werden sich in den kommenden Wochen mit dem Bericht befassen.
„Wir wissen, dass der Produzentenbericht in der Branche mit Spannung erwartet worden ist. Die ARD hat ein großes Interesse an einer vitalen und vielfältigen Produktionslandschaft. Der Bericht weist Art und Umfang der Zusammenarbeit der ARD mit den Produktionsfirmen in unserem Land aus“, erläutert die federführende MDR-Intendantin Karola Wille (Foto) das Zahlenwerk.
Der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor will die nun veröffentlichten Zahlen als einen weiteren wichtigen Schritt hin zu mehr Transparenz verstanden wissen. „Zwei Drittel der Aufträge gehen an unabhängige Produzenten, deren vielfältige Kreativität für unsere Programmqualität unerlässlich ist. Aus der Zusammenarbeit mit vielen kleinen und großen Produktionsfirmen entstehen spannende Stoffe für die ARD und vor allem für unser Publikum“.
Dieser so genannte ARD-Produzentenbericht soll nun künftig jedes Jahr veröffentlicht werden und der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) als Informationsquelle dienen.
Der Bericht gibt einen Überblick auf die Auftrags-, Ko- und Mischproduktionen, mit deren Fertigung die in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten und die Degeto im Jahre 2014 Produzenten unmittelbar beauftragt haben. Dazu gehört auch eine Darstellung nach Genres, die zeigt, in welchen Programmkategorien Produzenten beauftragt wurden. In einzelnen Genres wird der Anteil der Dokumentationen und der Animationen gesondert hervorgehoben.
Dem Bericht ist eine Liste der Auftragsproduzenten – gegliedert nach „abhängig“ und „unabhängig“ – beigefügt. Abhängig sind in diesem Sinn solche Unternehmen, an denen die jeweilige Rundfunkanstalt unmittelbar oder mittelbar gesellschaftsrechtlich beteiligt ist. Für die Degeto gelten Unternehmen als abhängig, an denen Rundfunkanstalten beteiligt sind. Sicher kommt diese Veröffentlichung der ARD gerade zu recht, steht die öffentlich-rechtliche Sendergruppe stark unter Beschuss der unabhängigen Filmdienstleister, die heftig kritisieren, dass die Dienstleistungstöchter der öffentlich-rechtlichen Sender den Wettbewerb verzerren. Dazu hatte der Verband der Unabhängigen Dienstleistungsunternehmen in der Film- und Fernsehbranche gerade einen offenen Brief an die Intendanten von ARD und ZDF geschickt. (9/15)